Lumix G81 oder Canon EOS 77D

  • Canon 77D oder Lumix G81? 5

    1. Canon EOS 77D! (4) 80%
    2. Lumix G81! (1) 20%

    Moin,
    bin jetzt schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einer passenden Kamera für mich. Ich bin Neueinsteiger/Anfänger und habe mich jetzt nach einiger Zeit auf die oben genannten Kameras beschränkt. Ich kann mich aber einfach nicht entscheiden welche ich nehmen soll ?(
    Meine Haupteinsätze gehen in Richtung Nachtaufnahmen/ Langzeitbelichtungen bei Nacht und Tag/ Landschaftsaufnahmen/ Sternenfotografie und evtl noch Portrait und Sportaufnahmen.
    (Links das wichtigste, rechts eher nicht ganz so wichtig) Also ich irgendwie alles dabei XD.


    Die Vorteile der G81 sind ja nunmal die 4k Funktionen, das Wetterfeste Gehäuse, der interne Bildstabilisator, wodurch ich dann einen Stabilisator bei den alten Objektiven meines Opas hätte und sie ist etwas kleiner.


    Die Vorteile der 77D sind der größere Sensor, ein Schulterdisplay, ein meiner Meinung nach besserer AF bei Videos (?) und es gibt mehr Auswahl an Objektiven. Vorallem Sigma und Tamron haben verhältnisweise recht günstige. Und im Moment gibt es noch 80€ Cashback.


    Merkt man einen Unterschied vom Rauschverhalten? Von der Bildqualität? Was würdet ihr mir empfehlen? ?(
    4k Monitor hätte ich, bin aber noch Schüler und kann mir nicht wirklich viel Leisten. Budget ist bei mir so max. 1100€ fürs erste.


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  • Habe keine direkten Erfahrungen mit dem Vergleich, aber meiner kurzen Recherche nach scheint die Canon der bessere Allrounder zu sein. Zudem hat sie ein sehr gelungenes Menü bzw. Anleitungen für Anfänger.


    Für Landschaftsaufnahmen könnte ich dir gleich das Canon EF-S 10-18mm sowie für Portraits das EF 50mm f1,8 STM empfehlen. Bieten beide für den Preis eine unschlagbare Leistung (passend zum Budget). Mehr geht natürlich immer, aber um das jeweilige Thema kennen zu lernen und seinen Stil dabei zu finden sicherlich gut geeignet.

  • Bei deinem Anwendungsfeld würde ich ganz klar die Canon nehmen. Der Stabi der G81 bringt dir nichts bei Langzeitbelichtungen, Portraits oder Sportaufnahmen. Bei dem einen sind die Belichtungszeiten so lang, dass der Stabi nur stören könnte und bei den anderen Anwendungen so kurz, dass der Stabi überflüssig ist.


    Dann bleibt ja nur noch die 4K-Funktion die wirklich den Unterschied machen könnte...ob du die brauchst musst du wissen.

    Sony Alpha A6300
    E-Mount
    SEL1670z; SEL1650; SEL35f1.8; SEL50f18;
    Altgläser:
    Canon FD 50mm f1.4 und Canon FD 28mm f2.8, Minolta Rokkor MD 135mm f2.8, Sigma 105mm 2.8 EX DG OS HSM Makro mit LA-EA3,
    Blitz: Nissin i40, Godox TT350s, Godox V860ii-s mit Godox X-pro-s Funksender

    Mein Flickr-Account:

    https://www.flickr.com/people/titusgaertner/

  • Danke schonmal!
    Aber lohnt sich der Stabi nicht für die alten Objektive meines Opas? Er hat noch glaube 6 Stück für Yashica, mit einem Adapter und Stabi wäre es doch einfacher zu fotografieren oder?

  • Wie Richard schon geschrieben hat, wirst du bei deinem Anwendungsfelder nicht so oft den Stabi brauchen bzw. davon profitieren.


