DSLR für Hobby/Semi-Semi-professionelles Filmen

  • Hallo zusammen!


    Erst einmal ein dickes Lob an euren YouTube Kanal, der mich schon sehr viel weiter gebracht hat!


    Ich habe schon immer gerne ein paar Videos hobbymäßig gefilmt und möchte gerne eine Stufe weiter gehen (oder 2).
    Denn mit meiner Canon SX1IS (nie wieder Bridge!) komme ich nicht sehr weit (gerade im dunkeln oder auch nur in der Dämmerung).


    Ich möchte gerne Videos in 1080p mit 60 Bildern die Sekunde filmen können.
    Desweiteren würde mich ein halbwegs annehmbarer Autofokus während dem Filmen sehr freuen, da ich noch nicht wirklich weiß,
    wie ich auf dem Schwebestativ den Fokus bedienen soll.


    Mein Budget würde ich spontan auf max 700€ ansetzen, evtl für die erste Zeit mit dem Kit Objektiv, aufrüsten kann man ja (im Gegensatz zu meiner Canon)
    immer noch.
    Auch gegen Gebrauchtkäufe bin ich alles andere als abgeneigt.


    Nach euren Videos fallen mir da vor allem die Nikon D3300 und die EOS 70D ein.


    Meine Frage an euch: Sind die beiden (oder eine Alternative, die euch einfällt) relativ zukunftstauglich? Oder sollte man vielleicht doch mehr sparen und
    zu einer DSLR mit 4k Unterstützung greifen? Reicht FullHD "noch" aus?
    Was sagt ihr zum Thema Autofokus? Ich habe immer das Bedenken, dass ich mir die ruhigen Videos versaue, wenn ich groß an der Kamera rumwurschtel
    während dem filmen; eine unbegründete Sorge?


    Oder sollte man vielleicht doch über eine Camcorder oder DSLM nachdenken?


    Ich hatte noch keine DSLR und generell kaum Erfahrung in Sachen Kameras (bis auf meine GoPros vielleicht ^^), durfte mir aber die EOS100D meiner Schwester
    ausleihen, mit der ich schon viel Spaß hatte. Allerdings fühle mich einfach erschlagen an Optionen und Möglichkeiten, bei einer so großen Investition möchte ich
    eben überlegt vorgehen.


    Ich bin sehr gespannt über eure Meinungen! :)


    LG


    Freeman


  • Keine Werbung mehr zwischen den Beiträgen? Jetzt einfach und schnell kostenfrei registrieren!

    • Offizieller Beitrag

    Nikon kannst Du mit dem Punkt "halbwegs annehmbarer Autofokus während des Filmens" komplett streichen - denn der Video-AF liegt leider eher im Bereich unbrauchbar. Die EOS 70D bietet keine 60 FPS in Full HD. Die einzige DSLR-Kamera, die einen guten Video-AF mit 1080p60 kombiniert ist die . Auf DSLM-Seite die Sony A6300 (die A6000 hat keinen Kopfhörer-Anschluss).


    Kurzum: Bei dem gesetzten Budget wird das meiner Meinung nach nichts. Die Frage ist also, wo Du Abstriche machen kannst? Je nachdem was Du filmst brauchst Du vielleicht gar keinen Video-AF oder 60 FPS. Um das klären zu können müsstest Du aber recht genau beschreiben was Du machen willst.

    Panasonic Lumix S5 II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 35 mm f/1.4 DG DN | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 20 mm f/2 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro

  • Desweiteren würde mich ein halbwegs annehmbarer Autofokus während dem Filmen sehr freuen, da ich noch nicht wirklich weiß,
    wie ich auf dem Schwebestativ den Fokus bedienen soll.

    Also wenn Du nicht so offenblendig auf dem Schwebestativ filmen möchtest, würde ich mir da keine allzu großen Sorgen machen. Das Wichtigste ist eigentlich dabei, dass am Anfang der Fokus sitzt und am Ende der Aufnahme, wenn man mit dem Schwebestativ filmt. Beim Gehen ist es auch kein allzu großes Problem, wenn der Fokus nicht 100%ig sitzt sondern evtl. einen Tuck zu weit vorne oder Hinten. Denn in der Regel hat man ja dort auch etwas Bewebungsunschärfe drin, sodass man es am Ende sowie so nicht (stark) merken wird. Deshalb musst Du gucken, dass z.B. beim Verfolgen der Schauspieler immer in ungefähr gleicher in Entfernung zu Dir ist. Dann musst Du auch den Fokus nicht verändern. Kurz gesagt: Blende etwas zu machen (-> um so mehr ist im Bild scharf), manuellen Fokus an (und den auch nicht verändern) sowie gucken, dass der Anfang und das Ende passt. Alles andere kommt mit etwas Übung.

