Wo das Mikrofon beim Filmen reinstecken?

  • Hallo,


    ich habe vor, mit meiner DSLR zu filmen, und da das interne Kamera-Mikrofon grottenschlecht ist (und ich Wert auf gute Audioqualität lege), dachte ich mir, ich kaufe mir ein gutes Mikrofon.
    Da ich das Mikrofon nicht primär zum Filmen nutzen will (sondern auch für rein akustische Aufnahmen) habe ich mich jetzt für das Rode NTG2 entschieden. Dieses funktioniert sowohl mit 48V Phantomspeisung als auch mit einer Batterie. Jetzt habe ich gesehen, dass viele das Mikrofon in einen Audiorecorder stecken, um "die Audioqualität zu erhöhen". Jetzt will ich natürlich das Beste aus dem Mikrofon rausholen und nicht, dass die Qualität irgendwo untergeht, wo es nicht hätte passieren müssen.
    Wenn ich jetzt den Sound extern auf dem Recorder aufnehme und "ohne Mikrofon" filme, habe ich ja eine Videospur und eine Tonspur. Muss ich die dann hinterher am Computer übereinander legen oder stecke ich irgendwie den Recorder in die Kamera? ?(


    Thomas


  • Keine Werbung mehr zwischen den Beiträgen? Jetzt einfach und schnell kostenfrei registrieren!

    • Offizieller Beitrag

    Das ist eben die Frage. Wenn es schnell und einfach gehen soll (wie z.B. bei unseren Videos), dann kommt das Mikro in die Kamera und fertig. Wenn man das Maximum an Qualität will, in einen externen Rekordern. In letzterem Fall muss man aber für jeden Take die Spuren synchronisieren.

    Panasonic Lumix S5 II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 35 mm f/1.4 DG DN | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 20 mm f/2 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro

  • Danke für die schnelle Antwort.
    Hört man den Unterschied zwischen dem "Kamerasound" und dem Sound aus dem Recorder? Also ist der unterschied sehr groß?

    • Offizieller Beitrag

    Das hängt sehr vom A/D-Wandler der Kamera ab. Ohne das Modell zu kennen... Schwer zu sagen. Vor allem bei den älteren (Nikon) DSLRs hört man es schon deutlich. Die Nikon D5100 und D7000 haben z.B. wirklich einen miesen Sound. Bei den neueren Modellen und richtig eingestellt ist es mir den Mehraufwand aber nicht mehr Wert.

    Panasonic Lumix S5 II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 35 mm f/1.4 DG DN | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 20 mm f/2 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro

  • Super danke.
    Ich habe die Canon EOS 80D und werde wahrscheinlich das Mikro mit einem XLR-3,5mm Miniklinke Kabel verbinden


    Wenn ich jetzt das NTG-2 mit Phantomspeisung verwenden möchte, kann ich mir ja einen besorgen. Den kann ich bequem unter der Kamera montieren.
    Letztendlich kommt der Sound ja doch in die Kamera. Heißt das dann, dass ich mit einem externen Recorder besser fahre als mit einem Audio-Adapter?

    8 Mal editiert, zuletzt von ToJaMo ()

  • Hallo, ich klink mich auch mal mit ein.


    In meiner Erfahrung ist das Problem bei Shotgun-Mikrofonen wir dem Rode NTG-2 bei direkter Aufnahme in die Kamera eher der Vorverstärker der Kamera als der A/D-Wandler. Der Pegel aus Shotgun-Mikrofonen ist einfach extrem niedrig, und das NTG-2 ist da keine Ausnahme. Ich hab es selber mal getestet (und vor Urzeiten mal auf YouTube hochgeladen, auf Englisch), und obwohl ich mich am Ende für das konkurrierende Beyerdynamic-Modell entschieden hab (mehr Rauschen, dafür neutralerer Frequenzgang), hat mich der Test am Ende dazu bewegt, einen externen Recorder zu kaufen. Ich hab damals direkt in die Kamera, in einen Zoom H2n und über eine Focusrite-Soundkarte in meinen Laptop aufgenommen. Der Unterschied war so deutlich hörbar, dass ich den XLR-Miniklinke-Adapter direkt wieder tief unten in meine Schublade gepackt hab. :) Es gibt Mikrofone bei denen das weniger kritisch ist, aber bei XLR-Shotgunmikrofonen wird einfach durch das lange Rohr sehr viel an Sound rausgefiltert und der übrig bleibende Pegel ist sehr, sehr niedrig.


