richtige Einstellungen für Nachtfotografie

  • Hallo Leute, ich habe die Tage abends mal ein paar Nachtaufnahmen gemacht. Aber bin noch nicht so richtig damit zu frieden. Könntet ihr mir ein paar Tipps dazu geben?

    ausgehend von: F2.8 / 30 sec. / ISO-200

    -- wie kann ich errechnen welche Zeit ich bei F16 / ISO-50 brauche? (ohne das es zu hell/dunkel wird)
    -- wie machen die anderen Fotographen die "Milchstraßenaufnahmen"? Also ohne Teleskop nur mit Weitwinkel um 17-30mm? BILD 4
    -- wie kann ich mit max. 20-35 sec möglichst schw. Bilder mit vielen Sternen etc aufnehmen


    Probleme die ich hatte:
    -- mit F2.8 / 20 sec. / ISO-1000 .... war das Bild zu weiß BILD 3 (denke durch den zunehmenden Mond)
    -- ... bezüglich schnellschuss ob Fototour keine Lampe bei; bezüglich des fehlenden Lichts schlechter AF auf Objekte


    Danke und hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben


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  • Also wenn ich Sterne fotografiere (bisher), dann läuft es leider oft darauf hinaus, das es Streifen werden. Schließlich dreht sich die Erde weiter.


    Die Bester Ergebnisse hatte ich dann noch mit relativ hohem ISO von 800-1600 und offener Blende bei Fokus auf unendlich. Bringt den Vorteil, das man meist mit recht kurzer Belichtungszeit auskommt. Streulichtschutz ist da natürlich nicht zu vergessen. Da Nachts eh wenige Farben auftreten, setzte ich in der Nachbearbeitung die Sättigung etwas runter um das auftretende Rauschen zu verringern.


    Da ich bisher aber nicht sooo zufrieden, wäre es cool, wenn ein größerer Experte sich mal zu Wort meldet. Bestes Beispielfoto füge ich mal an (übrigens mein erstes hier im Forum :S )


    Edit: Einstellungen: ISO 1600, 50mm Brennweite, Blende 1.8, Belichtungszeit 10 Sekunden, Motiv: Alte Kirche von Meppen Bokeloh (Schätzungsweise zum Teil über 1000 Jahre alt)

  • Hallo NBP_Tobi


    also zu den "streifen-Sternen" ist soweit denke ich klar bezüglich erdrutation sollte man nicht länger belichten als 25 sec. Möglichst Große Blende (kleine Blendenzahl) ist auch klar damit genug Licht in den 25 sec reinkommt. Ansonsten kann man nur noch anpassungen über den ISO machen. (bei mir geht nur an der SLT 20 u. 30 sec. / 20 fand ich zu kruz)


    Es gibt auch die Bilder mit den gedrehten Sternen aufnahmen dort ist die Bilichtungszeit deutlich über 1 Std. ACHTUNG: Auf vollen Akku achten da auch das Bearbeiten anschließend der Kamera sehr lange Dauert. Bei mir 10 min Aufnahme gut 6-7 min Bearbeitungszeit.


    Eine Aufnahme in der Stadt würde ich nicht unbedingt machen bezüglich des vielen Stöhrlichts. Selbst am Rand von Städten ist deutlich der Lichtkegel über einer Stadt zu sehen. Hier gilt um so weniger Licht in der Umgebung umso besser die Aufnahmen. zB war ich für meine aufnahmen auswärts gefahren abgelegen in der Bauernschaft mit sehr wenigen Stadtlichtern in der Umgebung und zudem hochliegender als uns. Die Sternenwarte liegt um 270m über normal 0.


