"Reporter"-Mikrofon für Canon EOS 70D

  • Könnt ihr mir ein gutes Reporter-Mikro mittlere Preisklasse irgendwie empfehlen? für Interviews, etc. unterwegs. Soll mit meiner Canon EOS 70D laufen


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    • Offizieller Beitrag

    Mittlere Preisklasse sind also so grob bis 300/400 Euro? Und wie sieht so ein typisches Interviews aus? Sprich willst Du eher ein Mikro in der Hand halten, hast Du jemanden für den Ton dabei der eine Tonangel nutzen könnte? Gar eine Funkstrecke?

    Panasonic Lumix S5 II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 35 mm f/1.4 DG DN | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 20 mm f/2 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro

  • "Mittlere Preisklasse" ist recht vage... hast Du da eine genauere Angabe, was Du Dir ungefähr vorgestellt hast? Mehr so 70€, eher 300€, oder eher 500€? Das würde für mich alles als "mittlere Preisklasse laufen"... Außerdem: Ist das für ein längeres Interview (zum Beispiel zum Anstecken) oder eher für kurze spontane Interviews in der Hand gehalten? Und: Muss das Mikro unbedingt direkt in den Eingang der 70D laufen? Oder wäre auch ein externer Rekorder denkbar, den Du nachher synchronisierst? Dann geb ich gerne ein paar Hinweise. :)

  • ok, so günstig und gut wie möglich ;) Ne, bin alleine unterwegs. Also ein Mikro mit Kabel denke ich ist am einfachsten. Sagen wir konkret bis 200 EUr. Da sollte es doch etwas geben oder? Vielleicht ist es besser das Teil (Zoom H1 Handy Recorder) wegen der Qualität zu nutzen und dorrt ein entsprechendes Mikro reinzustecken odeR? Was ist die gute Alternative für unterwegs?


    Und habt ihr Tipps für günstige Funkstrecken?

  • Meine Meinung: Für unter 200 Euro würde ich Dir keine Funkstrecke empfehlen, die macht Dir mehr Probleme als sie Vorteile bringt (Aussetzer, Qualitäts-Abstriche). Wenn es Dir um gute Tonqualität geht, ist meiner Meinung nach auch der Vorverstärker genau so wichtig wie das Mikrofon, und der ist leider in der Canon 70D (wie in allen DSLRs) nicht der allerbeste.


    Ich würde also vermutlich tatsächlich empfehlen, erstmal mit einem anzufangen. Der liegt etwas über dem genannten Preis, ist aber für die Zukunft eine gute Investition, weil gut ausbaubar. Das enthaltene Mikrofon ist gar nicht so schlecht und wäre auf jeden Fall ein ordentlicher Schritt vorwärts. Ein weiterer Vorteil ist, dass es omnidirektional ist, dass Du also auch z.B. Deine Fragen oder den Anfang der Antwort mit aufnimmst, wenn das "Mikro" mal nicht schnell genug wieder in die richtige Richtung drehst.


    Alternativ hab ich für Sprachaufnahmen direkt vor dem Mund mit dem ganz gute Klang-Erfahrungen gemacht. Das müsstest Du mit einem entsprechenden und an Deine 70D hängen. Du hast dann natürlich ein Kabel rumliegen. Die Qualität steigt da nochmal gewaltig, wenn Du Dir irgendwann in der Zukunft einen oder etwas externen Preamp oder einen Rekorder mit XLR-Eingang zulegen willst.


    Ich hab bei beiden Optionen darauf geachtet, dass sie gut zu upgraden sind. Ich bin da in gewisser Hinsicht gebranntes Kind, weil ich oft als Student zu günstigeren Lösungen gegriffen hab, die dann später bei einem Upgrade unbrauchbar wurden und im Keller verstauben. Dann lieber erstmal eine Komponente, die dafür ordentlich ist.

  • Und was würdet ihr für Mikro mit Funkstrecke für 2 Personen empfehlen? und was benötige ich an Zubehör für das Shure VP64 A, damit ich das an meine Canon anschließen kann?

  • An Drahtlosanlage empfehlen würde ich Dir erstmal nur , was schon teuer ist. Bei allem anderen musst Du eventuell mit Aussetzern rechnen (was unverzeihbar ist, wenn Du das Interview nicht wiederholen kannst) und es sind unter 200 Euro auch wirklich keine besonders guten Mikrofon-Kapseln drin.


    Zubehör für das Shure VP64 A bräuchtest Du zwingend erstmal nur Kabel und Adapter, die ich Dir oben verlinkt hab und die es günstig bei Amazon gibt. Wenn Du aufrüsten willst, dann wie gesagt mit einem externen Vorverstärker. Ich hab Dir oben auch zwei verlinkt, aber die kenn ich beide nicht persönlich. Ich hab Gutes darüber gehört, kann aber nicht meine Hand ins Feuer legen. Besser als der interne der 70D sind sie allemal.

  • ok, danke. Was würdest du für eine Funkstrecke für 2 Personen empfehlen, die mit Steckmikros ausgestattet sind? Wie ist das eigentlich bei den Funkstrecken. Wo zeichnen die den ton auf, extra Karte oder auch direkt auf der SD-Karte, die ich in der Canon EOS 70D habe?

  • Für eine Funkstrecke mit Ansteck-Mikro ist Sennheiser der Platzhirsch, und zwar zurecht. Wenn Du so viel Geld ausgeben willst, dann kannst Du auf jeden Fall guten Gewissens zu den greifen. Das sind die günstigsten von Sennheiser, aber sie sind schon sehr, sehr gut, und die Funkstrecke ist die gleiche wie bei den teureren Modellen. Wenn Du davon allerdings zwei kaufst, bist Du schlanke 1200 Euro los. Das günstigste was ich finde ist diese , die ich allerdings nicht selber kenne und die auch 500€ für 2 Stück kostet. Ich kann Dir nur sagen: Ich hab unter fast idealen Bedingungen (Live-A-Cappella-Konzert mit sichtfreier Funkstrecke über 5 Meter) bei einer respektablen Marke (AKG) für 500€ pro Mikrofon derbe Aussetzer erlebt, die man nie wieder reproduzieren kann. Sehr ärgerlich.


    Die Funkstrecke selber ist so gemacht, dass das Mikrofon das Audio-Signal in ein elektrisches verwandelt und das dann analog per Taschensender losschickt. Der Empfänger steckt auf der Kamera, empfängt das Signal und verstärkt es. Danach schleift man es direkt in den Mikrofon-Eingang der Kamera. Der Ton landet also direkt auf der Video-Spur, anstelle des Tons vom eingebauten Mikrofon. Den hast Du dann nicht mehr (z.B. als Backup für Aussetzer), es wird nur eine einzige Tonspur aufgezeichnet.

  • Wenn du ein gutes Mikrofon für die Hand brauchst, solltest du dir auch mal das angucken ;)
    Es ist auch möglich, dieses Mikrofon auf die Kamera zu "schnallen", um so auch andere Filmaufnahmen zu machen (dafür wird aber noch ein Adapter benötigt).

  • Schau malk kennst du das?


    ist da ein Mikro oder 2 dabei?


    Das ist fast identisch zu dem das ich Dir verlinkt hatte. Das ist nur ein Mikrofon, mit einem Sender und einem Empfänger (die sehen fast identisch aus). Und der Preis ist auch vergleichbar. :)


    Stefans Foto: Das Rode NTG-2 ist ein tolles Mikrofon. Es hat auch die Option zur internen Stromversorgung und ist deshalb ohne Phantomspeisung, also an der Kamera direkt, betreibbar. Es hat aber zwei große Nachteile: Es ist ein sehr gerichtetes Mikrofon. Das heißt, wenn es zum Zeitpunkt des Sprechens beim Interview auf die falsche Person gerichtet ist, ist der Sound leise und verzerrt. Und zum anderen ist das aus dem Mikro kommende Signal (ebenfalls weil es ein Richtmikro ist) sehr klein. Das bedeutet, man braucht viel Vorverstärkung, und die ist bei DSLRs leider ziemlich mies. Man wird also ein deutliches Rauschen hören im Vergleich.


    Richtmikrofone sind toll für Filmaufnahmen, wo der Dialog geskriptet ist und das Mikrofon womöglich etwas weiter (1 Meter oder so) weg an einer Tonangel sein muss, um nicht im Bild zu erscheinen. Für Interviews würde ich aber zu was anderem greifen. Es sei denn natürlich, der OP will damit beides machen? Er hatte aber nur nach Interviews gefragt.

    Einmal editiert, zuletzt von floh ()

  • Stefan, Danke. Hast Du Erfahrungen was die Tonqualiät angeht. Würdest du direkt über den Eingang an der Kamera gehen. nein oder?

  • Also Erfahrungen habe ich leider keine, da ich mir das evtl. in einiger Zeit auch holen wollte :)
    Was ich aber bisher gehört habe ist nur positiv.
    Am Anfang würde ich evtl. noch über den Eingang der Kamera gehen, später würde ich mir dann ein Mischpult oder ein Zoom holen, denn so kann man gut die komplett Qualität des Mikrofons ausnutzen

  • Ich habe mir das Rode NTG-2 mal bestellt gehabt und parallel dazu noch das Beyerdynamic MCE 86, um die beiden zu vergleichen. Das Rode hat ein super Signal/Rausch-Verhältnis. Für meinen Geschmack aber leider etwas viel tiefe Frequenzen im Vergleich, das ist aber Ansichtssache. Ich hab damals sogar einen Vergleich gemacht und beide Mikros auch mal in den Zoom H2 und einen guten Vorverstärker geschleift. Der Unterschied zwischen guten Mikros ist völlig vernachlässigbar im Vergleich zum Unterschied zwischen den Vorverstärkern. Ich hab den Test sogar mal auf youtube hochgeladen.


