Kaufberatung: Kamera zum Filmen

  • Hi Leute,


    ich bin neu hier und würde mich freuen, wenn ihr mir meine Entscheidung etwas erleichtern würdet. Vll habt ihr ja auch einen anderen Tipp, bzw. einen anderen Kamera-Vorschlag.... Aber zum Thema: Ich suche eine gute Kamera, überwiegend zum Filmen für unter tausend Euro. Schwanke gerade zwischen der Panasonic G9 und der Sony A6400. Zuerst wollte ich die Sony A7 II kaufen, da es die letzte Woche im Angebot gab, aber da wurde mir eher zu der 6400 geraten.


    Weitere Erklärung: Ich bin Lehrer und suche zum Filmen von kurzen Lernvideos (Corona lässt grüßen) eine gute Kamera. Ich habe jetzt gefühlt tausend Videos auf Youtube geschaut und ja, ich bin schon schlauer geworden, aber - auch etwas verwirrt. Es gibt so vieles, was es zu beachten gilt, so viele Vorteile, so viele Nachteile, etc. Gerade bei den beiden oben genannten: Die Sony hat den größeren Sensor, S-Log und viel Auswahl am Objektiv-Markt, die G9 mehr Features, kann 4k filmen mit mehr als 25frames, hat einen Bildstabilisator, etc...


    Wie würdet Ihr Euch entscheiden. Evtl. möchte ich, wenn ich dann schon eine Kamera kaufe, diese auch nutzen, um Musik-Videos zu drehen. Also sprich, ich suche eine Kamera, die nicht nur auf dem Stativ steht, was für die Lernvideos ja reichen würde... Kann man den Bildstabilisator auch mit dem Objektiv erreichen? Ist das genauso gut? Freue mich auf Eure antworten! Grüße ;)


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  • Matze

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Erstmal herzlich willkommen im Forum, wieviel möchtest du den ausgeben?

    Fujifilm X-T3 | Fujifilm XF 16mm F2.8 R WR | Fujifilm XF 23mm F2 R WR | Fujifilm XF 35mm F2 R WR | Samyang 12mm F2 | Minolta 50mm F2 | Fujifilm X100F | Rollei C6i | Rollei C5i Carbon | Rollei Compact Traveler No. 10 | Affinity Photo |


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  • Wollte mal unter tausend Euro bleiben. Also mit Kit-Objektiv. Ein gutes Objektiv werde ich mir dann später kaufen, wenn ich ein bisschen Erfahrung gesammelt habe. Kann noch nicht abschätzen, was ich genau brauche....

    • Offizieller Beitrag

    Letztendlich gibt es nicht die perfekte Kamera, alle haben sie ihre Vorzüge und Schwächen:

    • Canon EOS M50 | Pro: Günstig, dreh- und schwenkbares Display, sehr guter Video-AF (FHD); Contra: Kleine Objektivauswahl, Limitierung bei 4K (Crop, Autofokus), kein Bildstabi in der Kamera
    • Panasonic Lumix G9 | Pro: 4K 60 FPS, dreh- und schwenkbares Display, wetterfest, große Objektivauswahl, Kopfhörer-Ausgang, Stabilisator in der Kamera + Dual-I.S.; Contra: Video-AF neigt zum leichten Pumpen, V-Log L als kostenpflichtiges Update, kleinerer Sensor
    • Sony Alpha 6400 | Pro: Sehr guter Video-AF, große Objektivauswahl, S-Log; Contra: Display lässt sich nur nach oben klappen (ggf. durch Mikrofon blockiert), kein Bildstabi in der Kamera
    • Sony Alpha 6100 | Siehe A6400, S-Log fehlt - dafür ~100 EUR günstiger.

