Da ich mittlerweile auf ein spiegelloses System umgestiegen bin, kann ich nun auch ein Update geben, wie sich das Objektiv an einer DSLM aus dem APS-C Bereich macht.
Handhabung analoger Objektive an DSLM's:
Bei DSLM-Kameras ist es deutlich einfacher ein manuelles Objektiv scharfzustellen, dank Fokus Peaking (und Lupenfunktion). Anders als bei DSLR-Kameras, zeigt der Sucher einer DSLM-Kamera genau das, was man bekommt und somit auch die Schärfentiefe bei sehr offenblendigen Objektiven. Somit ist es deutlich einfacher die Schärfe genau auf den Punkt zu legen, den man haben möchte. Hinzu kommt das Fokus Peaking, welches Kontrastkanten farbig markiert und so ziemlich genau zeigt, wo der scharfe Bereich ist. 100% genau ist das Fokus Peaking allerdings nicht, da es eben nur Kontrastkanten erkennt. Das heißt wenn starke Kontraste auch im unscharfen Bereich hat, kann es schon mal sein, dass das Fokus Peaking auch die Ränder des Bokehs farbig markiert. Andersherum kann es sein, dass das Fokus Peaking kaum etwas anzeigt, wenn das Motiv sehr kontrastarm ist. Fokus Peaking kann man häufig in drei Stufen einstellen. Auf der niedrigsten Stufe zeigt die Kamera nur sehr starke Kontraste an. Auf der Höchsten Stufe zeigt sie auch geringere Kontraste an. Wenn ich das Olympus 50mm 1.8 an meiner Kamera habe, stelle ich das Peaking Level für gewöhnlich auf "Hoch", da ich gerne Offenblendig arbeite. Würde ich es auf "Niedrig" stellen und bei Offenblende Fokussieren, dann zeigt mir die Kamera nur sehr wenige Kontrastkanten an. Allerdings zeigt es auf der hohen Stufe schon mal mehr an, als in wirklichkeit scharf ist. Darauf muss man sich einfach einstellen. Wenn man 100% Schärfe haben möchte, dann sollte man die Lupenfunktion und ein Stativ nutzen.
Im Vergleich mit einer DSLR mit Scharfstellen über den Sucher oder das Display ist das Scharfstellen mit Fokus Peaking deutlich leichter und präziser. Auch die Anzahl der richtig fokussierten Bilder ist deutlich höher.

Bei Blende 1.8

Bei Blende 2.8
Flares:
Teilweise lassen sich mit dem Objektiv ähnliche Lichtbogen provozieren, wie man sie von dem Helios 44-2 kennt (siehe Beispielfoto). Wenn die Flares und Lichtbögen nicht erwünscht sind, sollte man eine Gegenlichtblende für Normalobjektive verwenden (für Filtergewinde mit 49mm).

Adapter:
Es gibt unterschiedliche Arten von Adaptern, mit denen man Objektive von (analogen) Spiegelreflexkameras an DSLM-Kameras verwenden kann. Der Standard-Adapter stellt einfach nur die richtige Distanz zwischen Objektiv und Sensor her. Er besitzt keine Glaselemente. Zusätzlich gibt es sogenannte Speed-Booster, die den Crop-Faktor entgegenwirken und die Lichtausbeute erhöhen. Und als dritte Möglichkeit gibt es Tilt-Adapter. Mit ihnen kann man das Objektiv kippen und damit die Schärfeebene ebenfalls kippen. Man hat also noch mehr Kontrolle über scharfe und unscharfe Bereiche und kann zusätzlich noch einen Miniatureffekt erzeugen, falls gewünscht. Wenn man das 50mm Zuiko mit einem Tilt-Adapter bei Blende 1.8 verwendet, wird die Schärfeebene wirklich sehr klein. Blendet man ab wird es leichter.

Tilt-Adapter


Man kann die Schärfeebene auch Diagonal verlaufen lassen.
