DOF - Praxis gegen Realität

  • Moin moin,
    ich komme grade mal wieder nicht weiter, nach jedem Review was ich lese habe ich eine andere Meinung.
    Ich habe mein Canon 17-40 f/4 L verkauft da es mir einfach nicht Lichtstark genug war und ich (am APSC)
    etwas mehr Weitwinkel brauche!


    Ich schwanke jetzt zwischen Lichtstarken ultraweitwinkelobjektiven wie bsp. dem Tokina 11-16 oder
    Festbrennweiten wie dem Samyang 16mm f/2. das Canon 14mm wäre auch eine Möglichkeit ist mir für meinen
    nutzen einfach zu teuer (hauptsächlich wird das Objektiv sowieso auf f/10 benutzt).


    Bei den Manuelen Objektiven frage ich mich, wenn ich mir die Schärfentiefe ausrechnen lasse bei 16mm und f/2 am Crop auf 3m komme ich auf eine Schärfentiefe von
    3,31.m (bei f/2.8 sogar 6.19m). Das klingt ordentlich so dass ich in der Praxis, wenn ich z.B. alle Fotos in einer ähnlichen Entfernung schieße den Fokus nicht anpassen muss. Ist es wirklich so
    das in diesem Bereich alles gleich scharf ist oder ist die Mitte noch schärfer?


    Für Landschaftsfotos auf f/10 müsste ich nicht mehr Fokusieren?? Meine Frage ist das in der Praxis auch so, oder klingt das nur auf dem Papier so gut?


    beste Grüße


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  • Stimmt schon ...
    Je weitwinkliger eine Optik ist, um so groesser wird der Tiefenschaerfebereich an sich.
    ... und schon erst recht, wenn man weiter abblendet.


    Ja, nee!
    So ganz ohne zu fokussieren, gehts in aller Regel nicht.
    Kann ja mal sein, man hat zuletzt auf etwa 30 cm fokussiert und wuenscht nun ein Foto, was bis zum Horizont knackscharf sein soll.
    Da wirds dann, zumindest mit "normalen" Blenden nichts mehr werden.
    Soll heissen, dass man sich das Schaerfe-Ziehen wirklich sparen kann, es aber eben doch Situationen gibt, wo man was selbst machen muss.
    Zumindest, was ich gern mal vergesse und auf dem Display nicht immer sicher erkenne, dass man mal (am Objektiv) schaut auf welchen Abstand man etwa fokussiert hat.


    Ich find' das Tokina 11-16 ganz toll.
    Ersetzt es doch mindestens zwei Festbrennweiten und tut das eigentlich sehr manierlich, also ohne sagenhaft stoerende Vignettierung und mit "gemuetlicher" Verzeichnung.

  • In der Regel Fotografiere ich mit dem Weitwinkel nichts was unter 10m an mir dran ist! Meine Frage bezieht sich auf die "errechneten" werte und ob es innerhalb der schärfeebene unterschiede gibt.


    Wie gesagt mit dem Objektiv mache ich Landschafts aufnahmen bei Blende 10, aber grade interesiere ich mich sehr für Nacht, oder Dämerungsaufnahmen. Da war mir Blende 4 nicht groß genug. Da klingt Blende 2 (und bei dem was man so lesen kann soll es auch bei Offenblende recht scharf sein) sehr verlockend.


    Alternativ steht bei mir (auch wenn der Weitwinkel und Vollformat fehlt) das Sigma 18-35 f/1.8 auf der Liste, alternativ schaue ich auch immernoch auf das Canon 16-35 f/2.8.

  • Das mit den errechneten Werten stimmt.
    Der Schärfentiefe-Bereich ist tatsächlich derartig groß und wächst mit kleinerer Blende gewaltig an.
    Das zeigt sich im fertigen Foto ganz bestimmt.
    Unterschiede in der Schärfe innerhalb des Tiefenschärfe-Bereichs sind nicht sichtbar.
    Höchstens, dass zum Rand hin, was konstruktionsbedingt ist, die Schärfe allgemein einen Ticken nachlässt.
    Ausserhalb des Bereichs ist der Übergang zur Unschärfe sehr weich.


