Sind 24 MP auf einem DX Sensor nicht zu viel?

  • Hallo Zusammen,



    heute ein Thema zum Sonntag im Tech-Eck. Werden heute in Crop-Kameras Sensoren mit einer viel zu hohen Auflösung verbaut? Welche Optiken können heute so eine Auflösung überhaupt annäherndstemmen? Ich hole mal kurz aus warum ich jetzt diese Frage stelle. Meine aktuelle Kamera ist die D7200. Vorher habe ich jahrelang mitder D90 fotografiert. Mit der neuen D7200 wurde es erst Thema für mich als ich im Telebereich fotografieren gegangen bin. Dort ist mir dann schnell aufgefallen wie problematisch dieses Thema wird bei über 200mm Brennweite. Bei den meisten Objektiven unter 200mm fällt dieses Problem sicherlich kaum auf.



    Betrachten wir mal die aktuellen 24MP auf Nikons DX Format. Umgerechnet wären das 56 MP auf einem Vollformat Sensor. Diese Anforderungen müssen nun heute Optiken leisten. Können dieses das denn?
    Mit meinem 70-300mm von Nikkor (Erscheinungsjahr 2006) erhoffte ich mir eine ähnliche Schärfe wie bei einem Standartzoom von Sigma17-50mm F2.8 (Erscheinungsjahr 2014) bei 300mm und eben abgeblendetauf Blende 9. Ok ich gebe zu ich bin ein sogenannter "Pixelpeeper" der sich auf 100 % die Fotos in Photoshop anschaut. Und ja ich weiß das im Telebereich es komplizierter ist und man diese beiden Objektive nicht vergleichen darf. Doch so eine Erwartungshaltung darfman doch haben?
    Nun ja auf 100 % merkt man schon was es heißt ein scharfes Fotozu haben. Erst dachte ich es sei vielleicht ein Produktionsfehler. Nach einem längeren Gespräch im Fotogeschäfte wurde ich mit endtäuschenden Tatsachen konfrontiert. Der Fotohändler hat mit mir gemeinsam bei DxOMark verschiedene Objektive mit deren Schärfeleistung an einer D7100 verglichen. Also gut mein Nikkor schafft es gerade mal auf 9MP Schärfe. Klar etwas mehr als 1/3 ander Auflösung kann damit ausgereizt werden. Da hier vergleichbare Zooms wie ein 80-400mm von Nikkor keine wesentliche höhere Schärfeleistung erbringen können, haben wir mal spaßichhalber mal die teuren Festbrennweiten verglichen. Ein 400mm F2,8 mit sagenhaften 12.000 € schafft 16 MP auszureizen. Sprich 2/3 der Auflösung. Nimmt man dieses Objektiv und lässt es an eine D800 dann bekommt man 32MP an Schärfe. Da besteht dieses Problem wohl nicht.



    Klar es ist jammern auf hohen Niveau aber dennoch interessant für Leute die sich für Auflösung und Optik interessieren. Schreibt gerne was ihr darüber denkt. Soll für euch ein Denkanstoß sein.

    Einmal editiert, zuletzt von fotochris ()


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    • Offizieller Beitrag

    Das Thema ist recht kompliziert, da viele Faktoren zusammenfließen wenn es um ein scharfes Bild geht. Neben dem Sensor mit Bayer-Muster und nachgestalteten Algorithmen (Demosaicing) sowie der Nachbearbeitung im Ganzen ist das die Bildschärfe vom Objektiv selbst (und auch hier muss man Kontrast, Mikrokontrast und Co unterscheiden) sowie Beugungseffekte (Airy-Disc). Letztere würden bei f/9 an einem 24-MP-Sensor schon die Auflösung verringern.


    Die 24 MP sind durchaus machbar, auch mit älteren Objektiven. Es müssen eben nur damals schon gute gewesen sein. Dein Nikkor 70-300 soll wohl bis ~200 mm eine ordentlich Schärfe liefern, bei 300 mm aber schon recht soft sein.


    Um es kurz zu machen: 24 MP sind meiner Ansicht nach nicht zu viel, da ist noch viel Luft nach oben. Nur der Objektivkauf wird eben immer anspruchsvoller und potentiell teurer. Aber auch die günstigen Objektive werden ja von Generation zu Generation besser.

    Panasonic Lumix S5 II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 35 mm f/1.4 DG DN | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 20 mm f/2 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro

  • Interesantes Thema!
    Ich finde im Gegensatz zu Matze, dass es langsam genug mit dem MP - Wahn ist. Nicht viele Menschen die sich z.B. eine D3300 oder eine D5500 kaufen werden sich dazu noch ein Objektiv um mehrere Tausende von Euros kaufen, um eine gute schärfe herauszuholen.
    Meines Erachtens nach sollte es mit den MP nicht mehr Berg auf klettern sondern so bleiben und mehr in bessere Lichtempfindlichkeit & Dynamikumfang investiert werden.
    Die meisten Bilder landen wohl oder übel im Netz. Hier braucht man selten eine so hohe Auflösung. Im Gegenteil, wenn die Bilder größer sind, dauert das verarbeiten(hoch-,runterladen, bearbeiten,...) viel länger. Abgesehen davon wird mehr Leistung von dem entsprechenden Gerät genutzt.


