Sony A6000 oder Fujifilm X-T10?

  • Hi,
    ich stehe vor der Wahl einer Sony Alpha 6000 oder Fujifilm Xt-10. Mir gefällt die Fuji vom Look besser und ihre Verarbeitung scheint hochwertiger/robuster. Andererseits scheint mir die Sony technisch besser zu sein und günstigere Objektive anzubieten. Ich habe auch von Spiel beim Plastik-Bajonett der Sony gehört. Ist dem wirklich so? Und wie gut funktioniert eigentlich die Kombi aus Adapter + Altglas + Fokus-Peaking als Alternative zu teuren Fuji-Objektiven? Wie gut ist der Autofokus bei beiden Kameras?


    Meine Anwendungsgebiete:
    - Unterwegs (deshalb überhaupt Systemkameras)
    - Landschaftsbilder
    - Partys/Feste
    - gelegentlich Porträts
    - Großstadtfotos
    - gelegentlich Sport (Für was reichen die 8Bilder/s der Fuji?)


    Der Preis und Einstiegsfreundlichkeit sind auch entscheidene Faktoren...


    Was meint ihr?


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  • Ich hatte beide Kameras im Laden in der Hand als ich auf eine Systemkamera umsteigen wollte. Bei der Sony gefiel mir die größe. Sie liegt gut in meiner Hand (ich habe recht kleine Hände). Die Fuji fand ich schon etwas zu groß für eine Systemkamera, von der Höhe ähnelt sie schon den DSLR's. In der Hand fand ich sie auch recht klobig. Aber gefallen hat mir an der Fuji das zweite Einstellrad vorne.
    Für gelegentlich Sport reichen 8 Bilder/s völlig! Da ist es viel wichtiger, ob der Autofokus hinterher kommt, als dass du noch mehr Bilder pro Sekunde hast!


    Bezüglich der Objektive: Die Sony E-Mount Objektive sind eigentlich ziemlich teuer. Daher wundert es mich wie du zu dem Schluss kommst, dass die Fujis teurer wären. Für den E-Mount gibt es nur wenige Objektive, die für die APS-C Reihe gebaut sind und daher muss man früher oder später auf die teureren Vollformat-E-Mount Linsen ausweichen (Auch die APS-C Linsen sind jetzt nicht so günstig). Bei Fuji ist alles für APS-C Mount. Bei Fuji hast du vor allem Lichtstarke Zooms für APS-C. Das gibt es im Sony E-Mount noch nicht.


    Altglas lohnt sich nur, wenn du auf Festbrennweiten setzen möchtest. Für Pixel-Peeper ist das nichts! Da ist man mit modernen Objektiven deutlich besser beraten. Es gibt zwar sehr gute manuelle Gläser, aber die kosten auch ihr Geld ;) (Ich empfehle da folgenden Blog: https://phillipreeve.net/blog/ )



    Altglas mit Fokus Peaking ist sehr einfach: Für Landschaften und Natur super! Bei Portraits auch noch machbar (wenn die Person relativ stillhält, kleine Kinder und Tiere sind schwieriger) Sport mit Fokus Peaking geht nur, wenn man sicher ist dass derjenige in den gewählten Fokusbereich kommt. Praktisch ist das aber sehr schwierig und man wird sehr viel Ausschuss haben. Von daher solltest du dir überlegen, welches Objektive (Objektive?) du für Sport benötigst.
    Wie das Fokus Peaking mit Altglas an der Sony a6000 funktioniert, habe ich hier in den jeweils letzten Posts beschrieben: OM Zuiko 28mm und OM Zuiko 50mm

    Ein Problem mit manuellem Altglas, ist dass es für 35mm Film gebaut wurde (Größe von Vollformat) und du daher nicht an Weitwinkel und Ultraweitwinkel für APS-C Sensoren kommen wirst. Ein schönes Weitwinkel für Vollformat ist so um die 24mm. Am Crop ist das schon fast 35mm und damit nicht mehr so weitwinkelig. Wenn du also Landschaften mit nem Weitwinkel aufnehmen willst, wirst du Probleme haben da etwas passendes für APS-C unter den Altgläsern zu finden. Soweit ich weiß gibt es nur sehr wenige 18mm oder 21mm Weitwinkel in analogen Bereich, und die sind aufgrund der Seltenheit dann auch recht hochpreisig.