    Das was mir nur noch einfallen würde um die Bilder besser hin zu bekommen (bis jetzt):
    1. ein lichtstärkeres Weitwinkel-Objektiv mit min. F1.4 [zB Sigma 35mm F1.4 DG HSM]
    2. ein Stativ für Teleskope mit automatischer Nachführung bzg Erdrotation [Skywatcher EQ-3 + Nachführung oder EQ-5 PRO]


    Habe eben im Internet noch folgendes gefunden: [Klick] [Klick]


    Ich werde am Donnerstag nochmal abend losfahren weil dort dann ein sehr schwacher Mond ist, hoffe nur das es dann auch nicht bewölkt ist :S ;( damit die Bilder hoffendlich diesmal etwas besser werden.


    Gruß
    Christian

    Ex-Sony-Besitzer: Sony Alpha 77 Mark1 | Sigma 18-35mm F1,8 DC HSM | Vanguard Abeo Pro 283CGH + Cullmann Magnesit MB4.4 | Hähnel Giga T Pro | Vanguard Outlawz 16Z | SanDisk ExtremePro

  • Ich würde keine große Blende empfehlen, da dadurch die Fokussierung sehr schwierig wird. Die Fokussierung ist ja so oder so schon immer recht schwierig, bei Nachtaufnahmen, bei einer 1.4er Blende würden scharfe Sterne unmöglich sein.


    Ich würde so ISO-800 - ISO-1600 mit 10-15sec und nach Möglichkeit (wenn die Nacht hell genug ist) eine Blende 5,6 oder wenigstens 3,5 wählen.


    Oder aber man pflegt die Streifen, wie bei 10min Belichtungszeit siehe unten...:D

  • Nabend, also zumindest bei mir ist es so das ich möglichst Detailreiche aufnahmen haben möchte ohne ein verziehen von Sternen. Würde mich echt mal interessieren wie die das machen (wie beim Beispielbild). Einzigste möglichkeit wenn man nicht mit einer Größeren Blende fotografieren sollte bleibt ja nur die Nachführung ?(


    Habe mal was gehört von mehreren Einzelbildern die übereinander gelegt werden. War aber ein Macro mit verschiedenen Tiefeschärfepunkten wenn ich es richtig verstanden habe. Geht sowas auch bei Nachaufnahmen? Mehr Details bekommt man dadurch ja auch nicht bzg. gleicher Belichtungszeit, das vielleicht ein ansatz von Nebeln zu sehen ist ?(


    Gruß

    Ex-Sony-Besitzer: Sony Alpha 77 Mark1 | Sigma 18-35mm F1,8 DC HSM | Vanguard Abeo Pro 283CGH + Cullmann Magnesit MB4.4 | Hähnel Giga T Pro | Vanguard Outlawz 16Z | SanDisk ExtremePro

    • Offizieller Beitrag

    Auch bei mehreren Aufnahmen hast Du das Problem, dass sich der Sternenhimmel bewegt ;)


    Je nach Brennweite und Auflösung des Sensors sind mehr als 2 bis 10 Sekunden nicht möglich und Du musst eben mit dem ISO-Wert (weit) nach oben. Ach ja: möglichst wenig Umgebungslicht sollte auch vorhanden sein um die Sterne klar herausstellen zu können. In oder in der Nähe einer Stadt musst Du das nicht probieren...

  • Ich versuche die Kirche nächstes mal so zu fotografieren, das das Licht, welches die Stadt absondert, noch weniger einfließt. Es dauert aber noch etwas, bis ich wieder daheim bin. Erstmal sind Prüfungen wichtiger.


    Canon EOS 600D | Canon EFS 18-55 f/3,5-5,6 III | Canon EF 75-300 f/4-5,6 III | Yongnuo 35mm f/2.0 | Canon 10-18 IS STM

    • Offizieller Beitrag

    Da kannst Du nichts "anders" fotografieren - entweder an dem Ort herrscht eine hohe Lichtverschmutzung oder eben nicht. Um dem zu entkommen musst Du einfach weit weg von Ballungsräumen und sonstiger Besiedlung sein.


    Nichts umsonst baut man Sternwarten (einmal abgesehen von klimatischen Bedingungen) z.B. auf den kanarischen Inseln oder in irgendwelchen abgelegenen Gebirgsregionen.