    Sind die beiden (oder eine Alternative, die euch einfällt) relativ zukunftstauglich? Oder sollte man vielleicht doch mehr sparen und
    zu einer DSLR mit 4k Unterstützung greifen? Reicht FullHD "noch" aus?

    Kommt natürlich an die Erwartungshaltung an. Ich habe mir vor ca. 2 Jahren eine GH3 gekauft -> kann "nur" FullHD und jetzt ärgere ich mich doch leicht, dass ich mir keine GH4 (4k) geholt habe. Damals war es aber auch nicht abzusehen, dass ich mal Aufträge bekommen werde. Die andere Frage wäre in diesem Zusammenhang: Kann das Dein Schnittprogramm und Dein PC verarbeiten? Denn wenn es dort nicht gut läuft, wäre es auch ärgerlich einen Haufen mehr Geld auszugeben, was dann nicht richtig verarbeitet werden kann.
    Anderseits würde ich mir auch nicht zu viele Gedanken bezgl. der Kamera machen. Denn anderes Equipment, wie Mikrofon, Stativ, Objektive und Beleuchtung sind teilweise mindestens so wichtig wie die Kamera. Wie sieht es denn bei dir dort aus? Bist Du dort schon gut ausgerüstet?
    Vor allem Objektive würde ich jetzt beim Kamerakauf nicht zu kurz kommen lassen. Der beste Bildsensor nützt Dir nichts, wenn vorne ein billiges Suppenzoom hängt. Nämlich im Filmbereich wird auch häufig viel Wert auf den "Filmlook" oder auch "Kinolook" gelegt. Dieser wird unter anderem durch offenblendige Objektive/Festbrennweiten erzielt. Gerade hier würde ich einem Anfanger raten möglichst früh auch eins zu kaufen, um dort auch etwas herum zu probieren. Es gibt auch meist einige günstige Festbrennweiten, wie bei Canon das 50 1,8 STM für etwas über 100€.
    Noch kurz nebenbei angemerkt: DSLR und 4k kannst Du preislich schon mal knicken ich würde so ca. 3000€ und mehr sagen. Dann eher DSLM, welche ich persönlich zum Filmen bevorzuge.

    Was sagt ihr zum Thema Autofokus? Ich habe immer das Bedenken, dass ich mir die ruhigen Videos versaue, wenn ich groß an der Kamera rumwurschtel
    während dem filmen; eine unbegründete Sorge?

    Ich hätte eher die Sorge, dass der AF daneben trifft bzw pumpt :D
    Dazu habe ich auch eine kurze Geschichte. Vor einiger Zeit musste ich ein paar Szenen drehen. Eine auch von einem Mann vor einer Wand - abends in einem mittelmäßig ausgeleuchtetem Raum. Also 45mm 1,8 drauf und da ich Ton angeln musste, AF eingestellt. Es war noch der Mann von der Regie hinter der Kamera, also dachte ich, dass er schon was sagen wird, wenn etwas nicht passt. MF kam nicht in Frage, weil der Mann sich etwas bewegt hat. So dann wurde die Szene gedreht, die Regie meinte, die Szene passe so und dann wollte ich am nächsten Tag alles schneiden...
    Bisher habe ich schon ein paar Interviews notgedrungen mit AF machen müssen, bisher ging alles ohne Probleme, bis zu diesem Punkt.
    Der AF hat in diesem (nicht allzu dunklem) Raum nur hin und her gepumt. Mal war die Wand scharf, mal die Person... Und da es offenblendig war - was sonst eigentlich auch kein Problem war - war dann immer das jeweils andere unscharf.
    Was ich damit sagen möchte, vertraue nie 100%ig dem AF. Nimm deshalb wirklich lieber den MF - auch bei ruhigen Videos. Denn der AF kann mehr sauen, als Du ;) Und wenn die Kamera auf dem Stativ wackelt, dann würde ich gucken, was an dem Stativ nicht stimmt. Es muss nämlich fest stehen, auch wenn man dort etwas einstellt.