    Langzeitbelichtungen werden vom Stativ gemacht und da wird der Stabi grundsätzlich ausgemacht, weil er Schärfe nimmt. Selbes gilt für das fotografieren von Sternen.
    In der Landschaftsfotografie werden so kurze Brennweiten verwendet, dass man nicht so schnell verwackelt. Außerdem ist die Distanz so gering, dass ein leichtes verwackeln nicht wirklich auffällt.
    Bei Portraits aber gerade Sportaufnahmen bewegen sich die Objekte so schnell, dass du mit der Belichtungszeit soweit runter gehen musst, dass auch hier ein verwackeln durch die Bewegung der Kamera nicht die Regel ist.


    Wenn du planst zu filmen, dann ist ein Stabi natürlich äußerst praktisch, allerdings meine ich hätte die Canon EOS 77d beim filmen einen digitalen 5-achs Stabi.

  • Okay, ist es nicht angenehmer mit Stabi zu fotografieren? Die Objektive haben nämlich: 135mm 1:2.8, 85-200mm 1:4, 28-105 1:2.8-3.8. +Teleplus 2x. Ist es da nicht von Vorteil einen Stabi im Gehäuse zu haben um mit diesen Objektiven nicht zu verwackeln? Kann man den Stabi im Gehäuse auch ausschalten? Macht der Geräusche beim stabilisieren, sodass man es beim filmen hört?

  • Es gibt die Faustformel dass die Belichtungszeit nicht länger als der Umkehrbruch der Brennweite sein soll, da ab dieser Zeit die Gefahr einer Verwacklung durch die Bewegung der Kamera zunimmt. Der Stabi verlängert diese Zeit dann noch einmal je nach Qualität um bis zu 4 Belichtungsstufen. Kann dir aber nicht sagen wie gut der Stabi der Lumix mit Adapter noch ist. Da deine Objektive zudem recht lichtstark sind kann auch hierüber die Belichtungszeit verkürzt werden.


    Rechenbeispiel: 135mm hieße max. 1/125s mit Stabi vermutlich 1/60s


    ABER: Es bleibt dabei, dass man diesen Vorteil nicht immer nutzen kann. Langzeitbelichtungen bedürfen zwingend ein Stativ für unverwackelte Bilder bei vertretbarer ISO und spätestens beim Sport müssen zum einfrieren der Bewegung die Belichtungszeiten so kurz gewählt werden, dass man auch ohne Stabi schon unterhalb der Faustregelgrenze liegt.
    Nicht vergessen sollte man auch, dass ein optischer Stabi (egal ob in der Kamera oder im Stativ) die Schärfe zumindest geringfügig mindert. Wenn man ihn aus oben genannten Gründen in der Situation des Fotografierens also nicht braucht, stellt man ihn am besten ab.


    Das heißt nicht, dass ein optischer Stabi (von dem hier ja die Rede ist) sinnfrei ist. Aber er ist beim fotografieren meiner Ansicht nach eben nicht ausschlaggebend für die Auswahl der Kamera.

  • Sind die Objektive seines Opas mit oder ohne Autofokus?
    Wenn Sie einen Autofokus haben, lohnt es sich wahrscheinlich nicht sie zu adaptieren.


    Du musst auch bedenken, dass sich die Brennweiten durch den Crop-Faktor der Lumix optisch ändern. Ein 135mm Objektiv wirkt an der Lumix durch den Crop-Faktor von 2, wie ein 270mm Objektiv. Ein 28mm wirkt wie ein 56mm Objektiv. Und auch die Schärfentiefe nimmt gefühlt durch den kleinen Sensor zu. Eine Offenblende von F 2.8 ist an der Lumix nur noch ein F 5.6, was nicht mehr besonders lichtstark ist.
    Ich sage hier gefühlt, weil sich rein physikalisch nichts an dem Objektiv ändert. Allerdings führt der kleinere Sensor hinter dem Objektiv dazu, dass du nur einen Teil des Objektivs benutzt, nur einen Ausschnitt. Vom Ausschnitt her wirkt das Foto dann, als ob es mit einer höheren Brennweite gemacht wurde. Dennoch hat der Ausschnitt die Menge an Tiefenschärf, die ein Objektiv mit geringerer Brennweite produziert. (Je länger die Brennweite, desto kleiner wird die Tiefenschärfe bei gleicher Blende, desto einfacher kann man Objekte freistellen/den Hintergrund verschwommen darstellen).


