Laptop zur Bildbearbeitung gesucht

  • Hallo liebe PC-Fachleute,


    ich weiß, dass dieses Thema immer wieder angesprochen und auch häufig gelöst wird. Da sich jedoch die Technik so schnell weiterentwickelt, dachte ich mir, dass ein neues Thema angebracht wäre.


    Meine Anwendungsfelder:

    Im Alltag beschränken sich meine Anforderungen auf Office-Anwendungen. Spielen ist absolut kein Thema.

    Nun möchte ich mit dem Entwickeln und Bearbeitung von Bildern - Videobearbeitung ist kein Thema - starten.


    Hier stellt sich für mich vor allem die Frage, wie wichtig eine dedizierte Grafikkarte ist, da viele Laptops diese gar nicht mehr besitzen. Die Systemanforderungen von Lightroom z.B. geben min. 2GB VRAM an. Heißt das die Grafikkarte ist "zwingend" notwendig um vernünftig arbeiten zu können. Auch würde ich mich freuen über eure Erfahrungen mit für die Bildbearbeitung geeigneten Laptop-Displays.


    Was ich mir im speziellen vorstelle:

    • 13-15 Zoll wären mir am liebsten
    • vermutlich bei dem Anwendungsbereich selbstverständlich: mindestens FHD IPS Display
    • I7 oder I5 der aktuellen Generation. Hier sehe ich vorteile bei den U Versionen.
    • Akkulaufzeit von über 4 Stunden beim Surfen und Office-Anwendungen
    • mindestens 8 GB Arbeitsspeicher - DDR4 erscheint mir für den Prozessor angemessen
    • mindestens 64 GB SSD Speicher (meist geht es ja bei 128 GB los) und insgesamt mindestens 256 GB Festplattenspeicher. Finde die Kombination aus 128 GB SSD mit einer HDDR vom Preis-Leistungs-Verhältnis am besten.
    • optisches Laufwerk benötige ich keines
    • geringes Gewicht und Größe wäre natürlich schön, die anderen Dinge sind für mich aber entscheidender


    Was den Preis angeht ist das bei mir nicht so einfach :D

    Eine fixe Grenze kann ich nicht angeben, da für mich gilt: Wenn etwas seinen Preis wert ist, muss ich im Zweifelsfall eben darauf sparen oder im Notfall darauf verzichten.

    Für meine letzten Laptops habe ich immer um die 1000€ bezahlt und würde mich natürlich freuen, wenn ich in diesem Bereich bleiben könnte. Wenn aber teurere Laptops deutlich bessere Leistung bei ähnlichem Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, so wäre dies kein Hindernis.


    Wenn zudem jemand einen Vorschlag für einen den obigen Anforderungen entsprechenden Stand-PC (Tower?) hat, bzw. einen preislichen Rahmen hierfür nennen kann, wäre ich dankbar. Ist zwar aktuell nicht meine bevorzugte Variante aber vielleicht über längere Zeit gedacht die bessere?


    Hier mal zwei Listen die ich nach obigen Wünschen zusammengestellt habe:

    Computeruniverse, Geizhals


    Wirklich fündig wurde ich bislang nicht. Tests schaue lese ich bei notebookcheck.com nach. Gibt es hierzu Erfahrungen oder Vorschläge für andere Portale?


    Danke im Voraus für eure Hilfe ;)


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  • Wenn zudem jemand einen Vorschlag für einen den obigen Anforderungen entsprechenden Stand-PC (Tower?) hat, bzw. einen preislichen Rahmen hierfür nennen kann, wäre ich dankbar. Ist zwar aktuell nicht meine bevorzugte Variante aber vielleicht über längere Zeit gedacht die bessere?

    Dafür würde ich der Übersichtlichkeit halber einen eigenen Thread starten.

    Langfristig ist ein Desktop-PC oft die wirtschaftlichere, flexiblere und zuverlässigere Lösung.

  • Zitat

    Heißt das die Grafikkarte ist "zwingend" notwendig um vernünftig arbeiten zu können

    Nein, nur für Lightroom brauchst du keine Grafikkarte. VRAM holt sich die IGPU vom Prozessor vom RAM. Hier würdest du also bei einem Laptop ohne dedizierte Grafik auf jeden Fall von DDR4 profitieren, sonst erachte ich den Geschwindigkeit Gewinn gegenüber DDR3 eher persönlich als geringfügig an, aber wieso sollte man nicht mit der neueren Technik gehen, wenn möglich. Bei einem Desktop PC würde ich dennoch mindestens eine GTX 1050 einsetzen, manche Werkzeuge in Photoshop profitieren von Hardwarebeschleunigung und nicht alle Desktop CPUs haben eine IGPU.


