Nikon D5300 für 1080p/60fps Videos, bestes Preis/Leistungsverhältnis unter 900€?

  • Hy,


    um es vorweg zu nehmen, ich bin kompletter Laie im Bereich Kameras und Videobearbeitung, bin jetzt aber auf der Suche nach einer Kamera mit der ich Videomaterial, hauptsächlich für Low Budget Musikvideos in mindestens 1080p/60fps und Raw Format filmen kann.
    Ich habe vor selbst zu filmen und die Videos dann im Nachhinein von Freunden die im Bereich Videoproduktion arbeiten „professionell“ schneiden und nachbearbeiten zu lassen.
    Hatte vor ein paar Wochen noch die Illusion, alle Aufnahmen mit dem Sony Z2 Smartphone zu machen aber die Qualität war mir dann in der Praxis nicht gut genug, seit dem bin ich im Internet auf der Suche nach einer geeigneten Kamera.


    Bin dann auf die DSLR Panasonic LUMIX GH4 gestoßen, die aber mein Budget komplett sprengt und habe jetzt ein Angebot von der Nikon D5300 gesehen, dass vom Preis her für mich noch bezahlbar ist und wo die Videoqualität auch passen dürfte.



    Nun ist meine Frage, gibt es in dem Preisbereich um 800-900€ (mit Objektiv) irgendeine Kamera egal ob DSLR oder Camcorder oder was auch immer ;), die besser für mich geeignet wäre bzw. die mit der Videoqualität und dem Preis der Nikon D5300 mithalten kann?


    Übrigens ich habe nicht vor (zumindest vorerst nicht) mir noch zusätzliche Objektive zu dieser Kamera zu kaufen und möchte Sie eigentlich wie im Angebot in der Ausführung mit dem AF-S DX 18-105 VR Objektiv benutzen.


    Oder sollte ich mir besser nur das D5300 Gehäuse und zusätzlich ein anderes Objektiv kaufen?


    Ich bedanke mich schon mal im Vorhinein für eure Ratschläge!


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  • Hi!


    Vielleicht erstmal eine Rückfrage von mir: Du scheinst Dich sehr auf Foto-Kameras eingeschossen zu haben, mit denen man eben auch filmen kann. Willst Du denn auch Bilder damit machen, oder ist das Ding erstmal hauptsächlich für Videos gedacht?


    Falls Du nämlich vor allem erstmal nach einer Video-Kamera suchst, und noch dazu das Objektiv gar nicht austauschen willst, wirst Du sicherlich mit einer "richtigen" Filmkamera ein leichteres Leben haben und für den Preis womöglich auch bessere Qualität kriegen.


    Ganz kurz aus meiner Sicht die Vorteile einer Systemkamera (egal ob DSLR oder spiegellos, wie die GH4):

    • Du kannst auch Fotos damit machen.
    • Du kannst Objektive wechseln.
    • Du kriegst leichter eine sehr schmale Tiefenschärfe (Hintergrund verschwommen).
    • Etwas rauschärmer bei wenig Licht.
    • Viel manuelle Einstellmöglichkeiten.

    Die Nachteile hingehen:

    • Der Autofokus fast immer nicht dolle, am besten manuell fokussieren.
    • Tonqualität sehr mies, am besten externes Mikrofon oder externer Rekorder.
    • Bei feinen Strukturen (z.B. fein gestreiftes T-Shirt) kriegt man leicht hässliches Moirée.
    • Wenn Du die Kamera bewegst, erscheinen senkrechte Linien gebogen oder ähnlich seltsame Effekte (Rolling Shutter).
    • Viel manuelle Einstellmöglichkeiten (d.h. wenig funktioniert "automatisch" sehr gut).

    Insgesamt kann ich aus Erfahrung sagen: Wenn man viel Zeit mitbringt und Erfahrung hat, kriegt man mit Systemkameras und einem entsprechend teuren Set an vielseitigen Objektiven in diesem Preissektor die schöneren Bilder eingefangen. Wenn man sich noch nicht richtig auskennt und die Kamera auch einfach mal zum "schnell drauf los filmen" verwenden will, dann verzeiht ein Camcorder sehr viel mehr.

