Wir kennen das wahrscheinlich alle.
Weil wir eine Kamera mit APS-C-Sensor haben, reicht uns die kürzeste Brennweite, die uns das Kit- oder ein normales, alternatives Zoom-Objektiv bietet, ein ums andere Mal nicht aus.
In Städten, auch in der Landschaft mit den Füßen (heraus) zoomen ist meist unmöglich und immer auch beschwerlich, weshalb wir in aller Regel viel weniger als gewünscht mit aufs Bild bekommen.
Ein Umstand, den ich anfangs mit einem 8mm-Fisheye umgangen habe.
Schnell wurde klar, dass der typische Fisheye-Look von vielen Betrachtern als unmöglich wahrgenommen wird und zuweilen wirklich nicht zum Motiv passen will.
Deshalb begab ich auf die Suche nach einem empfehlenswerten Ultraweitwinkel.
Dass ich dabei letztlich ein Zoom gefunden und auch gekauft habe, war anfangs noch nicht Teil des Forderungs-Katalogs.
Was ohne Zoom-Möglichkeit im Bereich zwischen etwa 12 bis 16 Millimetern zu finden, hätte mir eigentlich gereicht.
Forderung war eine möglichst große/weite Offenblende und eben letztlich der Preis, der die 500'er-Marke nach Möglichkeit nicht übersteigen sollte.
Da gab es, was die Auflage an meiner Alpha 55 und der Alpha 77 II angeht, eine äußerst gut überschaubare Auswahl.
Also war es (gefühlter) Zwang zum Tokina zu greifen.
Immerhin, also von mir als sehr positiv gewertet, sagten verschiedene Quellen im WWW dem Konstrukt aus Glas und Plastik eine sehr gute Bildschärfe und/oder einen großen abbildbaren Detail-Reichtum nach.
Und, mal ehrlich, ein Zoom ist ja nicht wirklich schlecht.
Bestellt, bezahlt, nach ein paar Tagen angekommen, ausgepackt, an den (vermeintlich) höherwertigen Body geschraubt, ...
... und der Frust schien erst einmal viel zu groß, um auch nur das allerkleinste Stückchen Freude aufkommen zu lassen.
Meine Neuerwerbung hatte einen Front-Fokus vom Feinsten.
Das erste Probebild, ich habe auf eine Fahnenstange in etwa 20-25 Metern Entfernung fokussieren lassen, zeigte diese total unscharf, wie auch Alles, was weiter entfernt war, absolut in Unschärfe verschwand.
Einzig Einzelheiten in etwa 1,2 Metern Entfernung zeigten Schärfe.
Nachdem der erste Ärger verflogen war, nachdem ich wieder zu einigermaßen normalen Denken fähig war, habe ich die "Scherbe" an den inzwischen als eher unmodern geltenden Body der ɑ55 geflanscht.
Hier war, der Gott der Sony-Fotografie sei dafür gelobt, kein so starker Front-Fokus wahrnehmbar.
Also zunächst mal bei f/2,8.
Weiteres Abblenden erzeugte Bilder, bei denen der AF offensichtlich genau genug trifft.
Nachdem klar war, dass das AF-Problem wohl eher den Bodys, denn der "Scherbe" zuzuschreiben war, nachdem mir bewusst wurde, dass viele Sony-Kameras die Möglichkeit zur Korrektur bieten, nachdem ich die Einstellungen für den sogenannten Microfokus in den Menues der ɑ77 endlich gefunden habe, ich nach längerem Probieren auch einen passenden Wert voreinstellen konnte, nenne ich das Ding wieder Objektiv und freue mich über den Zuwachs in meiner Foto-Ausstattung.
Hier Beispiel-Bilder mit der ɑ77, nachdem der AF seinen Korrekturwert verpasst bekommen hat.
Der Wert wird natürlich jedesmal, wenn die Kamera das Objektiv "angeschnallt" bekommt, selbsttätig wieder eingestellt.
Ähmmmm ... noch was!
Will man die Schärfe von Hand ziehen, genügt es bei diesem Objektiv nicht, den Fokus-Ring in die MF-Stellung zu ziehen (durch zurück-ziehen in die Manuell-Stellung zu bringen) .
Man muss den AF auch am Body deaktivieren, damit er wirklich seine Arbeit einstellt.
Das Verschieben des Fokus-Rings kuppelt diesen nur ein bzw aus.