    Ich habe persönlich einen Desktop PC, an dem ich primär arbeite, aber auch gelegentlich spiele. Entsprechend sieht meine aktuelle Konfiguration aus:

    Allerdings rüste ich meinen PC nach und nach selbst auf, deshalb sind einige Komponenten schon recht alt. Das Netzteil ist noch aus 2012. Den Prozessor habe ich 2014 aufgerüstet und der wird mir wahrscheinlich noch einige Jahre reichen. Der neuste Zugang ist die Grafikkarte letztes Jahr, nachdem mir die Leistung der vorherigen zu schlecht wurde. Die war aber immerhin 5 Jahre in Verwendung und funktioniert davon abgesehen noch tadellos.


    Darin würde ich bei einem Desktop PC auch den großen Vorteil sehen. Wenn etwas kaputt geht oder du mehr Leistung haben möchtest, ist es einfach da nachzurüsten. Oftmals ist der Kostenaufwand auch super niedrig. Mir ist letztes Jahr ein RAM Riegel kaputt gegangen, dank der "lebenslangen" Garantie des Herstellers wurde der mir aber unkompliziert ersetzt. Ich musste nur das Porto bezahlen.


    Bei heutigen Ultrabooks sieht das grundsätzlich anders aus, so verlockend die Geräte auch sind. Oftmals werden wichtige Komponenten (wie RAM, bei den neuen Mac Books sogar die SSD) einfach auf der Platine verlötet. Da kann ein defektes Teil schon aufwendiger zu tauschen sein und die Reparatur teurer werden.


    Dennoch habe ich mir 2016 ein Ultrabook gekauft, um unterwegs gut arbeiten zu können. Primär für die Uni, aber ich habe das Gerät leistungsstark gewählt, sodass ich auch Bilder darauf bearbeiten kann. Mobilität (geringes Gewicht, Kompaktheit) war mir dabei die erste Priorität. Spielen möchte ich darauf auch nichts. Lightroom läuft hervorragend und der Akku hält locker mal 6 Stunden durch.


    Mein Ultrabook ist ein Asus Zenbook UX330UA (i7-7500U, 16GB RAM, 240GB SSD, Intel HD 620, 13.3" WQHD+ [3200x1800] IPS, matt). Gerade mal so groß wie eine Din A4 Seite, nur geringfügig höher als ein College Block und wiegt noch recht angenehme 1,2 kg.


    Meine Einschätzung:


    Einen PC mit diesen (oder besseren) Komponenten wird man locker für 1000€ oder weniger konfigurieren können. Allerdings muss man dann auch noch einen guten Bildschirm und andere Peripherie einplanen. Längerfristig definitiv die beste Lösung.


    1000€ für einen Laptop (Ultrabook) können knapp werden, wenn du möglichst wenige Kompromisse eingehen möchtest. Ich fürchte unter den Kriterien wirst du 1100-1400€ einplanen müssen.


    Schau dir mal das ASUS ZenBook 13 UX331UN an. Ich glaube wenn ich heute ein Ultrabook kaufen würde, wäre es dieses. In der Konfiguration (OTTO) mit dem Quad Core i5 der 8. Generation wärst du bei 1100€.


    Intel Core i5-8250U, 8 GB LPDDR3 RAM (onboard), 256 GB M.2 SSD, NVIDIA GeForce MX150 (2 GB GDDR5), 13,3" FHD (entspiegelt, sollte auch IPS sein), gute Anschlussmöglichkeiten wären auch gegeben: Micro(!) SD Slot, 1 USB C 3.1 Gen 1 sowie 2 USB A 3.0 und natürlich einen Klinkenanschluss. Beleuchtete Tastatur, Bluetooth & WLAN, wiegt sogar nur 1,12 kg.

    Canon R5m2 | RF 14-35mm f/4L IS USM, RF 35mm f/1.4L VCM, RF 24-70mm f/2.8L IS USM, RF 70-200mm f/2.8L IS USM, RF 200-800mm f/6.3-9 IS USM

    Panasonic Lumix S9 | 18mm f/1.8, 18-40mm f/4.5-6.3, 20-60mm f/3.5-5.6, 24-60mm f/2.8, 28-200mm f/4-7.1, 50mm f/1.8, 85mm f/1.8

    Sony ZV-E10m2 | E PZ 10-20mm f/4 G, Viltrox 56mm f/1.7

    2 Mal editiert, zuletzt von JensJ () aus folgendem Grund: Fehlerkorrektur

  • Danke Jens für die sehr ausführliche und hilfreiche Antwort. Das von dir erwähnte Zenbook ist aktuell auch mein Favorit unter den Laptops. Alternativ könnte auch das Lenovo Thinkpad T580 in Frage kommen, wobei ich mir hier nicht sicher bin, ob sich der Aufpreis rentieren würde... Vor allem, falls dann (wohl eher zukünftig) ein externer Bildschirm und noch etwas später ein Tower dazu käme.

    Denke da könnte ich das Geld dann sinnvoller investieren oder wie siehst du das?


    Danke vor allem auch noch für den Hinweis mit der Grafikkarte. Ich nahm an, dass bei Lightroom und Co diese eine größere Rolle spielen würde, da diese der Intel deutlich überlegen sein sollen. Du kommst ja aber offensichtlich auch ohne bei deinem Laptop trotz WQHD mit der Bildverarbeitung klar.

  • Das Thinkpad wäre halt vor allem mit fast 2 kg nahezu doppelt so schwer wie das ZenBook. Das scheint aber auch den zwei Akkus geschuldet zu sein, wovon einer fest verbaut ist und einer austauschbar. Bis zu 27 Stunden Akkulaufzeit klingt mir fast schon ein bisschen zu krass, wie lange es wohl dauert die beiden Akkus zu laden?


    Das Thinkpad wäre also auf jeden Fall etwas leistungsstärker (vermutlich aber eher geringfügig? Ich glaube nicht, dass i7-8550U und i5-8250U weit auseinander liegen, würde so auf ca. 10% schätzen) und ausdauernder, mit 15,6" und den besagten ~2 kg aber auch nicht so schön kompakt und leicht.


    Der normale SD Karten Slot wäre natürlich auch etwas praktischer als ein micro SD Karten Slot. Und als weiteres Plus sehe ich auf jeden Fall an, dass der RAM austauschbar und um einen zweiten Riegel erweiterbar zu sein scheint. Solltest du also später auf 16 GB aufrüsten wollen, wäre das kein Problem.


    Solltest du auf Thunderbolt setzen wollen (z.B. um einen Dock oder Monitor darüber anzuschließen), böte das auch nur das Thinkpad.


    Nur fehlt das Betriebsystem, was du eventuell noch auf den Preis rechnen müsstest.


    Ich sehe die Vorteile des Thinkpads, würde persönlich aber dennoch eher das kompaktere Gerät nehmen. Bei den rund 900 g Differenz wärst du schon fast bei dem Gewicht so mancher Kamera + Objektiv. Würde da schon so wenig wie möglich schleppen wollen. Und ja, für 300€ bekäme man auch schon beispielsweise den ein oder anderen Monitor. :/


    Die Frage ist, wo du im Endeffekt deine Prioritäten setzt, du könntest mit beiden Optionen happy sein ^^



    WQHD ist da ja nicht unbedingt das Kriterium, ich denke es kommt eher auch auf die Größe der Bilder an, die man bearbeitet. Mir ist soweit mit meinem Zenbook unterwegs wirklich noch nichts Negatives aufgefallen, auch z.B. das Stitchen von Panoramen geht super.


    Noch wegen der GPU: Scheinbar ist GPU Acceleration sogar noch ein ziemlich neues Feature bei Lightroom und nur eine gewisse Auswahl an Werkzeugen profitiert davon, wenn überhaupt. Auch scheint es nur bei 4K+ Screens sinnvoll zu sein, das Feature überhaupt zu nutzen.

    Solange du keine Videos bearbeiten willst, brauchst du also eigentlich nur einen möglichst guten Prozessor für die beste Performance und je nach Dateigröße (gerade wenn du einige Bilder zusammenfügst) eher zusätzlichen RAM.

    Canon R5m2 | RF 14-35mm f/4L IS USM, RF 35mm f/1.4L VCM, RF 24-70mm f/2.8L IS USM, RF 70-200mm f/2.8L IS USM, RF 200-800mm f/6.3-9 IS USM

    Panasonic Lumix S9 | 18mm f/1.8, 18-40mm f/4.5-6.3, 20-60mm f/3.5-5.6, 24-60mm f/2.8, 28-200mm f/4-7.1, 50mm f/1.8, 85mm f/1.8

    Sony ZV-E10m2 | E PZ 10-20mm f/4 G, Viltrox 56mm f/1.7