    • Offizieller Beitrag

    Also RAW-Video gibt es bei den gängigen DSLRs und DSLMs nicht^^ Wenn es wirklich primär ums Filmen geht... Was für Dich interessant sein könnte, das wäre die . Die Kamera unterstützt auch RAW-Video, wird jedoch ohne Objektiv geliefert (soweit ich weiß).

    Panasonic Lumix S5 II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 35 mm f/1.4 DG DN | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 20 mm f/2 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro

  • Hey hugelife187,


    die D5300 ist eine ganz gute Wahl bezüglich Videokamera/günstige Kinokamera. Sie ist einer der wenigen Kameras in diesem Preisbereich, die ein sauberes unkomprimiertes Videosignal ausgeben können. Da habe ich direkt mal eine Frage. Bekommst du einen externen HDMI-Recorder zu Verfügung oder musst du den selber kaufen?
    Wenn du Geld sparen willst, dann kannst du noch den Vorgänger kaufen D5200. Mit dem HDMI-Recorder nimmst du sogar in der D5200 60fps in 1080 auf.


    So eine Überlegung hatte ich auch aus einer Mittelklasse-DSLR eine günstige Kinokamera zu bauen unter (2.000€). Das Problem ist der teure HDMI-Recorder und die SSD-Festplatten. Die gehen schnell ins Geld denn mit einer 128GB SSD kannst du im RAW-Format ungefähr 40 Minuten filmen. Wenn du filmen willst brauchst du noch ein gescheites Mikrofon. Wenn du das alles selber kaufen müsstest, dann suche dir lieber eine andere Kamera aus. Nur in der Kombination HDMI-Recorder und D5200/5300 macht die Sache Sinn.

  • Noch was: Ich stimme fotochris zu, dass ein HDMI-Recorder das wesentlich teurere Utensil ist. Deshalb nochmal als Frage: Woher kommt denn die Idee mit der RAW-Aufnahme? Das ist zwar sehr schick für extremes Grading hinterher, ich bin aber nicht sicher ob die Investition in die richtige Richtung geht. Wenn Du den externen Recorder leihen kannst, kannst Du es natürlich mal ausprobieren, aber wenn Du wirklich Anfänger bist, ist mein Tipp: Nimm Dir viel Zeit und Übung für die Ausleuchtung, die Location (Hintergrund) und die Bildkomposition. Der Unterschied ist viel größer als der zwischen einem H.264-Codec und RAW!

  • Ich brauche die Kamera eigentlich nur für Videos, aber meine Google Suchen nach den besten Kameras für 1080p/60fps Videos (in meiner Preisklasse) haben mich irgendwie immer wieder auf die DSLR’s gebracht.
    Wie gesagt mir ist es egal ob es eine DSLR oder ein Camcorder oder ein andere Kameratyp ist, aber der Preis sollte unter 1000€ sein und zwar komplett also mit Objektiv, Speicherkarten und was ich sonst noch unbedingt brauche um in vorgegebenen Locations aufzunehmen.
    Ton ist komplett egal und ausleuchten werde ich meistens auch nichts können also es geht rein nur um die Videobildqualität der Kamera.
    Könntet Ihr mir da ein paar Modelle empfehlen?


    Zu Raw Dateien kann ich nur sagen, dass ich darauf hingewiesen wurde, dass es gut wäre wenn die Kamera Raw Dateien erzeugen kann, wegen der Nachbearbeitung.
    Einen HDMI-Recorder habe ich leider nicht zu Verfügung, aber auch wenn ich die Aussage sicher später noch mal bereuen werde, mit 40 Minuten Aufnahmezeit komme ich für das was ich vorhabe in der Not zurecht.


    ... die Blackmagic hat leider nur 30fps, ich will aber mindestens 60fps um saubere Zeitlupen hinzubekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von huglife187 ()

  • Nur ganz kurz (ich muss gleich weg, und andere sind da womöglich auch besser informiert):

    • Wenn Du wirklich nur mit verfügbarem Licht arbeiten musst, ist womöglich eine DSLR tatsächlich eine gute Idee. Für Musikvideos wirst Du womöglich auch teilweise eine schlanke Tiefenschärfe haben wollen.
    • In dieser Preisklasse würde ich vermutlich die RAW-Idee streichen. Klar ist es schön, RAW zu haben, aber ohne externen Recorder findest Du da eigentlich nichts, was intern aufnehmen kann. Das einzige, was mir auch einfällt, wäre die von Matze erwähnt Black Magic Pocket Cinema Camera, aber die hat ihre ganz eigenen Problemchen (z.B. Batterielaufzeit). Zudem: 40 Minuten RAW lägen auch schon über 300GB schnellem SSD-Speicher, da bist Du schon die Hälfte Deines Budgets nur für Speicher los.
    • Der Kamera-Body ist meiner Meinung nach nur eine, und nicht unbedingt die wichtigste Komponente für die Video-Qualität. Innerhalb einer typischen Preisklasse (z.B. 400-1500 Euro) werden teurere Kameras vor allem leichter zu bedienen und besser verarbeitet, sind aber nicht unbedingt qualitativ unterscheidbar. Gerade bei Video, wo man die volle Auflösung ja gar nie zu sehen bekommt. Ich würde Dir empfehlen, einfach auch mal ganz bewusst professionelle Musikvideos anzuschauen, und darauf zu achten, was sie so toll aussehen lässt. Meiner Meinung nach sind das vor allem drei Dinge: Kostüme/Hintergrund, Beleuchtung und Kamerführung. Alle kannst Du mit teilweise recht günstigem Equipment beeinflussen, und sie helfen sicherlich mehr als der teuerste Kamera-Body.
    • Ich sag's nochmal in einem Extra-Punkt, weil ich es so wichtig finde: Licht und Kameraführung! Wenn Du es irgendwie beeinflussen kannst, sieh zu dass Du in der Location (ich weiß ja nicht, was das für Drehs sind... live-Konzert?) ein paar 10-Euro-Baustellenfluter aufstellen kannst. Einfach ein eingefärbtes Haarlicht von hinten auf die Protagonisten macht soooo viel Glamour her! Und dann womöglich ein Einbein-Stativ oder sowas dazu, das Du für kleine Pseudo-Kamerafahrten und generell zur Stabilisierung nehmen kannst.
    • Klar kannst Du die Kamera später mit einem schickeren Objektiv erweitern. Ich würde aber trotzdem mal in Erwägung ziehen, beim Kamera-Body ein bisschen zurückzustecken und dafür ein etwas besseres Objektiv dazu zu nehmen. Das wird Dir bei schlanken Fokusebenen und wenig Licht sicher helfen, und ist eine bessere Investition. Den Kamerabody wirst Du womöglich bald (...) austauschen gehen ein bis dahin sehr viel besseres Modell. Das Objektiv kannst Du dann weiterverwenden und es sinkt auch nicht so schnell im Wiederverkaufswert.

    Sag doch nochmal kurz, ob Du auf Live-Konzerte abzielst. So oder so würde ich dann mal schauen, ob ich ein paar Empfehlungen oder Ideen aussprechen kann. :)


    Um konkreter zu werden: Nikon hat nach der D5300 dieses Jahr auch die D3300 rausgebracht. Der einzige Nachteil aus meiner Sicht ist hier das nicht bewegliche Display, alles andere ist identisch: Chip, Codec, Videoformate, ... und du sparst bares Geld. Mit dem und einem Objektiv, das schon ein deutlicher Schritt besser als das Kit-Objektiv ist, wärst Du bei 780 Euro. Noch 20 Euro für eine und 20 Euro für einen vom Drittanbieter sind dringend nötig, wenn Du damit filmen willst. Dann wärst Du bei 820 Euro und kannst überlegen, ob Du erstmal ein Stativ von einem Freund ausleihen kannst, da würde ich nämlich zögern, Dir unter 80 Euro eines zu empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von floh ()

  • Ich ziel nicht unbedingt auf Live Konzerte ab, aber es werden sicher auch einige Aufnahmen von Konzerten dabei sein, wobei der Ton eben keine Rolle spielt.
    Dass die Raw Dateien so extrem groß sind wusste ich nicht, ich dachte ich komm mit einer oder zwei Speicherkarten um 40 € aus ….verdammt
    Die Videos die ich machen will werden ungefähr in dem Stil der beiden Videos von den Youtube Links sein, viele nicht gestellte Szenen und bisschen mehr Zeitlupe ;)


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  • Hehe. Ich glaub, Du würdest Dich wundern, wie viele der Szenen in diesen Videos (vor allem im zweiten natürlich) gestellt sind. :) Natürlich sind ein paar echte Live-Aufnahmen und so dabei, aber sehr viel ist auch der Sänger, der direkt in die Kamera spricht. In dem Fall siehst Du auch sofort, dass immer ein Licht von vorne (die teurere Version von auf der Kamera) und meistens auch ein (farbiges) von hinten angebracht sind...


    Und in beiden Videos bewegt sich die Kamera ständig. Wenn Du das von Hand ohne Rack versuchst, wird es furchtbar aussehen. Wie gesagt, schau mindestens noch nach einem (40€) oder eventuell ein (13€), das macht gleich deutlich mehr her. Und dann würde ich bei meiner Empfehlung von oben bleiben: Die günstigere D3300 mit einem besseren Objektiv drauf. Kann auch 1080p mit 60 Bildern/s.


    Matze hat die Kamera sogar auch schon getestet:

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    2 Mal editiert, zuletzt von floh ()

  • danke für die tips, also bleibt es bei einer dslr ;) außer es kommen noch andere vorschläge


    es wird sicher auch ab und zu szenen geben die ich bezüglich licht beeinflußen könnte, aber meistens werden es eher situationen sein, die gerade passieren und ich halt die kamera drauf

  • danke für die tips, also bleibt es bei einer dslr außer es kommen noch andere vorschläge


    es wird sicher auch ab und zu szenen geben die ich bezüglich licht beeinflußen könnte, aber meistens werden es eher situationen sein, die gerade passieren und ich halt die kamera drauf


    Hui, ich hoffe mal schwer, dass Du nicht enttäuscht bist. Wie am Anfang schon geschrieben, DSLRs sind toll, wenn man Zeit hat und manuell einstellen kann. Zum "schnell mal draufhalten" braucht man aber doch ganz schön Übung mit dem Ding. Nun ja, lass Dir gesagt sein dass Du üben musst, und dass viele vermeintlich spontan gefilmte Szenen in Musikvideos eben doch gestellt sind.


    Vielleicht hat ja jemand anders noch Gegenvorschläge, Du solltest auf jeden Fall noch ein paar Nächte darüber schlafen. Und dann natürlich gerne Dein erstes Video hier posten. :)

    • Offizieller Beitrag

    Noch mal zum Thema RAW-Video: RAW-Video hat NICHTS mit dem zu tun, was aus dem HDMI-Ausgang einer DSLR kommt. Auch das Material hat bereits eine Interpolation (Bayer-Sensor), Chroma-Subsampling (4:2:0 oder 4:2:2 im gehobenen Bereich), Gradiationskurven und Co gesehen und weißt eine Farbtiefe von meist nur noch 8 bit auf (10 bit ist meist via 6G-SDI o.ä. zu finden). Es ist unkomprimiert im Sinne von Videokompression, mit RAW hat das aber so viel zu tun wie ein Bitmap mit einer .CR2.


    RAW-Video bezeichnet etwas wie CinemaDNG oder andere, proprietäre Datenformate und die kannst Du nur in der Kamera erhalten. Bei jeder Übertragung (HDMI, SDI etc.) gehen schon ordentliche Details verloren.

  • Matze hat recht was das HDMI-Signal angeht. Wobei ich da lieber den Vergleich zwischen TIFF(HDMI-Signal) und CinemaDNG und co (CR2/NEF) vorziehen würde. Jedoch lässt sich mit Grading Colour ein schicker Kinolook erzeugen.


    Die Denkanstöße von floh kann ich nur Zustimmen. Wovon ich ausging ist, dass du die Schärfe manuell nachführen würdest. Denn einfach mal drauf los filmen funktioniert mit den meisten DSLRs nicht. Da würde ich dir auch raten vor den Musikvideodrehs mal mit der Kamera zu üben. Sei es nur ein Auto auf der Straße zu filmen wie es losfährt. Erst mit der Praxis lernt man gute Bildkompositonen aufzubauen und mit der Tiefenschärfe zu spielen.

  • Nochmal ein Beispiel zur Anschauung, es war schon spät als ich das geschrieben hab: Ich besitze ein paar phantastische DSLR-Objektive und eine Canon 70D, die von allen DSLRs glaub ich immernoch den besten Autofokus hat. Ich bin mit der Kamera inzwischen auf Du und Du, und kann alle notwendigen Einstellungen schnell und ohne zu suchen ändern.


    Ich besitze außerdem einen alten Camcorder, den Canon Legria HF-S10. Was die Bildqualität und das Rauschen angeht stinkt das Teil wirklich ab gegen meine DSLR.


    Trotzdem: Wann immer ich spontan und schnell filmen will (z.B. beim Zelten mit Freunden, oder bei einer kleinen Feier) greif ich zum Camcorder. Nur (und wirklich nur dann) wenn es mir mehr um super Bildqualität geht als um Andenken (z.B. bei einer Hochzeitsfeier, die ich filmen soll), benutz ich meine Canon 70D. Und auch dann hab ich den Camcorder noch als Backup dabei, falls ich nicht klarkomme.


    Vielleicht solltest Du echt mal beides ausprobieren. Mir schwebt da sowas wie der vor Augen. Da ist dann schon alles drin: Ein ordentliches Objektiv, auch ein brauchbares Mikro falls Du es mal brauchst, ist bei wenig Licht auch noch brauchbar, und halt viel einfacher zu bedienen für spontanes Filmen. Kannst Du Dir denn beides mal eine Zeit ausleihen, von Freunden? Oder wohnst in der Nähe von Stuttgart? ;)

  • Die Panasonic HC-W858 ist auch sehr interessant, vor allem wegen den FULL HD Slowmotion Aufnahmen und weil ich wahrscheinlich mit der Handhabung viel besser zurecht komme als mit einer DSRL, aber die paar Videos die ich jetzt online gesehen habe, haben mich leider noch nicht überzeugen können. Habe leider keine Bekannten von denen ich mir eine von beiden Kameras ausleihen und vorher testen könnte. Wohne in Wien, also nicht ganz so in der Nähe von Stuttgart ;)

  • Du solltest dabei bedenken, dass Test-Aufnahmen von etwas wie der Nikon D5300 und etwas wie dem Panasonic HC-W858 vermutlich unter sehr unterschiedlichen Bedingungen entstehen: Für die Nikon wird ein Set detailliert vorbereitet, die Kamera wird auf ein Stativ, einen Slider o.ä. gesetzt, Beleuchtung und Fokus werden manuell gesetzt und optimiert, ... Den Camcorder wird derjenige, der ihn sich gerade gekauft hat einfach "irgendwo draufhalten". Das ist jetzt extrem formuliert, aber es entspricht genau der unterschiedlichen Vorgehensweise bzw. den unterschiedlichen Verwendungszwecken der beiden Geräte. Du kannst vermutlich leider nicht zwei verschiedene Videos nehmen und die Qualität der Dinger vergleichen, Du müsstest einen direkten Vergleich der gleichen Einstellung haben.


    Von den beiden Videos, die Du gepostet hast: Ein gut geplantes, beleuchtetes und stylisches Video wie das zweite wirst Du mit einer DSLR schicker und besser hinkriegen. Ein Video, dass spontane Hinter-den-Kulissen-Einblicke geben soll wie das erste ist viel leichter und in gleicher Qualität mit einem Camcorder zu erreichen.


    Panaconic selber hat z.B. ein paar schöne Szenen mit dem Camcorder aufgenommen:


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    Wenn Du willst, kann ich heute Abend mal eine gleiche Szene mit meiner DSLR und meinem Camcorder aufnehmen. Der Camcorder ist dabei zwar viel älter und die DSLR viel teurer als die beiden Optionen für Dich, aber den grundsätzlichen Unterschied wirst Du trotzdem sehen.


    Wenn Du übrigens auf einen Kopfhörer-Ausgang verzichten willst, kriegst Du scheinbar fast die gleiche Qualität nur ohne den "zweite Kamera"-Schnickschnack beim für weniger Geld, seh ich gerade. Ich müsste mir die Spezifikationen aber nochmal genau anschauen, um da sicher zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von floh ()

  • danke fürs Video, gefällt mir ziemlich gut habe grad erfahren dass meine Schwester sogar eine Nikon D3200 zuhause hat, sie meinte zu Videos mit der Kamera kann Sie nichts sagen aber Ihr ist es eigentlich schon zu schwierig damit gute Fotos hinzubekommen (wobei Sie sich eben nicht wirklich damit beschäftigen will, im Gegensatz zu ihrem Freund, der damit super Fotos macht) ...
    werde mir die D3200 die Woche mal ausborgen um zu sehen wie ich damit zurechtkomme.


