Canon 70D- für Videos unerlässlich?

  • Hallo Leute :) ,
    die 70D wird ja immer wieder als Video DSLR schlechthin empfohlen. Dennoch zweifle ich an der Notwendigkeit des Phasen AF beim Filmen und im Liveview. Braucht man sowas wirklich?


    Genauer: Ich werde in erster Linie Planespotting betreiben, sprich Starts und Landungen von Flugzeugen Filmen und Fotografieren. Bisher mache ich das mit einem 80€ Aldi Camcorder. Dieser hat einen miserablen Autofokus, ich kann aber leider nicht manuell eingreifen. Außerdem stimmt die Qualität nicht und es gibt keine manuelle Kontrolle.


    Ich hab von Camcordern also mehr oder weniger die Schnauze voll :cursing: . Eine DSLR muss her.


    Grundsätzlich kann ich mich IMMER NOCH nicht zwischen folgenden Modellen entscheiden: Nikon D5300, Canon 70D, Sony A77.


    Die Nikon kann mich mit 50 fps voll überzeugen. Der etwas größere APS-C Sensor und die knackige Bildschärfe sind sicher von großem Vorteil.
    Die Canon ist die teuerste. Sehr guter Videoautofokus, schöne Objektive reizen. Leider soll es Probleme mit offenblendigen Linsen geben wenn man mit dem Sucher fotografiert.
    Die Sony ist günstig, hat einen sehr guten Videoautofokus, ebenfalls 50 fps und ähnlich scharf die die Nikon.


    Ich weiß nun aber gar nicht ob der Videoautofokus für mich von Sache ist ?( . Brauch ich das Teil wirklich? Und reicht der Video af der Sony nicht auch? Doof nur: Dieser funktioniert nur bei Objektiven ab Blende 3.5 und nur bei automatischer Belichtung...


    Ich will natürlich auch mal ein paar Videos mit Schärfeebenen machen. Da hat Sony den Vorteil von Fokuspeaking, (70D auch mit magic lantern) und steadyshot. Denn ein Stativ mit Fluidkopf wäre nur bei der D5300 drin. ;(


    Für Canon und Sony käme das Tamron 70-300mm USD in Betracht, für Nikon das Nikkor 70-300 VR 2.


    Mit welcher Kamera würdet ihr jetzt gehen? Videos stehen im Vordergrund, Flugzeuge während Start und Landung. Ich weiß es einfach nicht.


    An der 70ßD stört mich etwas der Preis und der Fehler mit dem Fokus im Sucher bei Offenblende. Sony soll wenig kompatibek mit dem Tamron sein, canon soll dort auch ang. schächen haben...


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  • Hallo!


    Weil ich die 70D hab (und mich entsprechend vorher auch ein bisschen informiert), will ich zumindest mal ein paar Dinge klarstellen:



    Ich hab von Camcordern also mehr oder weniger die Schnauze voll :cursing: . Eine DSLR muss her.


    Das würde ich nochmal zur Diskussion stellen. Wenn Du die Kamera wirklich vornehmlich für Videos verwenden willst, sind Camcorder nach wie vor keine schlechte Sache. Und für den Preis einer DSLR mit Objektiv, und auch schon deutlich darunter, kriegst Du natürlich ein ganz anderes Biest als ein 80€-Aldi-Camcorder. Da ist besserer AF und manuelle Eingreifmöglichkeiten selbstverständlich drin!


    DSLRs sind vom Preis her unschlagbar, wenn es um Rauschverhalten bei wenig Licht und um geringe Tiefenschärfe geht. Außerdem sind natürlich die Wechselobjektive eine feine Sache. Tiefenschärfe wäre bei Planespotting aber weitestgehend irrelevant, bei Nacht wirst Du auch nicht so viel filmen, und wenn Du nur ein Objektiv (70-300mm) kaufen willst, sind die Vorteile auf einmal gar nicht mehr so riesig...


    Leider soll es Probleme mit offenblendigen Linsen geben wenn man mit dem Sucher fotografiert.