    Wie Du gemerkt hast, bin ich jetzt gar nicht auf die Thematik welche Kamera eingegangen. Ich würde dir zunächst eines empfehlen: Geh in den Laden Deines Vertrauens und teste dort man etwas die Kameras. Mit welcher Bedinung komme ich besser klar? Welche liegt besser in der Hand?-Sofern Du auch mal eine Aufnahme aus der Hand machen möchtest (und Du kein Rig oder sonstiges hast) oder eben auch mal ein paar Fotos schiessen willst.
    Kameras die einen Blick wert wären:
    Sony A6000 (kein Mikrofonanschluss!) / A6300 (wahrscheinlich zu teuer für dich)
    Canon70D (kein 1080p 60fps) / 80D (die "bessere 70D" mit 60fps)
    Panasonic G70 (günstiges 4k, AF geeeht, aber Canon/Sony [deutlich] besser) / G81 (die etwas bessere G70 - noch nicht verfügbar)


    Ganz subjektiv: Wenn ich mir persönlich eine neue Kamera mit Objektiv für rund 700€ holen würde, wäre es wahrscheinlich die G70, weil die sehr ähnlich wie meine geliebte GH3 ist, die einfach super zum Filmen ist. Da dann die 700€ fast weg wären, würde ich danach, wenn noch nicht vorhanden, in Ton, Licht und weiteres Equipment investieren.

  • Vielen Dank für eure ehrlichen Antworten!


    Kurzum: Bei dem gesetzten Budget wird das meiner Meinung nach nichts. Die Frage ist also, wo Du Abstriche machen kannst? Je nachdem was Du filmst brauchst Du vielleicht gar keinen Video-AF oder 60 FPS. Um das klären zu können müsstest Du aber recht genau beschreiben was Du machen willst.

    Über die 60 Bilder die Sekunde wäre ich froh, da ich (um auch auf Punkt 2 zu kommen) auch ein paar actionreiche Szenen mit relativ viel Bewegung filmen möchte. Laufende Menschen z.B., allerdings denke ich, dass ich durch die Umstellung von YouTube und dem Genuss von 60 Bildern bei meinen Motorradfahrten einfach verwöhnt bin und bei Szenen, die nicht so schnelle Bewegungen enthalten, könnte man da evtl. doch Abstriche machen.
    Ebenso in Sachen AF, da, um ehrlich zu sein, bei keiner der hier genannten Kameras dieser so funktioniert, wie man es sich wünschen würde; auch hier mag das wohl am Budget liegen.



    Noch kurz nebenbei angemerkt: DSLR und 4k kannst Du preislich schon mal knicken ich würde so ca. 3000€ und mehr sagen. Dann eher DSLM, welche ich persönlich zum Filmen bevorzuge.

    Magst du mir ein paar Gründe aufzählen für DSLM beim Videodreh? Kann die G70/G81 bei schwachem Licht oder sogar in der Nacht (mit einem angemessenen Objektiv) mithalten, bzw gibt es dabei Unterschiede?



    Und wenn die Kamera auf dem Stativ wackelt, dann würde ich gucken, was an dem Stativ nicht stimmt. Es muss nämlich fest stehen, auch wenn man dort etwas einstellt.

    Da habe ich mich wohl schlecht ausgedrückt! :D Auf einem Stativ, kein Problem. Ich meinte das Schwebestativ. Aber dafür hast du mir ja bereits eine gute Lösung genannt. :)



    oder eben auch mal ein paar Fotos schiessen willst.

    Genau das war der Grund, weswegen ich in Richtung DSLR/DSLM tendiere, eben um mich ein wenig an die Welt der Fotografie herantasten zu können. :)



    Ganz subjektiv: Wenn ich mir persönlich eine neue Kamera mit Objektiv für rund 700€ holen würde, wäre es wahrscheinlich die G70, weil die sehr ähnlich wie meine geliebte GH3 ist, die einfach super zum Filmen ist. Da dann die 700€ fast weg wären, würde ich danach, wenn noch nicht vorhanden, in Ton, Licht und weiteres Equipment investieren.