  • Gut, dann reiße ich die Bude ab und baue Sie woanders wieder auf :whistling:


    Nein Spaß. Ich dachte immer, das es ähnlich wie mit Streulicht ist. Das kann man ja auch oft in den Griff bekommen, indem man den Bildwinkel ändert und eben eine Gegenlichtblende benutzt. Wieder was dazu gelernt!


    Edit: Bild angehängt (30 Sekunden, Blende 8, 18 mm Brennweite, ISO 100). Das sternenlose Bild zeigt gut den Unterschied zwischen Dortmund und meiner Heimat (Das Kirchenbild mit Sternen). Dort ist die nächste größere Großstadt wirklich weit entfernt und das größte Problem rührt her durch die Gärtnereien knapp hinter der niederländischen Grenze, die den Himmel weit erleuchten.

    • Offizieller Beitrag

    Ja klar, in Großstädten ist das noch einmal eine andere Dimension - das musst Du mir als Berliner nicht erzählen^^ Wenn mal wirklich viele Wolken da sind, ist das selbst in formell nicht beleuchteten Parks nachts heller als auf dem Land in einer klaren Vollmondnacht ;)


    Letztendlich darf man aufgrund der diffusen Streuung aber nicht unterschätzen, wie weit Ballungsgebiete für eine erhöhte Lichtverschmutzung sorgen. Bei Städten von der Größe und Dichte Berlins, Hamburgs, Münchens oder Kölns können das schnell mehrere hundert Kilometer sein, in denen die Sichtbarkeit von Sternen merklich beeinflusst ist.


    Ich war selber vor gut anderthalb Jahren auf den Kanaren und was man da sehen kann ist wirklich kein Vergleich - weder zu dem Sternenhimmel hier in Berlin oder meinetwegen irgendwo in Thüringen am Rennsteig.

    Panasonic Lumix S5 II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 35 mm f/1.4 DG DN | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 20 mm f/2 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro

  • Nabend NBP_Tobi .....


    bezüglich mehr Zoom oder anderer Mittel um das "Streulicht" fern zu halten. Nein das funktioniert nicht. Es ist der gesamte Lichtkegel über einer Stadt der das gesamte Umgebungslicht betrift. Du kannst am besten Sternenaufnahmen machen wenn du ebend außerhalb von Städten die Fotos machst, ohne das 2km weiter soein Lichtkegel zu sehen ist. (Siehe unten) Mit Sternen aufnahmen meine ich Bilder ohne Gebäude etc auf Bildern, wenn du einfach nur oben in das endlos dunkel die Kamera mit Stativ einstellst kannst du Große Blende (um 4-5.6) und ISO 50-1600 bei maximalen Zeiten von 20-30 sec je nach Brennweite. Wichtig ist das du eben nicht Stadtobjekte mit drin hast, sonst könnten dies total überbelichtet sein!


    Ich habe zu dem Thema noch in einem anderen FachForum was aufgemacht [Klick]


    Weitere interessante Tipps für Nachtfotografie:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=161498
    http://www.j-baechli.ch/astrof…e/Controller?action=TRACK
    http://tau0.wordpress.com/2010/12/05/dslr-astronomy/


    Eingentumsrechte bleiben bei Bildersteller, dieses dient rein zur veranschaulichung: Klick

    Ex-Sony-Besitzer: Sony Alpha 77 Mark1 | Sigma 18-35mm F1,8 DC HSM | Vanguard Abeo Pro 283CGH + Cullmann Magnesit MB4.4 | Hähnel Giga T Pro | Vanguard Outlawz 16Z | SanDisk ExtremePro

    Einmal editiert, zuletzt von Matze () aus folgendem Grund: Auch das einbetten fremder Bilder stellt eine nicht genehmigte Bildnutzung und damit Verletzung der Urheberrechte dar (vgl. OLG Düsseldorf, Az: I-20 U 42/11). Bitte in Zukunft unterlassen.