    Das hatte ich auch sorgenvoll gelesen. Ich finde aber inzwischen, dass man die Internet-Aussagen da mit Vorsicht genießen sollte. Zum Einen geht es um genau eine Situation: Starke Offenblende (so bei F/1.8, da käme Dein Objektiv gar nicht ran) und Reduktion auf nur den zentralen Fokuspunkt. Sobald man davon abweicht sind die Probleme weg. Zum anderen kriegt man eben ein großes Bias: Wenn alles bei Dir funktioniert, würdest Du auch nicht in entsprechenden Foren rumwuseln und kommentieren. Mein Modell ist völlig in Ordnung, auch bei Blende F/1.8. Im Internet kriegt man den Eindruck, dass 1/5 der Modelle diesen Fehler hat, aber das sind realistisch vermutlich sehr viel weniger. Und Du kannst es sehr leicht testen und ggf. umtauschen.


    Ich will natürlich auch mal ein paar Videos mit Schärfeebenen machen. Da hat Sony den Vorteil von Fokuspeaking, (70D auch mit magic lantern) und steadyshot. Denn ein Stativ mit Fluidkopf wäre nur bei der D5300 drin. ;(


    Vorneweg: Magic Lantern ist sehr schick, läuft aber auf der 70D leider (noch) nicht, das Fokuspeaking ist also nicht gegeben. Zudem: Wenn Du damit auch das Planespotting meinst, solltest Du Dir im Klaren sein, dass auch DSLRs keine wahnsinnig cremigen Hintergründe produzieren, wenn Du mehr als 20 Meter vom Flugzeug weg bist (was ich doch schwer hoffe...). Du kannst ja mal einen DoF-Rechner zu Rate ziehen, was bei einem typischen Setup von Dir alles in Fokus wäre... und ob Du dann überhaupt noch den "besten AF aller DSLRs" brauchst...


    Und zum Abschluss noch eine Meinung zum Autofokus: Der AF der Canon ist sehr gut, aber nicht perfekt. Er ist definitiv immernoch schlechter als bei Camcordern der Klasse über 300 Euro. Die Sony steht dem vermutlich (das hab ich aber nicht ausprobiert) nicht wirklich viel nach. Die 70D hat zwar (zurecht?) den Ruf, den besten LiveView-AF aller DSLRs zu haben, aber die A77 ist ja keine DSLR, sondern eine spiegellose Kamera, oder täusch ich mich da komplett? Die hat also die typischen DSLR-AF-Probleme gar nicht. Und 50p ist natürlich für Flugzeuge schon was Schickes...


    Auf die Schnelle würde ich Dir vermutlich eher zur A77 raten. Ich selber hab wie gesagt die 70D, aber vor allem weil ich schon Canon-Objektive hatte. Den AF verwende ich fast nicht. Ich fokussiere entweder manuell (für cinematische Aufnahmen) oder nehme meinen 5 Jahre alten Camcorder, der das immernoch besser kann. Das wollte ich nur mal zur Überlegung stellen.

  • Zur Alpha 77:
    Nee, einen Spiegel hat sie schon.
    Nur, dass der nicht jedesmal wenn man Serienbilder oder Videos macht erst aus dem Weg klappen muss.
    Dadurch, dass er teilreflektierend bzw. teildurchsichtig, wie er nun einmal ist, die AF-Sensoren ständig mit Licht versorgt, hat man einen klitzekleinen Vorteil.
    Oder, weil sich auch Sony zuweilen, (wenn auch recht selten), irrt und den Focus genau in die verkehrte Richtung nachzuführen versucht und dann schon mal zwei drei Sekunden vergehen, bis alles wieder passt, eben auch nicht.
    Jedenfalls habe ich das bei meiner α55 schon so feststellen dürfen.
    (Das ist für mich aber noch lange kein Grund einen Systemwechsel oder ein Upgrade anzustreben. Ich bin es, der die Fotos und Videos macht - nicht die Kamera!)


    Weil:
    Das macht nichts und ist überhaupt nicht schlimm, wenn man diesen Stolperstein kennt.
    Beim Videodreh ist man sowieso gut beraten den Focus im Voraus manuell ein- und fest zu stellen und dann einfach draufzuhalten. Auf unendlich stellen ist übrigens, bei allen Optiken, die ich bisher in den Fuchteln hatte, keine problematische, schwer zu machende Sache.
    Bei Flugzeugen, Eisenbahnen, Pferden auf der Ovalbahn und Ähnlichem mache ich das (fast) grundsätzlich so.
    Weil man ja wohl kaum im Meterbereich filmt, ja selbst 20 bis 30 Meter schon unheimlich nah sind, wenn es um Flugzeuge geht, ist kaum damit zu rechnen, dass die Objekte der Begierde in den unscharfen Bereich kommen.
    Und, es ist, selbst mit den besten Objektiven dürfte das kaum anders sein, auch nicht zu erwarten, dass man die Flugzeuge bei ständiger Nachfokussierung irgendwie vom Hintergrund freistellen kann. Dazu sind sie einfach zu weit entfernt. Also passt es schon, wenn man auf unendlich scharfgestellt hat.

  • Schön und gut. Aber wie gesagt, ich will eine DSLR im Sinne von "ich stelle manuell ein". Die Sony A77 erlaubt mir dies nur begrenzt (manuelle Belichtung=kein af). Und ich will gelegentlich auch mal andere Videos mit einer Festbrennweite machen. Da würde mich die a77 mit ihrem Fokuspeaking extrem unterstützen, allerdings auch die 70D mit ihrem Touch.
    Die Frage ist also immer noch nicht so richtig geklärt. Der Matze hat doch auf jeden Fall schonmal die D5300 und die 70D in der Hand gehabt. Die a77 enthält ja weitestgehend die features der D5300. Wenn ich aber komplett auf den schnelleren af verzichten kann würde ich zur D5300 greifen.


    Wer filmt denn hier oft ohne af? Auch schnellere Bewegungen mit Offenblende?

  • Hmmm ...
    Ich hab mir schon gedacht, dass mein Beitrag nicht so derb hilfreich ankommt, wie er eigentlich gemeint war.
    In der Tat kann ich zu wenigen Kameras was sagen.
    Ich bin halt nur ein alter Amateur, der vom Super 8 über VHS und S-VHS zum HD-Video aus der SLT gekommen ist.
    Anderes auszuprobieren fehlte, schließlich gibt es ja noch mehr, was bezahlt werden will und muss, immer das nötige Kleingeld.
    Eine schwer begründbare, wahrscheinlich auf zu viel aggressive Werbung aufbauende Aversion gegen Canon und erst recht gegen Nikon hat natürlich auch dazu beigetragen, dass mir außer Fuji, Sigma und Sony nichts ins Haus kam.
    Ja, doch! Verschiedene Camcorder, die sich mehr als nur einmal den filmenden Knipsen ebenbürtig zeigten, (inzwischen aber alle a.D. sind, weil ich des Schleppens langsam müde werde), sind mir durch die Greifer gegangen.


    Man müßte mal einen Jemand, der genügend Erfahrungen mit der 77'er Alpha sammeln konnte, fragen.
    Ich kann es nämlich nicht so richtig glauben, dass der AF nicht mehr funktionieren will oder gar abgeschaltet wird, wenn man im A-, S- oder M-Modus foto- oder videografiert.
    Meine Erfahrungen mit meiner etwas ältlichen 55'er sagen jedenfalls, dass er sein Werk, so gut er das eben kann, immer und in allen Modi tut.
    Und ja, er erfüllt seine Aufgabe zu meiner Zufriedenheit. Ausrutscher sind äußerst selten.
    Da kann man doch guten Gewissens annehmen, dass der AF der 77'er das im Wesentlichen nicht schlechter machen wird.