    Tatsächlich bin ich so gesehen nicht sonderlich gut ausgerüstet und es macht mich doch nachdenklich, was da noch alles an Kosten anfällt.
    Ich bin zwar in Besitz eines annehmbar guten Krawattenmikrofons, das aus diversen Videos bekannten, günstige Schwebestativ (Carbon Look mit blauen Alu Schrauben) und einem alten Stativ von meinem Vater.
    Da kommen dann ja noch Dinge hinzu wie Akkus, Speicherkarte/n, evtl. Quick Release Systeme, und und und.


    Um noch einmal auf die Kamera selbst zurück zu kommen, so sagt mir die G70 rein vom Datenblatt her schon zu.
    Die Sony A6300 sprengt leider auf jeden Fall den Rahmen, die EOS 80D höchstens gebraucht, wenn auftreibbar, und dann ists mit dem Budget auch fast wieder vorbei.


    Bleibt noch die EOS 70D und evtl. doch die Nikon D3300, wenn man eben die genannten Abstriche macht.



    Am Ende mag ich mich noch für euren Aufwand und die Geduld mit einer Laie bedanken, das ist nicht selbstverständlich. :)

  • Ich würde dir die Canon 80d empfehlen die hat einen wahrnsinns viedeo autofokus liegst halt über deinem Budget aber dass musst du wissen ob du dir eine "schlechtere kamera für weniger Geld oder halt eine sehr gute für ein bisschen mehr Geld zulegen willst ich habe mir vor ein paar Wochen die 80 d gekauft und bin überglücklich der viedeo autofokus ist richtig richtig gut und Full hd um 60 fps schafft sie auch

  • Die 80D hat sich da stark verbessert. Die Megapixel sind auf 24 angewachsen und die Gesichtserkennung, falls das wichtig ist, wurde in der 80D nochmals sehr gut verbessert. Selbst Gesichtsprofile kann die Kamera nun verfolgen. Zudem sind die 1080p in 60 fps butterweich und der Video-Autofokus macht seine Arbeit sehr gut (in Verbindung mit den STM-Objektiven sogar nahezu geräuschlos).

    • Offizieller Beitrag

    Klar wäre die 80D sehr gut geeignet, aber auch zu teuer und so neu wie die Cam ist, gibt es noch keinen nennenswerten Gebrauchtmarkt. Um einmal die zwei Alternativen durchzugehen:

    • : Sehr günstig - da ist Luft für Zubehör und ein gutes Objektiv. Letztere sind auch in großer Auswahl und zu günstigen Preisen vorhanden. Aber kein dreh- und schwenkbares Display, kein 4K-Video und ein unbrauchbarer Video-AF.
    • : Das beste Videobild in dem Preisbereich und auch 4K-fähig. Sehr gute Akkulaufzeit im Videomodus (wir können 3-4 Reviews mit einer Akkuladung filmen). bei Objektiven etwas geringere Auswahl und höhere Preise, kleinerer Sensor und auch hier ist der Video-AF in meinen Augen nicht zu gebrauchen.
  • Bei eBay gibt es Angebote um die 800 Euro für die 80D, aber wie du schon sagtest, liegt auch das über Budget. Und Lieferung aus den UK. :/

  • für ein bisschen mehr Geld

    Joa, teilweise mehr als das Doppelte als die genannten Alternativen.
    Klar wäre die 80D toll, aber ganz ehrlich, wieso ist Canon nicht hier schon auf den 4k Zug gestiegen?


    Tja und somit bleiben wir bei der Qual der Wahl zwischen wohl wirklich D3300 und G70, wobei ich derzeit eher zur G70 tendiere. (btw den Aufpreis zur G81 kommt mir etwas ungerechtfertigt vor, oder nicht?)

    • Offizieller Beitrag

    Aktuell sind die Wechselkurse von Euro zu Yen wirklich sehr ungünstig für den Import. Bei älteren Kameras gibt es z.T. noch große Lagerbestände in der EU oder schon bezahlte Lieferungen, bei neuen Kameras gibt es nur die aktuellen Wechselkurse. Zudem ist die G81 noch nicht lieferbar und man darf UVP und Ladenpreis nicht verwechseln.


