Welchen ISO Wert werwende ich wann?

  • Ich hätte mal eien Fragre zum ISO Wert. Wenn man einen höheren ISO Wert verwendet dann ist das Bildrauschen doch auch höher und die Bilder bzw. einige Datails werden unscharf darum sollte man doch möglichst in einem nidrigen ISO Wert fotografieren oder? Kommt es auch mal dazu das man einen höheren ISO Wert verwenden muss? Wann verwende ich eien nidrigen und wann einen höheren ISO Wert?


    LG Max


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  • Genau, ein höherer ISO-Wert bedeutet auch mehr Bildrauschen, da rauschen manche Sensoren mehr wie andere, also kann man nicht wirklich allgemein sagen ab welchen ISO-Wert das Rauschen störend wird.


    Wenn du z.B. bei schlechten Licht im Automodus fotografierst, dann stellt die Kamera einen höheren ISO-Wert ein um die Verschlusszeit kurz zu halten und mögliche "Bildverwacklungen" zu vermeiden.


    Wenn du bei sehr schlechten Lichtverhältnissen fotografieren willst (z.B. ein Feuerwerk oder sehr dunklen Räume) wird generell ein Stativ oder Blitz empfohlen. Beim fotografieren mit Stativ kannst du quasi den ISO-Wert komplett runterdrehen, dann musst du aber natürlich eine längere Verschlusszeit einstellen.


    Das war jetzt eine eher amateurhafte Erklärung, ich bin mir sicher, dass Andere im Forum das besser erklären können. ;)

    Nikon D3200 | Nikon AF-S DX 18-105mm 3.5-5.6 ED VR | Tamron AF 70-300mm 4-5.6 Di SP VC USD | Nikon SB-700 | Actionpro X7 | sonstiges Zubehör wie Stativ, Kameratasche, Funkauslöser, Speicherkarten, etc.

    "Muss ich denn sterben, um zu leben?"
    - Falco

    • Offizieller Beitrag

    Ich sage es mal so... Beim ISO-Wert gilt: So hoch wie nötig, so niedrig wie möglich. Es ist also immer das, was ich im Zweifelsfall zum Schluss einstellen würde.


    Solange Du genug Licht hast, wirst Du also immer ISO-100 (oder wo auch immer das Minimum der Kamera liegt) einstellen. Fotografierst Du jetzt aber z.B. bei einem Konzert... Da ist eben nicht viel Licht. Sagen wir die Bilder werden ab 1/100 s langsam unscharf und Du bis bereits bei Blende f/2. Du kannst jetzt auf 1/2 s Belichtungszeit stellen und ein Stativ benutzen: Auch wenn die Kamera sich nicht bewegt, der Typ auf der Bühne schon und das Bild ist unscharf. Alternativ stellst Du in der Kamera auf ISO-3200, hast mehr Bildrauschen aber wenigstens scharfe Bilder ;)

    Panasonic Lumix S5 II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 35 mm f/1.4 DG DN | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 20 mm f/2 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro

  • Obwohl bei einen Konzert nicht oft ein Stativ mit hat ... so gehts mir zumindestens :D

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    - Falco

    • Offizieller Beitrag

    Es war ja auch explizit als Beispiel gedacht, dass "Beim fotografieren mit Stativ kannst du quasi den ISO-Wert komplett runterdrehen" schon richtig ist, aber längst nicht immer funktioniert ;)

  • Zum Thema, wenn auch vielleicht etwas weiterführend hab ich noch eine Frage...


    Ich wollte das immer mal ausprobieren weil ich es vermute, aber vielleicht weiß jemand das schon direkt: Alle reden immer vom "Exposure Triangle" und davon, dass man zu kleine Blenden oder kurze Belichtungszeiten mit entsprechend höheren ISO-Zahlen ein bisschen ausgleichen kann. Ich hab aber den Verdacht, dass die ISO-Zahl eigentlich nicht genau das gleiche macht wie das Anpassen von Blende oder Belichtungszeit.


