Kaufentscheidung Teleobjektiv

  • Hallo Community,
    Hallo Leute,


    Es ist furchtbar was man in manch anderen Foren liest, wenn es um Entscheidungshilfen geht. Nun wende ich mich an euch, in der Hoffnung dass mir jemand etwas Last von der Schulter nehmen kann.
    Um mich kurz vorzustellen:


    Ich bin der Andre, komme aus Bayern, Region Neu-Ulm. Seit 1 Jahr fotografiere ich mit einer EOS 450D und einem Tamron 28-300 Objektiv.
    Mein Zielgebiet ist die Wildtierfotografie , Park- und Zoofotografie eingeschlossen. Sehr sehr selten erwische ich mich mal bei Landschaftsaufnahmen, was wohl daran liegt dass ich ab und zu die Kamera auch mal beim Spazieren durch den Wald mit dabei habe.


    Zu meinem Problem:
    Ich möchte auf eine 7D umsteigen, da die 70D aktuell mit dem Blendenproblem >2.8 eher für Unwohlsein bei mir gesorgt hat und ich spätere Investitionen in Objektive mit Blenden bis 2.8 oder 1.4 nicht bereuen möchte.


    Ich schwanke derzeit zwischen folgenden Objektiven:
    70-200 2.8 L USM ohne IS - Problem: Linse ist alt und wird nichtmehr produziert
    100-400 4.5-5.6 L USM mit IS - Problem: Serienstreuung. An Testbilder vor dem Kauf komme ich kaum vorbei. In meiner Region scheinen die Objektive selten priv. verkauft zu werden.
    Tamron 150-600 5.6-6.3 mit USD - Problem: Naheinstellgrenze 2,7 Meter / Nutzbarer Brennweitenbereich (Qualitätstechnisch 200 - 500)


    Bisher habe ich mit dem Gedanken gespielt mir ein günstiges Tamron 70-300 zu zu legen, das ich als "immerdrauf"-Objektiv verwenden kann und dann das größere Tele nur bei Bedarf drauf habe oder mitschleppe.


    Hauptmotiv: Wölfe - bevorzugt in Bad Mergentheim, wo die Distanz zwischen Fotograf und Tier zwischen 3 , 5 und 20 - 30 Metern sehr schwankt. Manchmal reicht mein bisheriges 28-300 nicht aus. (zu kurz!)
    Allerdings gibt es auch Anlagen in denen Wölfe bis zu 1-2 Meter an den Zaun kommen, dort wäre eine min-Brennweite von 150mm fatal.


    Ich durfte mal Testbilder mit dem 70-200 L USM ohne IS machen und muss sagen. WOW! Geile Bilder! Leider hat mich das Objektiv so sehr beeindruckt, dass ich daran Zweifle mit dem Tamron 150-600 überhaupt qualitativ ähnliche Bilder produzieren zu können. Bilder die mit dem 100-400 L USM gemacht worden sind habe ich auch schon gesehen, und da geht mir fast die Spucke aus. Leider macht mich das alter der Objektive und die Serienstreuung beim 100-400 L USM kirre.


    Glaube ihr merkt schon wie "verzweifelt" ich in meiner "Qual der Wahl" zu sein scheine.
    Hilfe !


    P.S: Ich habe mir die Testbilder vom Tamron 150-600 von dieser Seite angeschaut und auch Reviews und Beispielbilder der Objektive via http://www.the-digital-picture.com/ verglichen. Leider machen mich die Ergebnisse noch mehr nervöser, als dass sie mir zu einer Entscheidung helfen :/


  • Keine Werbung mehr zwischen den Beiträgen? Jetzt einfach und schnell kostenfrei registrieren!

    • Offizieller Beitrag

    Tamron 150-600 5.6-6.3 mit USD - Problem: Naheinstellgrenze 2,7 Meter / Nutzbarer Brennweitenbereich (Qualitätstechnisch 200 - 500)

    Ich kann einige deiner Argumente nicht verstehen: Das 28-300 ist Dir zu kurz und Du ziehst das 70-200 in Betracht? Wenig sinnvoll in meinen Augen. Wenn 150 mm in anderen Situationen zu lang sein könnten, dann geht das Tamron eben auch nicht.


    Auch wenn ich nicht finde, dass man das Tamron nur bis 500 mm effektiv einsetzen kann (auch bei 600 mm kann es noch ordentlich scharf sein)... Selbst wenn müsstest Du ein Bild mit 400 mm Brennweite ordentlich zuschneiden um auf effektive 600 mm zu kommen und darunter dürfte die Auflösung weit mehr leiden.