    Es wäre echt cool von dir Floh wenn du 2 Videos zum Vergleich machen könntest, solang es nicht zuviel Aufwand für dich ist, sehr gerne!

  • So, ich hab jetzt mal ein bisschen gefilmt. Ich hab versucht, eine Szenerie zu wählen, bei der man die für Dich relevanten Eigenschaften ein bisschen sehen kann. Ich hab drei sehr unterschiedliche Kameras benutzt:

    • Die DSLR mit dem Objektiv, weil es bildstabilisiert ist und wie das vorgeschlagene Sigma bis Blende 2.8 auf geht (etwa 1700€)
    • Den (Neupreis vor 5 Jahren etwa 800€)
    • Die Kompaktknipse (etwa 380€)

    Du musst bedenken, dass der Camcorder zwar etwa die Klasse des Panasonic wäre, aber schon recht alt ist, und die DSLR eine ordentliche Preisklasse über der Nikon D3300 liegt, vor allem was die Film-Automatik und das Objektiv angeht. Der Vergleich ist also nicht ganz fair, aber man sieht denk ich die typischen Unterschiede zwischen DSLRs und Camcordern.


    Ich hab zwei verschiedene Dinge gefilmt:

    • Ein kontrastreiches Setup, bei dem ich alles manuell kontrolliere (Fokus, Belichtung, 1 Hauptlicht, 1 Haarlicht, Hintergrundlichter). Ein dunkler Hintergrund, ein heller Vordergrund, Kamera auf einem Slider um die Tiefenschärfe beurteilen zu können. Das wäre ungefähr, wie man an ein "gestelltes" Musikvideo herangehen würde. Nur halt mit Menschen statt Teddies...
    • Einfach mein kleines Wohnzimmer mit dem oben beschriebenen Setup mal "aus der Hand" und spontan. Alle Kameraeinstellungen weitestgehend auf automatisch, Bildstabilisatoren an. Du kannst hierbei auf die Belichtungs- und Fokus-Automatik achten, aber auch auf Rauschen, Farbgebung und Kontrast, sowie Flares wenn ich direkt ins Licht filme.

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    Wenn Du mich fragst: Die kontrollierten Bilder aus der DSLR sehen deutlich schöner aus, was aber eben auch am guten Objektiv und dem deutlich neueren Chip liegt. Beim spontanen Raum-Filmen find ich den Unterschied nicht mehr so gravierend. Klar hat der Camcorder mehr Rauschen, aber der ist auch schon 5 Jahre alt, und auch die damalige Automatik lässt die moderne DSLR schon alt aussehen. Was die Neutralität in Farbgebung und den dynamischen Umfang angeht, fände ich den Camcorder in der Postproduktion deutlich einfacher zu handhaben. Klar kann man das bei der DSLR alles immer einstellen, aber kannst Du das, und willst Du das? Den Vergleich zur Sony Kompaktkamera hab ich dazu genommen, um einfach mal deutlich zu machen, wie viel besser heutzutage die Chips selbst in günstigeren Kameras sind als noch vor 5 Jahren. Die ist vom Rauschverhalten vermutlich näher am Panasonic als mein alter Camcorder... die Sättigung der Sony ist etwas arg heftig, die würde ich runterdrehen, aber ansonsten macht die sehr hübsche Filme (übrigens auch 50p, also Zeitlupe).


    Ich hoffe, das hilft ein bisschen. Wenn Du noch genauere Fragen hast oder mehr Meinung von mir oder anderen haben willst, dann hak gerne nach.

