Weitwinkel-Objektiv - Hersteller und Baujahr entscheidend?

  • Liebe Forenmitglieder,


    ich möchte meine Fotoausrüstung um ein Weitwinkel-Objektiv ergänzen. Ich nutze privat eine Canon EOS 850D (Baujahr 2020) und habe derzeit ein 18-135 mm IS USM von Canon im Dauergebrauch, mit dem ich auch sehr zufrieden bin. Trotzdem möchte ich die Option haben, auch mal mehr vom Geschehen aufzunehmen, z.B. Blick auf eine Stadt, Architekturaufnahmen oder vielleicht auch mal etwas Experimentelles. In den letzten Monaten durfte ich ein geliehenes Tokina 11-16 mm F 2.8 AT-X Pro DX II aus dem Jahre 2007 testen. Ich war mit keinem Bild wirklich zufrieden. Die chromatische Abberation war teilweise erschreckend, wenn man nicht gerade einen blauen Himmel hatte, und die Belichtungsmessanzeige hat auch fehlerhafte Angaben gemacht. Nun frage ich mich, ob es daran liegt, dass hier alte auf neue Technik trifft? Oder mache ich etwas falsch?


    Wie sind eure Erfahrungen, ältere Objektive an neuere DSLR zu schrauben?

    Wie empfehlenswert ist die Neuauflage des Tokina, das ATX-i 11-16 mm F2.8?

    Ist es besser, auf die Canon-Produkte zurückzugreifen? (der Bildstabilisator scheint ja unschlagbar)

    Wie steht ihr zu Festbrennweiten? (wobei die Auswahl bei Crop-Kameras hier ja offenbar eingeschränkt ist)


    Für Ratschläge und Erfahrungen bin ich dankbar. Möchte mich gerne bis Ende August entscheiden, denn dann beginnt die Urlaubsreise. ;)


    Viele Grüße

    SpookyShadow


    Nachtrag am 12.09.22:

    Letztlich fiel meine Entscheidung auf das neue Tokina atx-i 11-16mm F2.8 CF. Ich hatte dieses Objektiv nun einige Male im Einsatz. Die Abbildungsleistung ist ordentlich, wobei die Canon-Objektive vielleicht einen Ticken brillianter sind. Das neue Tokina ist an den Rändern scharf und die Verzeichnung ("Verzerrung") hält sich sehr in Grenzen. Chromatische Abberation war bisher auch bei schlechten Lichtverhältnissen nicht zu erkennen. Mit dem Tokina habe ich auch den Sternenhimmel fotografiert und gute Ergebnisse erzielt. Alles in allem bin ich zufrieden. Anbei ein Beispiel-Foto, aufgenommen mit 11mm Brennweite, Blende f/11, 1/100 Verschlusszeit und ISO 100 (die Auflösung ist wegen Dateilimit um die Hälfte reduziert).


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    1. In den letzten Monaten durfte ich ein geliehenes Tokina 11-16 mm F 2.8 AT-X Pro DX II aus dem Jahre 2007 testen.
      Nun frage ich mich, ob es daran liegt, dass hier alte auf neue Technik trifft? Oder mache ich etwas falsch?
    2. Wie sind eure Erfahrungen, ältere Objektive an neuere DSLR zu schrauben?
    3. Wie empfehlenswert ist die Neuauflage des Tokina, das ATX-i 11-16 mm F2.8?
    4. Ist es besser, auf die Canon-Produkte zurückzugreifen? (der Bildstabilisator scheint ja unschlagbar)
    5. Wie steht ihr zu Festbrennweiten? (wobei die Auswahl bei Crop-Kameras hier ja offenbar eingeschränkt ist)
    1. Manchmal gibt es Serienstreuung. Hattest du die Streulichtblende aufgesetzt?
    2. Das Alter spielt keine Rolle, wichtig ist nur die Kompatibilitä mit dem jeweiligen Bajonett und die optische Leistung des Objektivs.
    3. Neuauflagen beseitigen öfter die Schwächen der Vorgänger. Bei 70€ Aufpreis würde ich zum neuen atx-i greifen.
    4. Die Dritthersteller bieten meist gleichwertige Produkte an. Der Bildstabilisator ist bei Ultraweitwinkelobjektiven kaum relevant, da der Bildwinkelsehr weit ist.
    5. Festbrennweiten sind kleiner, leichter, teilweise günstiger und bieten eine höhere Abbildungsleistung als vergleichbare Zoomobjektive.


    Hier kannst du alle erhältlichen APS-C Zoomobjektive mit <14mm Brennweite für deine Kamera sehen:

    -fish in Fotografie Objektive mit Objektivbajonett: Canon EF/Canon EF-S, Brennweite min. bis 14mm, Fokussiermotor: mit Motor, Sensorkompatibilität: APS-C heise online Preisvergleich / Deutschland


    Und hier die UWW-Festbrennweiten für das EF-Bajonett:
    https://www.heise.de/preisverg…_id=300&togglecountry=set


    Hast du dir die Diskussionen zum Thema Weitwinkel durchgelesen? Dort findest du interessante Details:
    Weitwinkel Objektiv für Canon 80D


    Hier noch das Video von Matze zum Tokina atx-i 11-16mm F2.8 CF:

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  • Hallo angerdan,


    vielen Dank für Deine super schnelle und ausführliche Antwort und die tollen Tipps und Links. Die Einschätzung eines Kenners hilft mir sehr, ebenso die klasse Übersicht zu den überhaupt in Frage kommenden Objektiven sowie die weiterführenden Infos.


    Heute habe ich mal noch ein paar Testaufnahmen mit dem geliehenen Tokina gemacht und dabei festgestellt, dass die chromatische Abberation, ganz gleich ob man bei Tageslicht oder Kunstlicht fotografiert, eine Streulichtblende verwendet oder die Verschlusszeit verkürzt, immer auftritt – und zwar bei 11 mm und Blendenwert unterhalb f5.6. Im Umkehrschluss heißt das, dass man die tolle Lichtstärke von 2.8 bei 11 mm de facto nicht nutzen kann.


    Das Video von Matze habe ich mir schon mindestens zwei Mal angeguckt, sehr gutes Review (wie immer 😊). Hier sagt er u.a., dass die chromatische Abberation beim ATX-i „ordentlich rausretuschiert wurde“. Trotzdem bin ich nach meinen Tokina-Erfahrungen zögerlich… Verlockend ist bei dem neuen Tokina allerdings der cineastische Effekt bei Videoaufnahmen und die recht geringe Verzeichnung / Verzerrung.


    Es könnte auch auf den Preis-Leistungs-Sieger aus dem Hause Canon hinauslaufen.


    Bin hin- und hergerissen.


    Viele Grüße

    SpookyShadow

  • Immerhin ließen sich chromatische Aberrationen ganz gut mittels Bildbearbeitungssoftware korrigieren.


    Würde persönlich wahrscheinlich das EF-S 10-18mm IS STM nehmen, da ich keinen Vorteil in einer lichtstärkeren, aber schlechten Offenblende sehe. Zumal man, je nachdem und insbesondere bei der Landschaftsfotografie, sowieso für mehr Schärfe abblenden oder in einigen Fällen sowieso mit Stativ arbeiten würde (Langzeitbelichtungen, HDRs). Denke mal beim Fotografien aus der Hand holt der Bildstabilisator auch definitiv mehr raus als eine zusätzliche Blendenstufe.


    Hab das EF-S 10-18mm aber nie besessen, für APS-C nur ein manuelles Samyang 10mm F2.8 für EF-M und Sigma 10-20mm (die ältere Version ohne durchgehende Blende), mit denen ich jeweils nicht so zufrieden war.

    Canon EOS R6 + RP - RF 14-35mm F4L IS USM, RF 24-70mm F2.8L IS USM, RF 70-200mm F2.8L IS USM

  • Heute habe ich mal noch ein paar Testaufnahmen mit dem geliehenen Tokina gemacht und dabei festgestellt, dass die chromatische Abberation, ganz gleich ob man bei Tageslicht oder Kunstlicht fotografiert, eine Streulichtblende verwendet oder die Verschlusszeit verkürzt, immer auftritt – und zwar bei 11 mm und Blendenwert unterhalb f5.6. Im Umkehrschluss heißt das, dass man die tolle Lichtstärke von 2.8 bei 11 mm de facto nicht nutzen kann.


    Das Video von Matze habe ich mir schon mindestens zwei Mal angeguckt, sehr gutes Review (wie immer 😊). Hier sagt er u.a., dass die chromatische Abberation beim ATX-i „ordentlich rausretuschiert wurde“. Trotzdem bin ich nach meinen Tokina-Erfahrungen zögerlich… Verlockend ist bei dem neuen Tokina allerdings der cineastische Effekt bei Videoaufnahmen und die recht geringe Verzeichnung / Verzerrung.


    Es könnte auch auf den Preis-Leistungs-Sieger aus dem Hause Canon hinauslaufen.

    Beim Tokina 11-16 II kannst du durch Abblenden auf f8 die geringstem CA's erhalten.
    https://www.opticallimits.com/…tokina_1116_28mk2?start=1

    Die Vorgängerversion war diesbezüglich besser.
    https://www.opticallimits.com/…-tokina1116f28eos?start=1


    Mit die beste Bildqualität bei Offenblende erhältst du mit einer Festbrennweite wie dem Samyang 14mm f2.8.
    https://www.heise.de/preisverg…6023&cmp=1751075&active=6