    Einen besseren Vorverstärker gibt es in externen Recordern, oder eben auch in sowas wie dem von Dir verlinkten Walimex Audio-Adapter. Der Unterschied zwischen beiden sollte wirklich klein sein, wenn mich nicht alles täuscht.


    Die Info fand ich damals sogar so wichtig, dass ich ein animiertes Erklärvideo zu Tonaufnahmen gemacht hab, das allerdings wenig Beachtung fand. ;)


    Vielleicht hilft das. Grüße,


    Floh

  • Hallo floh,


    wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, heißt das jetzt, dass ich auf jeden Fall ein zugehöriges Gerät brauche. Da solche Audio-Adapter und Recorder preislich ähnlich liegen und Recorder flexibler sind, werde ich wahrscheinlich zum Recorder greifen.
    Nur nebenbei: Das Rode VideoMic Pro hat ebenfalls einen internen Akku und liegt Niveau-Mäßig beim NTG-2. Wäre denn dieses Mikro eine Alternative zum NTG?


    Danke für Deine Antwort


    Thomas

  • Hi Thomas!


    Jawohl, ich würde Dir ein zusätzliches Gerät empfehlen. Wenn Du Dich vor der Synchronisation nicht scheust (heutige Schnittprogramme können das ganz gut automatisch zum (miesen) Kameraton syncen), dann ist ein externer Rekorder natürlich sehr praktisch. Mit sowas wie dem oder auch Deinem brauchst Du auch keine Batterie mehr im NTG-2, weil der Phantomspeisung kann. Und mit XLR-Kabels hast Du auch keine Probleme mehr mit Länge und Abschirmung, da kannst Du auch 10 Meter Kabel legen und wirst sicherlich ohne Brummen auskommen. Ich hab ihn selber zwar nie verwendet, aber heute würde ich vermutlich nach einem Kombinations-Gerät wie dem schauen. Die können gleichzeitig als Rekorder und Vorverstärker für die Kamera dienen. Das Gehäuse soll beim Tascam wohl etwas wackelig sein, aber die Qualität in Ordnung wenn man etwas pflegsam damit umgeht. Dann kannst Du direkt in die Kamera aufnehmen und den Tascam als Backup mit aufnehmen lassen falls etwas schief läuft, sowas ist sehr praktisch.


    Kurze Richtigstellung: Das Videomic Pro, genau wie das NTG-2 hat keinen internen Akku, sondern man kann jeweils einfach eine Batterie (oder einen Akku) reinstecken. Das ist aber vermutlich was Du gemeint hast. Das Videomic Pro ist auch wirklich ordentlich und mit den internen Verstärkern im Preis unschlagbar. Ich sehe darin zwei Nachteile: Zum einen musst Du eben als Kabel eine Miniklinke-Verlängerung nehmen, die ist störungsanfälliger für z.B. Brummtöne wegen Stromleitungen. Und zum anderen ist es weniger gut erweiterbar, wenn Du mal auf externe Rekorder oder eine Kamera mit XLR-Eingängen umsteigst. Außerdem hat es natürlich schon weniger Richtcharakteristik, was für Innenräume womöglich kein großes Problem ist aber eben in der freien Natur Störgeräusche weniger gut eliminiert. Wenn Du aber eher innen oder mit genügend Ruhe/Zeit filmst, und eigentlich nicht auf sehr teure Kameras oder externe Rekorder umsteigen willst, ist das Videomic Pro eine super Lösung und sehr unkompliziert.


    Hilft das schon ein bisschen weiter? Ich kann sonst auch mal schauen, ob ich mal mit meinem Beyerdynamic (ähnlich dem Rode NTG-2) in den Zoom H4n und vorverstärkt in die Kamera (Canon 70D, so viel Unterschied wird da im Sound nicht sein) aufnehmen kann, und dann noch mit dem Rode Videomic Pro direkt in die Kamera, als Vergleich. Im Prinzip hab ich alles hier, aber das kostet mich vermutlich 1-2 Tage, mit kleinen Kindern ist man da zeitlich nicht mehr so flexibel. ;)


    Lieben Gruß,


    Floh

  • Hallo floh,


    vielen Dank für Deine schnelle und ausführliche Antwort. Danke für das Angebot aber den Vergleich brauche ich nicht. Ich habe mich im Internet schon ausführlich über die beiden Mikrofone informiert und wollte nur noch eine zweite Meinung von jemandem mit Ahnung ;) .


    Du hast mir wirklich große Mühe und viel Zeit gespart
    Genieß die Zeit mit den Kindern :P


    Thomas