    Sony hat hier einen guten Kompromiss gefunden zwei Kameras im Kleinbildformat mit 12MP & eine mit 42MP herauszubringen. Also das ultimative Werkzeug für Lichtschwache Aufnahmen sowie 4K Videos. Was ich mich Frage ist, warum sie es nicht geschafft haben eine schnellere Serienbildgeschwindigkeit einzubauen. Die a7s ii kann 4K aufzeichnen (entspricht um die 8MP) in 30fps aber 12MP Fotos mit nur 5fps... naja ich glaube da kommt auch noch einiges von Sony (klar ist dies ein breites Thema mit warum, wieso , weshalb...) und auf der anderen Seite das MP Monster mit der man "vorausgesetzt man hat das entsprechende Objektiv dazu" super Aufnahmen machen kann für Profis die minimalistische Details herausarbeiten möchten für z.B. drucke, weitere Agenturen usw. (natürlich hält man bei größeren Ausdrucken auch wieder einen größeren Betrachtungsabstand ein...)


    ("so Philipp") > Sprich: Dies ist meine Meinung zu den Thema.
    Ich brauche selten die 24MP die meine Kamera liefert. Trotzdem habe ich sie darauf eingestellt, um doch ein bisschen mehr Spielraum bei der Bearbeitung bzw. den Verwendungszweck zu haben, denn ändern kann man die Auflösung (am Chip selber) ja leider nicht.


    freundliche Grüße
    PT

    Ortskundig bei Nikon (/Olympus) & Analoger Photographie. Objektive von Sigma, Tamron, Olympus und Nikon. Zubehör von diversen Herstellern. :saint:

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke Ihr müsst von dem Denken weg, dass man UNBEDINGT ein besseres Objektiv braucht. Objektive haben zum einen ja nicht "die Auflösung" sondern je nach Brennweite, Bildausschnitt (in der Mitte besser als am Rand) und eingestellter Blende eine unterschiedliche Bildschärfe.


    Nehmen wir mal den 64-MP-Modus der Olympus OM-D E-M5 II: Selbst mit dem 100-Euro-Kit-Objektiv lässt sich ein merklicher Anstieg an Details wahrnehmen, vergleichen zu den Bildern mit den normalen 16 MP - insbesondere im Bildzentrum.

  • Klar (vor allem im Bildzentrum)! Aber die Frage ist nur, wer 64MP denn wirklich braucht.

    Ortskundig bei Nikon (/Olympus) & Analoger Photographie. Objektive von Sigma, Tamron, Olympus und Nikon. Zubehör von diversen Herstellern. :saint:

  • Nunja, ich mache manchmal lieber ein Panorama mit 35mm Brennweite aus 4 Bildern (sind dann gestitched etwa 50-60 MP) als eine Aufnahme mit 18mm Brennweite. Wenn ich das dann noch relativ groß ausdruckst, z.B. auf Postergröße, freu ich mich über jeden weiteren Pixel.


    Für die von dir erwähnten Internetseiten etc. ist das natürlich unnötig. Vergiss aber nicht, das die Auflösung der Bildschirme auch immer höher geht! Durch schneller werdendes Internet bzw. eine bessere Verfügbarkeit von schnellem Interner stehen auch größere Bilder zur Verfügung die schnell am heimischen PC angeschaut werden können.


    Canon EOS 600D | Canon EFS 18-55 f/3,5-5,6 III | Canon EF 75-300 f/4-5,6 III | Yongnuo 35mm f/2.0 | Canon 10-18 IS STM

    • Offizieller Beitrag

    Gerade wer Bilder doch einmal etwas "edler" drucken will, weiß Auflösung zu schätzen. Stichwort: Alu-Dibond und Acryl. 64 MP reichen da für einen 60x40 cm Ausdruck knapp aus.

  • ...Betrachtungsabstand... ?
    >>Ich weiß ja nicht so recht<<

    Ortskundig bei Nikon (/Olympus) & Analoger Photographie. Objektive von Sigma, Tamron, Olympus und Nikon. Zubehör von diversen Herstellern. :saint:

    • Offizieller Beitrag

    Das hängt vom Motiv ab. Gerade sehr detailreiche Aufnahmen (z.B. Panorama) laden ja durchaus dazu ein, mal etwas näher ans Bild heranzugehen.

    Panasonic Lumix S5 II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 35 mm f/1.4 DG DN | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 20 mm f/2 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro

  • Ich muss Philipp zustimmen, dass bei einem 60 x 40 cm Ausdruck und 24 MP man sich auch nicht beklagen kann. Da sind genügend Details vorhanden um auch bei nähere Betrachtung mehr sehen zu können. Bei A0 sieht die Sache natürlich wieder ganz anders aus.