    Aber nur mal als Beispiel für Wechselkurs-Probleme:

    • Lumix G70 Vorstellung (18.5.2015): 699 EUR = ~95.000 JPY (Kurs 1:135,8)
    • Lumix G81 Vorstellung (19.9.2016): 899 EUR = ~102.000 JPY (Kurs 1:113,8)

    Die G81 hat jetzt ein staub- und spritzwassergeschütztes Gehäuse, dafür sind 7 Prozent Aufpreis (Yen) absolut OK. Von der 200 Euro höheren UVP gehen etwa 140 auf den schwachen Euro und nicht in die Taschen von Panasonic ;)

  • Pardon! Keine weiteren Fragen :D


    Na dann werde ich mich wohl mal nach einer G70 umschauen.
    Wobei, eine Frage habe ich noch, gibt es eine Version der G70, die auch im NTSC Format aufnimmt? Gibt es diese irgendwo zu importieren?

    Einmal editiert, zuletzt von Matze () aus folgendem Grund: Vollzitat entfernt

  • Nur ganz kurz vorweg, weil ich nicht weiß, ob Du weißt, dass die G70/G81 auf das MFT-Bajonett setzt. MFT ist nicht nur rein Panasonic, sondern auch andere Hersteller haben Kameras und Objektive mit dem Mount im Angebot (Panasonic, Olympus, Samyang/Walimex Pro, Sigma, Voigtländer etc.)


    Magst du mir ein paar Gründe aufzählen für DSLM beim Videodreh?

    • elektronischer Sucher: Den Sucher kannst Du halt bei einer DSLR beim Filmen nicht verwenden. Der Spiegel muss ja so sein, dass das Licht auf den Sensor trifft. Deswegen gibt es bei den DSLR auch die Monitorlupe (der Fachbegriff dazu fällt mir gerade nicht ein), die sich manche Filmer dazu kaufen. Die klemmt man sich vor den Bildschirm, sodass es quasi ein "elektronischer Sucher" wird. Bei der DSLM ist es eben einfacher, weil es kein Spiegel gibt. Für mich wäre eine Monitorlupe auch nicht ganz so komfortabel.
    • Weniger Gewicht, kompakter: Gerade das war auch ein entscheidener Punkt für mich, weil ich auch viel reise. Außerdem lag die 70D damals nicht gut in meiner Hand - denn zwischen der 70D und der GH3/G70 liegen für mich schon fast Welten. Denn auch wenn eine Kamera nur etwas größerer und schwerer ist, merkt man das schon sehr auf Dauer. Außerdem limitiert bei mir immer die Größe und Gewicht, was ich zu einem Dreh mitnehmen kann. Wenn man irgendwo Kamera- und Tonmann sowie Interviewer (hinter der Kamera) in einem ist, kann man nicht tonnenweise mitnehmen. Thema Größe - auch die Objektive für die DSLM (vor allem bei MFT im Telebereich) sind deutlich kompakter und leichter.
      Kurzer Bezug auf den MFT Sensor: Dieser Bildsensor ist kleiner (im Vergleich zu APSC von Canon/Nikon), was wieder Vor- und Nachteile hat:

      • +Durch größeren Cropfaktor leichter in den Telebereich zu kommen
      • +Theoretisch kleineres Gehäuse notwendig
      • +Objektive müssen nicht so viel Sensorgröße belichten -> können kleiner und leichter sein
      • +Mit passendem Konverter können auch andere Objektive verwendet werden (Canon, Nikon etc. - eher für Profis interessant)
      • -Rauschanfälliger
      • -Weitwinkel schwer zu erreichen (wird bei Entwicklung natürlich berückstichtig, sodass es eben auch UWW gibt - bloß bei MFT teilweise recht teuer)
      • +-Bokeh eher schwieriger zu erreichen: Landschaftsfotografen freuen sich vielleicht darüber während Protaitfotografen sich vielleicht ärgern. Also eher situations-/ zweckabhängig, ob das ein Vor- oder Nachteil ist
    • Meist ist der LiveView bei einer günstigeren DSLRs zeitverzögert (, wenn man jetzt mal 70D/80D ausklammert). Und diese Verzögerung würde mich seeehr nerven.