    Für die Sternenfotografie wirst du sowieso ein sehr Weitwinkeliges und lichtstarkes Objektiv benötigen. Bei der Lumix so etwas im die 10-14mm mit einer Offenblende von 2.8 oder besser.
    Bei der Canon bräuchtest du wahrscheinlich eine Brennweite zwischen 14-18mm und auch etwa f2.8 oder besser.


    Für Sport wirst du ein Teleobjektiv mit Autofokus brauchen.


    Landschaftsaufnahmen und Langzeitbelichtungen kann man mit manuellen Objektiven und Stativ sehr gut machen. Aber auch hier nutzt man eher Weitwinkelobjektive. Durch den kleinen Sensor der Lumix wird das 28mm kein Weitwinkel mehr sein.
    Manuelle Yashica Objektive kann man übrigens auch an Canon DSLRs anschließen. Bei der 77D ist der Crop-Faktor 1,6.


    Ich hoffe das mit den Crop-Faktoren war einigermaßen verständlich, sonst einfach nachfragen.


    Übrigens: ich nutze viele alte Objektive an einer Sony a6000 ohne Stabi für Natur- und Landschaftsaufnahmen.

    Analog und Digital <3

  • Haben alle keinen Autofokus. Die Blende verdoppelt sich auch? Jetzt bin ich ja total verwirrt :/
    Heist das also das sich die Objektive eher nicht lohnen zu adaptieren? Würde mir sonst nur einen 20€ Adapter bestellen um ein bisschen zu experimentieren und zu testen. Bei den normalen Objektiven bei Aps c und mft bleibt es aber die selbe Blende die auch auf dem Produkt steht? Oder bin ich grad komplett durcheinander ?(


    Der Stabi verlängert die Zeit um bis zu 4 Belichtungsstufen. Wie genau ist das gemeint? Könnte mir da jemand ein Beispiel nennen? Tut mir leid, bin leider kompletter Anfänger :(

  • Ich war auch mal Anfänger =)


    Wenn sie alle keinen Autofokus haben, dann kannst du sie auf MFT und Canon-APSC ausprobieren.


    Die Blende verdoppelt sich nur im Vergleich zu Vollformat, und das auch bei den neuen Objektiven von Panasonic und Olympus für MFT. Das heißt einfach: Wenn du mit einer MFT-Kamera dasselbe Bild erzeugen möchtest, wie mit einer Vollformatkamera mit einem 50mm Objektiv und Blende 2,8. Dann musst du an deine MFT-Kamera ein Objektiv mit Brennweite 24mm und Blende 1,4 verwenden.
    Wenn du eine APSC-Kamera von Canon hast, und damit dasselbe Bild machen möchtest wie oben (also Vollformat, 50mm, Blende 2.8) dann brauchst du eine Brennweite von 31,25mm mit einer Blende von 1,75 (da Canon einen Crop-Faktor von 1,6 hat).
    Bei einer Fuji, einer Nikon APSC oder einer Sony DSLM mit Crop-Sensor (Die Sony DSLM's gibt es auch mit Vollformatsensor) hast du einen Crop-Faktor von 1,5. Das heißt für dasselbe Bild müsstest du eine Brennweite von 33,3mm und eine 1,9 Blende (aufgerundet).
    Die Blende, die auf den Objektiven steht, bezeichnet immer die Lichtmenge, die rein rechnerisch durch das Objektiv hindurch gelangt. Die verändert sich auch nicht bei kleineren Sensoren, denn die Lichtmenge interessiert es nicht, wie groß der Sensor ist. Die Blende bezeichnet also nicht die Schärfentiefe. Um aber die mögliche Schärfentiefe heraus zu bekommen, muss man immer mit dem Crop-Faktor multiplizieren. So bekommt man dann ein Equivalent.
    Die Angaben auf den Objektiven bei MFT, APSC und Vollformat sind immer unabhängig von der Sensorgröße. Daher musst du auch die Objektive von MFT und APSC mit dem Cropfaktor multiplizieren, um so einen Vergleich zu Vollformat zu ziehen.


    Sallop kann man sagen: Je kleiner der Sensor, desto schlechter kann man Objekte freistellen (z.B. bei Portraits den Hintergrund unscharf machen). Wenn dir das also wichtig ist, dann würde ich MFT eher nicht kaufen. Da ist APSC schon deutlich besser.


    4 Belichtungsstufen heißt, dass du die Belichtungszeit um 4 Stufen verlängern kannst. Wenn du also ohne Stabi mit 1/200 Sekunden belichten würdest, dann könntest du mit dem Stabi mit 1/12 Sekunden belichten. Das klingt jetzt total toll. Aber die meisten Objekte, die so still halten (nur feststehendes, also Landschaft und Gebäude) würdest du meist sowieso mit einem Stativ fotografieren. Auf dem Stativ musst du den Stabilisator ausschalten, weil er immer etwas vibriert. Der Stabilisator versteht nicht, dass er sich ausschalten sollte und versucht auf Teufel komm raus etwas zu stabilisieren. Das fürt dann zu unscharfen Bildern.
    Als Verlgeich: Personen, die posieren fotografiere ich manchmal mit 1/50 Sekunde (aber hier muss die Person schon wirklich sehr still halten), aber lieber mit 1/150 oder 1/200 Sekunde! Einen stillsitzenden Hund fotografiere ich mit mindestens 1/200 Sekunden, lieber aber mehr wenn es geht. Ein Hund ist ähnlich sprunghaft wie Kinder. Bei sich bewegenden Hunden/Kindern um die 1/500s oder deutlich mehr.
    Bei sich bewegenden Objekten (Sport, Kinder, Tiere) bringt der Stabilisator also nichts mehr, da die Verschlusszeiten klein sein müssen um die Bewegung scharf einzufangen.


    Du siehst also, dass dir der Stabilisator nur in bestimmten Fällen einen Vorteil bringen würde. Zum Beispiel für Amteur-Videos ist er ganz praktisch, weil man mal nette Situationen aus der Hand filmen kann. Dafür sind dann aber auch Autofokusobjektive deutlich einfacher, da man den Fokus nicht selbst ziehen muss. Für solche Situationen nutze ich ein Kit-Objektiv. Ein engagierter Videograph wird aber auch hier bald ein Stativ und/oder ein Schwebestativ verwenden wollen, weil es einfach bessere Videos liefert. Für Menschen mit einem Tremor/Dauerzittern ist ein Stabilisator sicherlich eine Erleichterung.


    Also wie gesagt kannst du die Objektive bei MFT und Canon APSC einfach mal ausprobieren. Du wirst jedoch merken, dass dir der Weitwinkel für Landschaftsaufnahmen fehlen wird, denn deine 28mm Objektive wirken entweder wie ein 45mm Objektiv (Canon) oder ein 56mm Objektiv (MFT).
    Dennoch habe ich mit einem 28mm Objektiv an einer Canon APSC ein, zwei sehr schöne Panoramas geschossen (mehrere Bilder, die ich dann im Bearbeitungsprogramm zusammengesetzt habe). An der Canon ist der Bildausschnitt des 28mm Objektiv Vergleichbar mit einem 45mm Objektiv an Vollformat, daher für Landschaften schon etwas "zu weit reingezoomt". Deswegen habe ich dann mehrere Bilder zusammengesetzt.

    Analog und Digital <3