Liebe Fotografengemeinde,
nun habe ich lange genug dieses Forum als stiller Mitleser genutzt (dafür bereits vielen Dank, ich habe viel gelernt! ) und möchte ich mich erstmals mit einer Frage an euch wenden.
Nachdem ich jahrelang mit einer kleinen Kompaktkamera auskommen musste, aber nie wirklich mit den Ergebnissen zufrieden war, habe ich mir 2017 die Nikon D5600 mit Kitobjektiv 18-55mm gekauft. Ich bin damit auch recht zufrieden, bis ich mir das Nikkor 35mm f/1,8 von einem Freund ausgeliehen habe: Damit gefallen mir die Bilder deutlich besser - schärfer, bessere Farben und logischerweise ein viel besseres Bokeh. Dies hat mich etwas zum Nachdenken gebracht. Welche Objektive möchte ich mir im Laufe meiner fotografischen Laufbahn zulegen?
Mein Ziel ist es, von Beginn an hochwertige Objektive zu kaufen, um nicht nach einem Jahr mit der Abbildungsleistung unzufrieden zu sein. Wer billig kauft, kauft meist doppelt. Scheint mir bei Objektiven auch so zu sein, wenn ich mir den Nikon Flohmarkt auf Facebook so anschaue.
Ich bin gerne bereit, pro Jahr und Objektiv um die 1000€ (+/- 200€) auszugeben. Ich denke, damit sollte man für Hobbyknipser brauchbare Linsen bekommen. Und nun kommen wir zu meiner eigentlichen Frage: Welche Objektiv-Sammlung macht aus eurer Sicht am meisten Sinn?
Kurz zu den Einsatzgebieten:
- Landschaftsfotografie: Da ich am wunderschönen Bodensee lebe, fotografiere ich häufig Landschaften. Dafür habe ich bereits das Tokina 11-16mm f/2,8 Pro DX II gekauft und bin damit sehr zufrieden. Im UWW-Bereich bin ich also recht gut aufgestellt. Oder wäre das Tamron 10-24mm f/3,5-4,5 aus eurer Sicht deutlich besser?
- Einzelobjekte/Makrofotografie: Ich wohne direkt am Waldrand. Da bietet es sich an, die Kamera bei Spaziergängen mitzunehmen. Da habe ich bisher das Nikkor 35mm f/1,8 DX sehr gerne genutzt, da man einzelne Äste, Blätter, Moosstrukturen etc. sehr gut freistellen kann. Nun überlege ich mir, ob ich mir das Objektiv selbst auch kaufen soll (hatte es bisher ausgeliehen), oder ob ich direkt auf das Nikkor 40mm f/2,8 gehe, weil dies ob der vorhandenen Makro-Funktion etwas vielseitiger ist. Ist das sinnvoll, auch wenn ich mir später (dieses Jahr) ein „richtiges“ Makro-Objektiv kaufen möchte? Habe das neue Tamron 90mm f/2,8 Macro im Blick.
- Ich suche eine Alternative zum Kit-Objektiv, das ich als „immer-drauf“-Objektiv nutzen kann. Ich finde die 35mm zwar klasse (gerade für das Erlernen der Fotografie, Schulung des Blicks etc.), doch bei Städtereisen fühle ich mich damit doch etwas eingeschränkt. Habe bisher das Sigma 17-50mm f/2,8 auf dem Zettel stehen. Ist das in euren Augen eine gute Investition? Oder lohnt es sich, da gleich ein höherwertigeres Objektiv zu kaufen? Schließlich nutzt man dieses Objektiv auch die meiste Zeit.
- Über Objektive im Telebereich habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, da ich diese momentan nicht wirklich brauche. Ich sehe hier zwar regelmäßig Adler rumfliegen und Wildtiere im Wald davonflitzen und ärgere mich dann etwas, diese nicht fotografieren zu können, doch das wird eine Investition der nächsten Jahre. Daher: das hat Zeit.
So, das waren meine strategischen Überlegungen und Fragen. Was meint ihr: Befinde ich mich auf einem guten Weg, der viele Objektivwechsel und -neukäufe verhindert? Ich bin über jeden Hinweis dankbar, den ich von erfahreneren Fotografen bekommen kann. Ob ich jemals auf Vollformat umsteigen werde, weiß ich nicht. Daher bin ich unsicher, ob es Sinn macht, an die D5600 nun FX-Objektive zu schrauben, weil an Wechsel irgendwann anstehen könnte. Auch hier bin ich über Ratschläge dankbar.
Liebe Grüße vom tristen Bodensee
Gregor