Mir hat der Einstieg damals in die digitale Bildverarbeitung sehr viel gebracht. Aus meiner Sicht ist das der 2. Teil der Fotografie den man heute nicht ignorieren sollte wenn man sich wirklich weiterentwickeln will.
Zu erkennen worin die Unterschiede im Raw und Jpg liegen und wo die Grenzen sind, ist ganz essentiell. Mit dem JPG out of camera (ooc) geb ich mich schon lange nicht mehr ab. Das ist eine Option für weniger anspruchsvolle Anwendungen, z.b. Produktfotos für ebay
Mit der Fotoentwicklung aus dem Rohdatenformat wird der Bildentstehungsprozess erst abgerundet. Das ist in etwa so wie wenn man sich ein tolles Auto kauft, es hegt und pflegt aber das Fahren überlässt man jemand anderem. Okay der Vergleich hinkt etwas...
Aber es ist etwas wahres dran, denn die Kamera macht die Rawentwicklung eben selber wenn du nur die JPGs haben willst. Dann überlässt du die Rawentwicklung dem japanischen Programmierer der jpg-Engine.
Ein direkter vergleich Jpg -Raw ist knifflig. Denn man muss ein Raw immer entwickeln und kann es nicht direkt ooc mit dem Jpg vergleichen. Wenn man nun das Raw dahingehend entwickelt dass es wie das jpg ausschaut, ist die ganze Aktion wenig sinnvoll.
Man könnte höchstens versuchen ein jpg dahin zu entwickeln wo man ein Raw gerne hätte um dann die gravierenden unterschied zu sehen...
Ja die Entwicklung kostet Zeit, aber die sollte man sich echt nehmen. Man lernt dadurch seine kamera viel besser kennen.
Man kann mit den richtigen Programmen die Zeit relativ kurz halten für die Entwicklung. Ich benötigte im Schnitt für ein Foto vllt 5-10sek. Wenn mehr zu tun ist, dauert es länger. Im allgemeinen passe ich die Grundeinstellungen an, d.h. Weißabgleich, Kontraste, Klarheit, Tiefen meist aufhellen, Lichter abdunkeln, Sättigung und Dynamik anpassen, je nach ISO-Stufen dann eben mehr oder weniger Nachschärfen und im Gegenzug das Entrauschen anpassen...
Da hab ich mir Presets gespeichert die ich dann mit einem Klick anwenden kann. Danach wird noch geschaut obs so passt und weiter geht es...manchmal ein Verlaufsfilter...aber ganz selten.
Ich kann nur Mut machen, sich intensiv mit Bildverarbeitung auseinander zu setzen. Dadurch lernt man verdammt viel und man achtet auf gewisse Dinge viel mehr direkt beim Fotografieren.