    Ja, gut.
    Der Abstand:
    In der Regel werden die unvermeidbaren Verzerrungen in der Tat so groß, dass man schon ordentlich Abstand zum Objekt halten sollte.
    Ausnahme höchstens, man will das haben, will beispielsweise eine Karikatur machen, was mit ner sehr kurzen Brennweite in aller Regel sehr gut gelingt.
    Bei Landschafts-Aufnahmen wirst Du jedenfalls, sofern der Focus nicht versehentlich (entschieden) zu kurz eigestellt war, immer knackscharfe Fotos bekommen. Nach ein paar Schüssen stellt sich das Gefühl für die Hypervokaldistanz, weil man eigentlich kaum daneben liegen kann, recht schnell ein.


    Jap, kommt darauf an, welche Brennweite Du zu brauchen meinst.
    Der Unterschied zwischen 18 mm und 16 Millimeter wird mit einem APS-C Sensor schon gut sichtbar.
    11 Millimeter sind dann nochmals eine ganz andere Klasse.
    Schaust Du beispielsweise mal bei Flickr nach Fotos mit entsprechenden Brennweiten, (einfach die Brennweite in das Suchfeld eingeben), um zu sehen von welchen Unterschieden ich hier fasele.


    Ähmmm ...
    Lieber nicht mit Offenblende arbeiten und dafür die Belichtungszeit verlängern.
    Ich denke, dass das der bessere Weg ist, weil der leider nicht ganz zu vermeidene Schärfe-Verlust zum Rand hin, so minimiert wird.
    Der ist nämlich auch von der Blendeneinstellung abhängig, wobei er mit dem Tiefenschärfe-Bereich reineweg ganrichts zu tun hat.
    Leider ist der nicht nur nicht zu vermeiden, sondern allen Super- und Weitwinkel-Objektiven (mehr oder minder) zu eigen.
    Ich denke, das geht so.
    Man kommt ja nicht gleich auf mehrere Minuten, wenn man beispielsweise mit f/4 bzw f/5,6 arbeitet und sich etwas oberhalb von ISO 400 oder ISO 800 aufhält.

  • Das mit der Verschlusszeit ist klar... aber ich muss sagen ich bin ein freund von großen Blendenöffnungen.
    Für meine Landschaftsaufnahmen brauche ich die Blende nicht! Ich bin aber bei Blende 4 einfach schon an grenzen gestoßen.


    Meine Vollformat Kamera habe ich meistens nicht dabei, aber der unterschied ist schon gewaltig!

    • Offizieller Beitrag

    Letztendlich ist es so, dass die Schärfe im Fokus natürlich immer am höchsten ist, auch bei 16 mm und f/22. Die Frage ist einfach nur "wie unscharf" etwas sein kann, damit es visuell gerade noch als scharf wahrgenommen wird. Dieser Wert ist schlussendlich von unserem Auge abhängig, also für jede Person anders. Man hat sich deshalb einmal auf ein "Mittel" geeinigt. Wenn Du mehr dazu wissen willst, empfehle ich dir diesen Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Zerstreuungskreis


    Letztendlich ist es aber so, dass zu starkes Abblenden die Schärfe nicht erhöht sondern senkt. Das hat nichts mit der Schärfentiefe zu tun sondern mit Beugungseffekten (Airy Discs).

    Panasonic Lumix S5 II | Lumix S 18 mm f/1.4 | Sigma A 35 mm f/1.4 DG DN | Lumix S 85 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma C 16-28 mm f/2.8 DG DN | Sigma A 20 mm f/2 DG DN | Tamron 28-75mm f/2.8 Di III RXD | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro