´@James: Mit der Zeit habe ich einfach gemerkt, dass ich bestimmte Einstellungen immer wieder verwende. Vor allem wenn ich mehrere Bilder in derselben Lichtsituation gemacht habe merke ich, dass ich manche Einstellungen bei allen tätige. Und da ist die Synchronisation durch LR einfach angebracht. Das heißt bei mir nicht, dass ich nur ein Preset drüberwerfe und fertig oder dass ich nur ein Foto entwickelt und alle anderen synchronisiere. Nein ganz im Gegenteil, ich geht trotzdem noch mal in jedes Foto und mach das 'Feintuning' wie es so viele nennen.
Beispiel: Ich habe eine Reihe von Fotos mit toller Lichtstimmung, aber der Weißabgleich war nicht ganz passend (bei der 700D kann ich keinen genauen Wert wählen, sondern nur Bewölkt, Sonnig etc.) Im Grunde stimmt der Weißabgleich, aber noch ein bisschen mehr ins Gelbe würde besser passen. Und das eben bei allen gemachten Fotos. Also machte ich das bei einem und synchronisiere dann den Weißabgleich auf alle Fotos der Reihe an. Und so habe ich es mir erspart den passenden Weiabgleichswert bei einem Foto einzustellen, dann zu kopieren, in das nächte Foto zu gehen, dort einzufügen, in das nächte Foto zu gehen, dort einzufügen usw.
Mit der Zeit merke ich auch, dass ich immer mehr einen eigenen Stiel oder auch Look entwickle. Und hier kommen Presets ins Spiel. Ich bin da noch ganz am Anfang, aber was ich super Praktisch finde ist es eine Verzeichnungskorrektur für mein manuelles Glas zu erzeugen und das als Preset zu speichern. Und so habe ich dann ein Preset pro Objektiv.
Oder sagen wir man macht immer eine bestimmte Einstellungen bei Portraits. Das kann man dan auch als Preset speichern. Und wenn es nicht ganz passend ist, dann passt man es eben noch mal an. Mit der Zeit perfektionieren sich dann die Presets. Ich bin da noch ganz am Anfang, aber merke schon dass es nicht sinnvoll ist sich gegen einen Automatismus zu stellen, nur weil es ein Automatismus ist. Man muss einfach erkennen, was man mit dem Automatismus machen kann und was nicht. Und dieses Erkennen kommt durch die Erfahrung, dadurch dass man klein anfängt und ausprobiert, eventuell sogar zu viel Automatisiert und dann merkt wo die Grenzen sind.
Diese Automatismen bedeuten ja nicht, dass du schnell schnell durch alle Fotos durch huschst und keine individuellen Anpassungen mehr machst! Außer man ist ein richtiger Profi und bekomtm das Foto schon in der Kamera fast perfekt hin oder man muss eine große Menge an Fotos liefern. Das schöne an den Automatismen ist, dass man sie jederzeit verändern und anpassen kann.
Die Presets geben mir auch manchmal eine Idee in welche Richtung ich das Foto einwickeln kann. Beispiel: Ich möchte ein Foto in Schwarz/Weiß entwickeln. Also gehe ich durch die Presets (ohne sie anzuwenden, nur oben in der Vorschau sieht man wie es aussehen würde) und sehe dann zum Beispiel welche Scharz/Weiß Mischung am besten zu dem Foto passt. (Also zum Beispiel von den Filterpresets: Blaufilter, Rotfilter ...). Wenn mir eins gefällt wähle ich es aus und geh dann in die Farbmischung und passe die Luminanz der Farben an um so die Grautöne im Foto zu beeinflussen, mache also das 'Feintuning'.
Am Ende gehe ich oft noch mal hin, dubliziere meine Ausgangsdatei und entwickle sie auf eine ganz andere Weise. Einfach weil ich mich frage wie es denn in dieser und jener Art aussehen würde. Dadurch, dass ich fast von Anfang an RAW aufgenommen habe kann ich auch nach Monaten oder Jahren noch mal hin gehen, das Foto dublizieren und auf eine andere Art entwickeln. Zum Beispiel weil ich ganz neue Techniken erlernt habe oder weil sich mein Stiel verändert hat.
@RichardDeanAnderson: 250 ist ja auch schon Hammer. Ich hatte mal ein Fotoprojekttag und davon ca. 800 Fotos. Die habe ich innerhalb von 2 Tagen bearbeitet. Aber da hatte ich auch noch keinen wirkliche funktionierenden Workflow mit Auswählen etc. Ich denke wenn ich das jetzt noch mal hätte würde ich mit einem halben Tag maximal auskommen. Meist habe ich von einer Fototour um die 30 Fotos. Wenn ich Belichtungsreihen mache auch schon mal 100-150. Aber da ist dann auch kein Zeitdruck durch Abgabetermine 