    Der Rest ist eben recht modellabhängig. Aber gaaaanz grob kann man schon sagen, dass die viele DSLM auch etwas in Richtung Video gehen und die DSLR mehr bei der Fotografie sind. Diese Aussage aber nicht verallgemeinern, denn es gibt auch (einige/viele) gute DSLRs für Video und umgekehrt!


    Kann die G70/G81 bei schwachem Licht oder sogar in der Nacht (mit einem angemessenen Objektiv) mithalten, bzw gibt es dabei Unterschiede?

    Kommt natürlich drauf an, was mit "angemessenen Objektiv" gemeint ist. Denn der kleinere Sensor ist schon rauschanfälliger als der größere von der DSLR (sei es Canon oder Nikon). Wenn man etwas lichtstarkes wie z.B. oder das nimmt, dann ist man für viele nicht so gut beleuchtete Situationen gewabnet. Hingegen mit dem Kitobjektiv 14-42 3,5-5,6f sieht es dann schon wort wörtlich dunkel aus ;)
    Aber riesen Wunder im Vergleich zur Pana würde ich auch bei Nikon oder Canon nicht durch den etwas größeren Sensor erwarten. Etwas besser, aber nicht riesige Welten.


    Um noch kurz das Thema 60Bilder/Sek. anzureißen: Meiner Meinung sind die erst notwendig, wenn man wirklich in der Nachbearbeitung eine Zeitlupe/Slow Motion rausmachen möchte. Bei schnellen Bewegungen für mich kein Muss, denn so viel Bilder kann der Mensch auch wieder nicht sehen. Sprich wenn man es hat kann man es verwenden, aber extra ein Haufen nur für die schnellen Bewegungen ausgeben würde ich nicht. Außer wenn der Aspekt der Zeitlupe dazu kommt.

    Zitat von Freeman

    Wobei, eine Frage habe ich noch, gibt es eine Version der G70, die auch im NTSC Format aufnimmt? Gibt es diese irgendwo zu importieren?

    Sicher könnte man das irgendwie machen, aber ich würde das auf keinen Fall machen. Es hat schon einen Sinn, dass hier die PAL-Kameras verkauft werden. Denn hier ist "alles" in "50Hz Abstufungen". Denn spätestens, wenn Du mal in einem Raum z.B. mit Leuchtröhren filmst, wirst Du wahrscheinlich merken, was ich meine. Denn in 60fps vielleicht dann noch mit 120/s wirst Du sehen, dass wahrscheinlich ein Blinken/Flackern auftritt. Auch bei anderen Sachen könnte sowas sein. Oder wenn Du mal etwas beim Fernsehen (z.B. Bürgersender freuen sich immer um kreative Filme aus der Region) eingereicht werden soll, wird es Probleme geben. Moderne PC oder Fernseher haben zwar wahrscheinlich keine Probleme mit PAL oder NTSC, aber dennoch würde ich dazu abraten. Einige professionelle Kameras (wie die Pana GH4) haben auch die Einstellmöglichkeiten zwischen PAL oder NTSC, aber auch da würde ich allgemein eher in Europa zu PAL raten.
    Mal abseits, dass Import auch einiger Aufwand (evtl. verbunden mit langer Recherche/Zöllen/Problemen/Ärger etc.)

    Einmal editiert, zuletzt von Stefans Foto () aus folgendem Grund: Ergänzung um NTSC/PAL

  • Dankesehr Stefan!


    Das mit den 50Hz Stufen war mir nicht bewusst, ergibt aber auch "endlich" mal Sinn, warum wir auf 5, bzw 10 Bilder die Sekunde verzichten müssen.


    Und beim Thema 25/30 gegen 50/60 FPS lässt sich bekanntlich streiten. Denn mir ist es ziemlich egal, was irgendwelche Forscher sagen,
    ich finde 60 Bilder wesentlich angenehmer in der Betrachtung.
    Das gleiche gilt fürs Tearing beim Gaming auf Monitoren, aber das ist ein anderes Kapitel.


    Es geht immer mehr in Richtung G70 würde ich sagen :)

    • Offizieller Beitrag

    Du kannst die G70 prinzipiell von PAL auf NTSC umstellen, nur bei 4K kann die Kamera auch unter NTSC maximal 25 FPS und nicht 30. Da ist dann einfach die Rechenleistung am Ende.

    Panasonic Lumix S5 II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 35 mm f/1.4 DG DN | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 20 mm f/2 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro