Chris77
Den meisten ist vermutlich das sog. "Bokeh" am wichtigsten: Je länger die Brennweite, je kleiner der Blendenwert und je näher du an der Mindesteinstellgrenze fotografierst, umso geringer ist die Schärfentiefe und somit der Unschärfebereich ausgeprägter.
Ansonsten bestimmt die Brennweite vor allem auch die Kompression. Bei Tele-Objektiven wird der Hintergrund zusammengedrückt und wird flacher. Bei Weitwinkel hat man einen viel räumlicheren Eindruck im Hintergrund. Kann beides gut aussehen bei einem Portrait, je nachdem wie man es nutzt.
Der Klassische Brennweiten-Bereich für Portraits liegt so bei 85-135mm. In dem Bereich ist der Effekt der optischen Verzeichnung am geringsten (Gesichtsmerkmale werden dann z.B. nicht unangenehm verzerrt). Aber auch einiges darüber oder darunter kann man zur Portraitfotografie einsetzen. Nur würde man mit einem 35mm dann eher Ganzkörperaufnahmen oder maximal Halbkörperaufnahmen machen, um mehr von der Szenerie zu zeigen und keine Headshots damit aufnehmen. Mit 200mm könnte man bspw. noch mehr freistellen, aber das Gesicht wirkt flacher.
Also.. 50mm F1.8 sehen geringfügig anders aus als 40mm F2, beides wären valide Optionen. 56mm F1.4 wären in der Hinsicht ein größerer Sprung, von F2 auf F1.4 entspricht einer Blendenstufe. Da hätte man etwas mehr Möglichkeiten bezüglich der maximal erzielbaren Freistellung. Ob man bei dem Viltrox als Drittanbieter Portraits Abstriche eingehen muss verglichen mit den Nikon Objektiven, weiß ich nicht, kenne beide nicht. Aber sowas wie Vignettierung, Randschärfe, AF-Genauigkeit oder AF-Geschwindigkeit sind bei Portraits relativ unkritisch. Also wenn du das Objektiv primär dafür verwenden willst, würde ich es mit dem Viltrox probieren.