    Die ist schon die mit Abstand am besten ausgerüstete Filmerkamera im Preisbereich um 1.000 Euro, aber eben auch "nur" MFT und mit Schwächen beim Video-Autofokus. Mich stört beides nicht, da wir eigentlich eh immer manuell fokussieren und man den kleineren Sensor, sollte man wirklich ein Vollformat-ähnliches Bokeh wollen, über Speed Booster auf die Sprünge helfen kann.

    Kann man den Bildstabilisator auch mit dem Objektiv erreichen? Ist das genauso gut?

    Da gibt es keine allgemeingültige Antwort. Jede Implementierung ist anders. Die beste Lösung ist eine Dual-Stabilisierung, bei der Kamera und Objektiv zusammenarbeiten. In dem Bereich sind Panasonic und Olympus in meinen Augen führend: Da kann man im Weitwinkel schon mal 1-2 Sekunden stabil aus der Hand fotografieren oder bei 200 mm mit 1/5 s.


    Die Stabilisierung in der Kamera kommen vor allem bei langen Brennweiten an ein Limit, da es dem Sensor an Bewegungsspielraum mangelt. Ein Objektiv kann prinzipiell sehr gut stabilisieren, ist nur bei den Achsen auf horizontal + vertikal beschränkt (eine Rollbewegung lässt sich z.B. nicht in einem Objektiv kompensieren).


    Sprich: Wie gut das ganze funktioniert, hängt maßgeblich von der Kamera und dem Objektiv ab. Für gewöhnlich sind die neusten Modelle besser als die Vorgängergeneration.

    Panasonic Lumix S1R II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 28-45 mm f/1.8 DG | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro

  • Hallo Matze, vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Du hast mich einer Entscheidung schon sehr viel näher gebracht. Nur abschließend eine Frage. Ich glaube, dass ich die ganzen Zusammenhänge langsam einigermaßen kapiere. Aber ich bin eben neu auf dem Gebiet der Fotographie und Filmerei. Deshalb erlaube mir abschließend eine Frage: Liege ich richtig, wenn ich behaupte, dass der kleinere Sensor nicht zwangsweise zu einer schlechteren Bildqualität führt? Dass er sogar fast überhaupt nichts damit zu tun hat, außer man hat eben extreme Bedingungen, wozu man den "Lichtvorteil" eines größeren Sensors ausnutzen könnte? Oder bin ich da auf dem Holzweg? Ich frage nur, da mir diese Sache noch ein wenig Bauchschmerzen verursacht. Schließlich habe ich ja zuerst sogar mit der Sony A7 II geliebäugelt. Mit der Panasonic G9 wäre ich ja dann schon zwei Klassen "schlechter"....

    Abschließend noch ein Kompliment: Deine Videos auf YT sind super informativ und sehr gut gemacht!

    • Offizieller Beitrag

    Große Sensoren haben schon ihre Vorteile, sonst würde man sie ja auch nicht nutzen^^ Je kleiner jeder einzelne Pixel (bei sonst identischer Technologie) ist, desto größer wird das Rauschen und umso kleiner wird auch der Dynamikumfang. Wie Du aber richtig schreibst, sind das eher "extreme" Bedingungen.


    Wobei extrem eben dehnbar ist. Wer z.B. regelmäßig in Sport- oder Theaterhallen fotografiert, wird den Vorteil der größeren Pixel auch häufig ausnutzen. Für Stillleben bieten die MFT-Kameras einige Tricks (insb. Pixel-Shift), mit denen man einiges kompensieren.


    Auch das potentiell mächtigere Bokeh ist für einige Anwendungsbereiche natürlich spannend. Aber für die meisten Szenarien sollte auch eine lichtstarke Festbrennweite für MFT-Kameras reichen, wenn es im Hintergrund unscharf sein soll.

    Panasonic Lumix S1R II | Lumix S 18 mm f/1.8 | Sigma A 28-45 mm f/1.8 DG | Lumix S 50 mm f/1.8

    Sony Alpha 7R IV | Sigma A 14 mm f/1.4 DG DN | Sigma A 105 mm f/2.8 DG DN Macro