    Ich hab auch ein kurzes Video gemacht, in dem ich (unter anderem) ein Shotgun-Mikro in verschiedene Vorverstärker laufen lasse, um den Unterschied zu hören. Das Ergebnis ist in diesem Video hier ab 02:55 Minuten. Ist auf englisch, aber sicherlich hilfreich zum Testhören.

  • Die Shure-Funkstrecken sind gut und zuverlässig. Azden ist in Deutschland nicht die verbeitetste Marke, in den USA aber recht recht groß und beliebt, da deutlich günstiger als die Konkurrenten.


    Ich hab das von Matze verlinkte Funkmikro noch nie in der Hand gehabt, deshalb kann ich wenig dazu sagen. Ich hab aber mal mit dem nahen Geschwisterchen mit Handsender statt Lavalier (Azden WHX PRO) rumprobiert und dabei zwei Sachen entdeckt, die Du beachten solltest und die mich letztendlich vom Kauf abgehalten haben:

    • Alle Handys in der Umgebung sollten aus sein!!! Der Empfänger hat sich bei mir als sehr empfindlich gegenüber Funksignalen, vor allem von Mobiltelefonen, herausgestellt. Nicht nur das übliche Knacken, sondern derbe Funkaussetzer waren das Ergebnis, das Mikro war nur brauchbar in kontrollierter Umgebung ohne Handys.
    • Funk-Reflexionen sollten unbedingt vermieden werden! Bei meinen ersten Versuchen auf freiem Feld und in der Stadt (da allerdings haben die Handys der vorbeilaufenden Passanten mich geärgert) war der Empfang wirklich ordentlich, auch bei weiteren Entfernungen (über 10 Meter). Allerdings war das Signal störanfällig, sobald viel reflektierendes Material (also Metall) in der Umgebung war. In einem Gebäude mit Stahlbeton gab es diverse ärgerliche Funklöcher, und auch auf einer Open-Air-Bühne, mit wunderbar freier Sichtlinie zwischen Sender und Empfänger, haben mir die Bühnenscheinwerfer und Traversen Ärger gemacht mit Funklöchern.

    Die Funkaussetzer waren auch nicht einfach (wie bei teureren Mikrofonen) Mini-Pausen im Ton, sondern ständige fies rauschende Interferenzen. Wenn Du also Interviews führst, bei denen die Leute sich wenig bewegen (und damit nicht in Funklöcher rennen) und Du alle Anwesenden bitten kannst, ihre Handys auszuschalten, dann ist das Mikro sicher eine Option. Klar war Rauschen da (wie Matze sagte), aber zumindest bei dem Handsender war das gar nicht so schlimm meiner Erinnerung nach. Wenn Du inmitten von Passanten filmen willst oder Leute, die sich in der Nähe von Wänden o.ä. viel bewegen, dann musst Du nochmal überlegen, ob es die günstige Funkstrecke wert ist.


    Eine kritische, nicht wiederholbare Aufnahme ist super ärgerlich zu verlieren, nur wegen Funklöchern. Wenn Du willst, wühl ich nochmal in meinen alten Festplatten nach der Ton-Aufnahme mit dem Handsender. Zumindest das Open-Air-Konzert müsste ich noch irgendwo rumliegen haben.


    Meine Meinung ist (nach viel Erfahrung und Ausprobieren) dass Funkstrecken nur eine gute Idee sind, wenn man entweder den Sound ständig kontrolliert und im Notfall wiederholen kann, oder wenn man einfach viel Geld für die Zuverlässigkeit ausgibt.

    • Offizieller Beitrag

    Dem kann ich mich nur anschließen. Bei Funkstrecken können wir ab etwa 450 Euro reden, darunter hat man aber keine Freude damit. Wenn es günstiger sein soll, dann lieber ein kabelgebundenes Richtmikrofon in der Hand und fertig.

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  • Ich hab gerade mal geschaut, und sogar eine Aufnahme gefunden, die ich auf youtube hochgeladen hatte. :) Hier hat eine Sängerin (Sopran II) den Handsender des Azden WHX PRO laufen, und die Aufnahme hatte viele Knackser und Aussetzer. Ich hab zwar schon komplett drüber gearbeitet und das Schlimmste korrigiert, aber trotzdem hört man z.B. in der ersten richtigen Strophe ab 02:40 Minuten ziemlich gut, dass es da Probleme gab:


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    Ich singe übrigens den Bass und hab das Arrangement geschrieben. :) Die anderen Mikros sind die Vorgänger vom Set.