    Ich würde dir raten man zu überlegen, welche Objektive du jetzt benötigst und in Zukunft benötigen würdest und anhand deren Preise zu vergleichen, ob Sony oder Fuji günstiger kommt. Du kannst ja auch überlegen für welche Brennweiten du ein Altglas einsetzen könntest und die Preise für die Altgläser vergleichen.

    Analog und Digital <3

  • Danke für die Antwort. Dann werde ich wohl mal konkret ausrechnen wie viel mich Kamera + Objektive kosten. Was die Größe/Klobigkeit der Fuji betrifft ist wahrscheinlich die Xt-1 und nicht Xt-10 gemeint, oder?

  • Ich hatte beide in der Hand. Bei der X-T1 hatte ich das Gefühl eher eine (kleine) DSLR in Händen zu halten - Die 700D ist ca. einen Zentimeter höher. Auch vom Gewicht her schien mir kein großer Unterschied zur 700D von Canon. Die X-T10 ist etwas kleiner, von der höhe ein paar Milimeter und in der Weite ca. ein Zentimeter. Vom Gewicht her ist die X-T10 noch mal etwas leichter und in etwa ähnlich zu a6000. Die X-T10 ist allerdings immer noch deutlich höher als die a6000 (ca. 8,3 cm zu 6,7 cm). http://camerasize.com/compare/#620,535
    Mir lag die a6000 besser in der Hand als die X-T10. Die X-T10 hat nur eine Mulde, statt Handgriff und das fand ich daher nicht ganz so angehehm. Die X-T1 hat wiederum einen Handgriff, war mir aber dann zu groß und schwer - wäre wahrscheinlich angenehmer mit größeren und schweren Objektiven, da sie selbst auch größer und schwerer ist. Aber ausprobiert habe ich das nicht.

    Analog und Digital <3

  • Okay, der Griff fehlt bei der xt-10 wahrscheinlich, aber dennoch spricht mich die hochwertige Verarbeitung mehr an als die der A6000. Nach und nach will ich mir ein Weitwinkel, ein 50mm (Diese wird dann wahrscheinlich Altglas sein) und ein Immerdrauf Objektiv zulegen. Bei Fuij ist dies jedoch um einiges kostspieliger. Deswegen frage ich mich inwieweit die Fuji der Sony technisch unterlegen ist und die Verarbeitung der Sony sich mit der Zeit zum Problem entwickelt?!

  • Ich nutze aktuell die X-T20 als Zweitkamera. Die ist erst frisch eingetroffen. Soweit bin ich sehr zufrieden, was die Bildqualität angeht. Über die Optik lässt sich streiten, aber es hat schon Klasse, wie die Kamera designt wurde. Das muss erst einmal gefallen. Zudem ist die Ergonomie nicht so prickelnd. Was die Objektive angeht, gibt es auch so einige Haken. Die Technik arbeitet laut und zusammen mit der Optik der Kamera fühlt man sich richtig in die 70'er zurück versetzt. Aber gut ist das noch lange nicht, je nach Nutzer.


    Im Grunde kann man mit der a6XXX'er Reihe nichts falsch machen. Aber das die Fujifilm technisch unterlegen sein soll, kann ich nicht bestätigen. Full-HD mit 50 FPS, 4K, spitzen Bildprozessor, toller Sensor, Touchscreen, hervorragender elektronischer Sucher, schnelle Arbeitsgeschwindigkeit, tolles Design - da kann man die 6000 in die Tonne treten, die btw. nicht mal eine elektronische Wasserwaage im Sucher hat. ;)

    Kamera

    Canon 6D Mark II

    Objektive

    EF 24 mm f/2.8 IS USM - EF 24-105 mm f/4 IS II USM - EF 50 mm f/1.8 STM - EF 70-300 mm f/4.5-6 IS II USM - EF 135 mm f/2 USM - EF 200 mm f/2.8 II USM


  • @Stereotype: Bedenke, dass sich X-T20 und X-T10 unterscheiden.