    Kurzum: Das ist nach meinen Messeerfahrungen eine geniale Linse, nur eben etwas gewöhnungsbedürftig. Zu etwaigen Qualitätsschwankungen kann ich leider nichts sagen. Wenn Dir die 400 mm zu kurz sind und 150 mm untenherum nicht stören, dann kannst Du aber auch zum 150-600 von Tamron greifen.

    Panasonic Lumix S1R II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 28-45 mm f/1.8 DG | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro

  • Hallo Matze,


    Vielen Dank für deine Antwort. :)
    Ja, das 70-200 ziehe ich in Betracht, da es doch ab und zu Situationen gibt bei denen man über eine kleine Brennweite froh sein kann. Speziell in größeren "Freigehegen" oder weitläufigeren Anlagen ist es aber auf jeden Fall zu kurz. Ich schätze fast dass ich an einer "1 Objektiv am Body und 1 Weiteres am Gürtel / im Rucksack" nicht vorbei komme.


    Im Vergleich zum 100-400 L IS USM wird das Tamron 150-600 vermutlich qualitätstechnisch den Kürzeren ziehen, richtig?
    Wie sieht denn die Mittellösung 70-200 L USM + 1.4 TK II oder 2.0 TK II aus ? Manche können sich nichts besseres vorstellen, manch anderer zieht allein beim Wort "Telekonverter" die Augenbrauen hoch.

    • Offizieller Beitrag

    Telekonverter können die Bildqualität eben ordentlich (negativ) beeinflussen, es gibt aber auch sehr gute, die kaum an der Bildschärfe nagen. Auch vergrößern sie eben jede Unschärfe und jeden Fehler in der Optik. EIn sehr gutes Objektiv mit Reserven wird das also weniger betreffen als eine eh schon mittelmä0ige Linse.


    Zum Vergleich Canon EF 100-400L vs Tamron SP 150-600: Was meinst Du mit Qualität in dem Fall genau?


  • Zum Vergleich Canon EF 100-400L vs Tamron SP 150-600: Was meinst Du mit Qualität in dem Fall genau?


    Die Weichzeichnung, bzw der Tiefenkontrast der Abbildungsleistung. Wäre halt interessant zu wissen ob feine Details (beispielsweise das dichte Fell) bei 400mm beim Tamron ebenso gut abgebildet werden wie beim Canon.


    Beispielsweise sieht die Abbildungsleistung auf der Seite http://www.the-digital-picture…omp=0&FLIComp=0&APIComp=0 bei 400mm @ F5.6 beim Tamron besser aus. Ich weis aber nicht ob ich auf diese Testbilder was geben sollte? Die MTF-Tabellen zeigen zumindest beim Canon eine bessere Abbildungsleistung.

    • Offizieller Beitrag

    Mit Weichzeichnung meinst Du das Bokeh? Denn Weichzeichnung ist eigentlich eher ein Begriff aus der EBV. Und auch "Tiefenkontrast der Abbildungsleistung" höre ich zum ersten Mal in der Form - insbesondere bezogen auf ein Objektiv. Tiefenkontrast habe ich einmal in Zusammenhang mit Tonwertkruven gehört, das hat aber nichts mit dem Objektiv zu tun.


    Geht es also um Bokeh und Mikrokontrast oder um etwas anderes?


  • Geht es also um Bokeh und Mikrokontrast oder um etwas anderes?


    Ja, das war gemeint. :whistling:



    EDIT:
    Das Thema kann geschlossen werden.
    Ich werde mir vorraussichtlich doch ein 100-400 L USM zulegen. Erstens, weils mir aus Bekanntenkreisen empfohlen wurde und vom Brennweitenbereich einen guten Kompromiss dastellt. Man kann nunmal nicht alles auf einmal haben. Das Tamron 150-600 ist noch neu auf dem Markt und wird mit der Zeit später vermutlich preislich sinken, wenn die Anfrage nichtmehr so groß ist. Das macht die Entscheidung für mich also vorläufig einfacher. Zumal ich sowieso noch ein paar Jahre an Erfahrung sammeln muss und möchte, mache ich mit dem 100-400 vermutlich nicht viel verkehrt. Danke dennoch für die Ratschläge. Die Unterhaltung hat bei mir dafür gesorgt dass ich erstmal 5 Stunden im Kreis um den Wohnzimmertisch gelaufen bin und mir Gedanken gemacht habe, welches Objektiv ich nun haben möchte. Erfahrung mit einem 2.8er oder dem Tamron 150-600 kann ich dann immernoch sammeln, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

    Einmal editiert, zuletzt von BlackyWolfen ()