    Wenn ich Videos drehe, was gelegentlich für den mehr privaten Rahmen schon mal vorkommt, arbeite ich eigentlich immer mit der Zeitvorwahl, weil nur so gewährleistet ist, dass die Verschlusszeiten, die das Video "flüssig machen" auch wirklich fix sind.
    Faustregel: Für 25p/50i ist eine fünfzigstel Sekunde bestpassend. Länger gibt Schlieren, kürzer gibt irgendwie eckig, stroboskopisch erscheinende Bewegungen. Zweite Faustregel 30p/60i ist nur für den amerikanischen Markt gut. In Europa gibts nur unschöne Umrechnungs-Vermanschungen.


    Mag sich doch die Kamera die passende Blende alleine suchen, nachdem ich ihr die 50'tel vorgegeben habe.
    Sie findet schon was.
    Und das ist dann auch gut!
    Die Kamera wird dabei outdoor, ausser man nutzt einen grad so passenden ND-Filter od wartet den richtigen Augenblick in der blaue Stunde ab, kaum jemals was verdammt Offenblendiges einstellen. Selbst mit ISO 100 und der Sony-typischen Kit-Scherbe (je nach Brennweite von Blende 3,5 bis 5,6) kommt das mit ziemlicher Sicherheit abseits der aufgezählten Szenarien wohl kaum vor.
    Na ja, wenn es zum Videodreh sowieso langsam zu dunkel wird, ... vielleicht.
    Mit ISO 200, gern auch ISO 400 videografiert es sich, weil Rauschen hier noch kein ernsthaftes Thema ist, übrigens auch ganz prächtig.
    Soll sagen, dass die Offenblende, außer man will das unbedingt haben, sowieso nie eingestellt wird. Jedenfalls nicht, wenn die Offenblende eines gut empfehlenswerten Objektivs gemeint ist.
    Will man es doch so haben, käme man in den allermeisten Fällen wohl auf wesentlich zu kürzere Verschlußzeiten, die das Endprodukt meist wenig ansehnlich machen.
    So jedenfalls meine Erfahrung.
    Die Erfahrung sagt aber andererseits auch, dass man aus solchen schlimmen Videos die besten Einzelbilder heraus exportiert bekommt.
    Also kann man noch immer eine nette Diashow zusammenschustern.


    Indoor hilft die mittelprächtige Videoleuchte.
    Gut natürlich, wenn die dann in mehreren Stufen dimmbar ist.
    Falsch wär es, wenn man auf dies sinnvolle Stück Equipment, nur um vermeintlich angenehmere Einstellungen hinzubekommen oder einfach nur, weil sie einem als zu unhandlich und schwer erscheint, verzichten wollte.
    Noch mehr als das Foto, lebt das Video regelrecht vom Licht.
    Am besten vom Licht aus mehreren gedimmten bzw weiter weg stehenden Leuchten. Wie im Theater ...
    Imho ...

  • Grundsätzlich weiß ich nicht mal ob der schnelle AF von Nöten ist. Alles andere will ich sowieso manuell machen. Ich hab auch sehr oft gehört es bräuchte ein Tele Objektiv mit dem doppeltem Preis des Kamera Bodys. Ich will nun aber keine 400 Euro DSLR wo es an allen Ecken für Videos fehlt. Die 700D bietet bei Canon die Untergrenze (zsm mit der 650D) und bei Nikon ist dies die D3300 (besser aber die D5300).
    Bei Canon würde ich dann zum etwa gleich teuren Canon 70-200mm L f4 greifen.
    Oder ist anzunehmen dass bei einer 70D mit einem Tamron 70-300 USD ein gleich gutes Ergebnis herausspringt?
    Natürlich sind 50 Frames nicht schlecht. Ich hätte auch gern einen guten AF, gerade für Videos mit Festbrennweiten mit hoher Lichtstärke. Aber das beommt Sony nun mal nicht auf die Reihe. Canon hat eine prima Lösung mit der 70D.


    Hier kann mir leider nur gesagt werden "Sony" und dann wird das AF Verhalten bei Offenblende nicht berücksichtigt und quasi totgeredet. Ich geh jetzt in den nächsten Mediamarkt und erkundige mich dort. Kann ich vllt auch mal testen ob ich den AF brauche oder nicht.