  • Vielen Dank fürs Video! Finde auch die anderen Videos auf deinem Channel (gleich abonniert) sehr unterhaltsam und du hast auch eine sehr angenehme Sprecherstimme! Schade dass wir nicht grad in der Nähe voneinander wohnen, sonst hätte ich dich sofort für meine Videos "engagiert"


    Die DSLR Aufnahmen sind halt schon sehr geil, was sich eben dann im Preis auch wiederspiegelt, außerdem wie du sagst man kann zwar alles einstellen, aber ob ich das will hmm ... , und ob ich das kann, sehr wahrscheinlich nicht.


    Wie gesagt werde jetzt mal die DSLR von meiner Schwester zwecks Handhabung ausprobieren, aber es wird dann wahrscheinlich doch ein Camcorder werden.


    Ich würde jetzt erst mal gerne noch wissen
    Panasonic HC-W858 oder HC-X929? Die X929 soll noch eine etwas bessere Bildqualität haben, dafür aber nur 50fps ohne die extra Zeitlupenfunktion wie bei der HC-W858, wobei ich da wiederum gelesen habe, dass die Zeitlupenfunktion angeblich auch nicht so toll ist wie beschrieben.


    Und allgemein würde mich interessieren, warum die amerikanischen Modelle 60fps haben und die europäischen 50? Das wird wohl irgendwas mit dem Ausgabeformat und Weiterverarbeitung zutun haben aber ist es nicht unverständlich warum wir 10 Bilder in der Sekunde weniger zur Verfügung haben? Warum macht man das nicht weltweit einheitlich?

  • Erstmal danke für's Abo. :) Erwarte nicht zu viel, ich hab wenig Zeit zum Videomachen.


    Was den Unterschied zwischen dem HC-W858 und dem HC-X929 angeht mach ich mich nachher nochmal schlau. Ich glaub aber, der letztere ist ein 3D-Camcorder, oder? Das wäre vermutlich ungefähr so nützlich wie die alberne zweite Kamera... ;) Du kannst Dir ja erstmal die DSLR von Deiner Schwester anschauen, das ist auf jeden Fall eine gute Idee.


    Vielleicht noch kurz zur Verteidigung des Camcorders: Die fehlende Bildschärfe die man im Video sieht, tritt vornehmlich bei wenig Licht auf, also in Innenräumen ohne viel Sonneneinstrahlung. Das könnte bei einem moderneren Chip weniger schlimm ausfallen. Du kannst Dir mein (nicht öffentliches) Video meines kleinen Sohnes mal anschauen, das ist fast alles mit dem Camcorder gefilmt (außer den sandigen und nassen Szenen, das ist eine GoPro), und gibt vielleicht einen Eindruck von "einfach rumfilmen".


    Bezüglich 50fps vs. 60fps: Das stammt soweit ich weiß ursprünglich aus dem Röhrenfernseher. Der hat in den USA entsprechen 60i (also 60 Halbbilder pro Sekunde) angezeigt und hier in Deutschland 50i, was einzig und allein von der Wechselspannungsfrequenz der Steckdosen kommt. In den USA laufen nämlich 110 Volt mit 60 Hertz Phase und hier in Deutschland 230 Volt mit 50 Hertz Phase. Die Phase wurde entsprechend genutzt, um in der Röhre den Elektronenstrom von oben nach unten laufen zu lassen. Dass das bis heute beibehalten wurde hat natürlich auch mit Tradition, aber eben auch mit dieser Wechselfrequenz zu tun. Wenn man in einem Raum filmt mit Lichtquellen, die nicht gerade Glühlampen sind (weil da der Draht eh nicht schnell genug abkühlt) sondern zum Beispiel Neonröhren, dann flackern die eben leicht mit 50 Hertz in Europa und mit 60 Hertz in den USA. Nimmt die Kamera was entsprechend leicht verschobenes auf, sieht man auf dem Bild quasi eine "Schwebung", es schwankt also in der Helligkeit mit einer deutlich niedrigeren Frequenz, und das sieht das menschliche Auge dann auf dem Video als nerviges Flimmern.


    Es lohnt sich also sowieso, in Europa bei 50fps zu filmen. Hier ein Beispielvideo von einem verzweifelten Ami, der im europäischen Format filmt: YouTube. Nicht bei allen Lichtquellen, aber eben bei manchen (vor allem Floureszensbirnen) wirst Du das so sehen, und bei Zeitlupe noch etwas schlimmer als bei 25fps vs. 30fps.

    2 Mal editiert, zuletzt von floh ()