    Bezüglich des Mounts der a6000: Ich habe auch vor dem Kauf gelesen, dass es Leute gibt, die damit Probleme hatten. Nach intensiver Recherche ist mir jedoch aufgefallen, dass sie alle sehr große und Schwere Objektive intensiv mit der a6000 genutzt haben. Das Stichwort ist hier intensiv! Nach einigen Jahren habe durch die Intensiver Nutzung mit schweren Objektiven (, welche nicht immer unterstütz wurden um den Mount zu schonen) der Mount nachgegeben. Es gibt zwei Möglichkeiten das zu beheben, falls es mal so weit kommen sollte: Den Mount durch Sony auswechseln zu lassen. Zu der Zeit wo ich mich informiert hatte (1 Jahr her) hieß es dass Sony nur den regulären Mount austauscht, d.h. man würde wieder einen mit Plastik unterlegten Mount bekommen. Andere Option ist es den Mount selbst durch einen sogenannten Tough-E-Mount selbst zu ersetzen, der kommplett aus Metall gefertigt ist, Kostenpunkt ca. 60-80 Euro.
    Ich will jetzt nicht behaupten, dass bei dem Mount eine eventuelle Serienstreuung keinen Finger drin hat, aber ich würde mal vermuten, dass du nur Probleme bekommen würdest, wenn du große und schwere Teleobjektive regulär verwendest. Mir bereitet die Verarbeitung der Sony keine Probleme.


    Bezüglich der Objektive: Was schwebt dir denn genau vor? Würde dir das 16-50 er Kit reichen als Immerdrauf? Oder möchtest du bessere Bildqualität? Dann wäre das 16-70 Zeiss oder das 18-105 eher geeignet. Diese sind jedoch auch wieder deutlich teurer. Viele bemängeln die Qualität des 16-50er Kit Objektivs, weil seine Fehler elektronisch korrigiert werden (Bei der Größe kann es einfach kein mit Glas korrigiertes Objektiv sein). Ich denke für Landschaften wäre die Bildqualität in den Ecken nicht zufriedenstellend (im Moment mache ich selten Landschaften, und wenn dann nutze ich ein 28mm Zuiko und mache Panoramen um die lange Brennweite auszugleichen. Für Langzeitbelichtungen ist das aber eher unzufriedenstellend da umständlich.) Das 16mm Pancake soll auch nicht so berauschend sein nach manchen Meinungen. Das 10-18mm f4 Zoom ist wiederum recht teuer, wenngleich es Optisch gut sein soll.
    Bei Fuji kenne ich mich nicht so genau aus.


    Mein nächster Tipp wäre, dass du dir mal beide Kameras in Person anschaust und in die Hand nimmst. Wenn du eine Kamera gerne in die Hand nimmst, dann nimmt man sie meiner Erfahrung nach auch öfter mit. Ich hab ne analoge Kamera - kein Handgriff, schwer wie ein Ziegelstein und eben analog. Aber weil ich sie so gerne anfasse, nehme ich sie auch öfter mit. ;)

    Analog und Digital <3

  • Das er die X-T10 meint, war mir bewusst. Hätte aber vielleicht schreiben sollen, dass er gleich die neue X-T20 nehmen soll. Wäre verständlicher gewesen. Die lohnt sich richtig. Zwar auf den ersten Blick sehr teuer, aber für die Leistungsmerkmale der absolute Preisbrecher. Nikon und Canon hätten locker das Doppelte verlangt, oder sicher 70 bis 80% mehr, wenn ich da nur schon an die M5 denke. Viel zu teuer. Meiner Meinung nach. :)

    Kamera

    Canon 6D Mark II

    Objektive

    EF 24 mm f/2.8 IS USM - EF 24-105 mm f/4 IS II USM - EF 50 mm f/1.8 STM - EF 70-300 mm f/4.5-6 IS II USM - EF 135 mm f/2 USM - EF 200 mm f/2.8 II USM