    Es wird ja nicht mehr Licht auf den Sensor gelassen, sondern nur die Empfindlichkeit des Sensors verstärkt bzw. das dort auftretende Signal analog verstärkt. Bedeutet das nicht, dass die ISO-Zahl gar keinen Einfluss auf den "echten" Schwarz- und Weißpunkt des Bildes hat (also den Wert 0 bzw. 255 des Pixels), sondern nur den Graupunkt verschieben kann? Wisst ihr, was ich meine? Ein voll belichtetes Sensorpixel kann ja nicht durch runterdrehen der Verstärkung leerer werden (weniger Licht abkriegen), und wenn einfach kein Signal an einem Pixel ankommt, dann kann man die Null auch verstärken wie man will, das bringt nichts.


    Was ich damit sagen will: Wenn man die Belichtungszeit von 1/100s auf 1 Sekunde dreht, kommt selbst in einer perfekt rauschfreien Welt ein anderes Bild raus als wenn man die ISO-Zahl von 100 auf 10000 dreht, obwohl es oft gleichgesetzt wird. Red ich mich gerade um Kopf und Kragen, oder wisst ihr was ich meine?


    Was ich sagen will ist: Meiner Meinung nach entspricht ISO-Zahl hochdrehen einem Verschieben des Graupunkts im RAW-Entwickler (natürlich analog nicht digital verstärkt, deshalb womöglich besser), aber Blende oder Belichtung anpassen entspricht dem Verschieben von Schwarz-, Grau- und Weißpunkt.


    Stimmt das? Oder rede ich Amok? Oder soll ich es einfach echt mal ausprobieren?

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke ich verstehe was Du meinst und würde hier Analogien zur heisenbergschen Unschärferelation ziehen: Es sind Modelle die bis zu einer endlichen Genauigkeit funktionieren, wenn man in die Quantenmechanik absteigt es aber sicherlich anders aussieht.


    Ich hatte im Rahmen meiner alten Arbeit auch viel mit SEVn (Sekundärelektronenvervielfacher) zu tun und das geht ja schon in eine ähnliche Richtung. Du hast eigentlich immer ein Signal und das verstärkst Du. Was Du meinst ist wahrscheinlich der Dynamikumfang (Schwarzer Pixel = 0, weißer Pixel = 16.383 bei 14 bit Farbtiefe). Ist die Auflösung deines Verstärkers bei geringen Lichtmengen hoch genug (SNR), kannst Du auch bei hohen ISO-Werten noch ein sehr differenziertes Bild mit ordentlicher Dynamik erstellen. Dass das alles mal ein Ende hat sieht man ja an der abfallenden Dynamik bei hohen ISO-Werten.


    Als Beispiel:

    • ISO-100, 1 s = 1 * 1015 Photonen/Pixel
    • ISO-100.000, 1/1000 s = 1 * 1012 Photonen/Pixel * Verstärkung um Faktor 1.000

    Wenn dein Verstärker eine Auflösung von 1 Photon hätte, wären 1.000.000.000.000 Photonen noch mehr als genug Spielraum um für einen 14 bit A/D-Konverter ein Signal mit voller Dynamik zu liefern, auch wenn das Pixel nur 0,1 Prozent seiner Kapazität erreicht hätte. Ich hoffe das war irgendwie verständlich :D

  • Danke, das war schon sehr verständlich und hilfreich.


    Ich wusste nicht, dass Sensoren und Pixel inzwischen so gut gebaut sind und das analoge Auslesen des Sensors so viel feiner funktioniert als die Digitalkonversion nachher vermuten lässt... Ich dachte dass bei den großen Unterschieden, die man bei hohen ISO-Zahlen der verschiedenen Chips noch sieht, die Verstärkung bei sehr kleinen Lichtmengen einfach nicht mehr viel rausreißen kann. Die Chips und Verstärker sind da aber wohl inzwischen schon ziemlich differenziert auch im dunklen Bereich.

    • Offizieller Beitrag

    Wie gesagt, das waren auch eher Vermutungen von mir. Man sieht ja an Vollformat-Sensoren, dass die Entwickler ab ISO-12.800 schon ordentlich in die Trickkiste greifen müssen um das Rauschen irgendwie im Rahmen zu halten. Aber gerade an den Verstärkern (ich meine die sind sogar auf Pixel-Ebene) und insb. den A/D-Wandlern hat sich die letzten Jahre sehr viel getan.

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