Das mit der Blende 3,5 ist richtig, dein Objektiv kann diese nicht weiter öffnen. Du erkennst das an der angegebenen Lichtstärke des Objektives: CANON EF-S 18-55mm 3,5-5,6 (die letzten beiden Zahlen sind die maximalen Blendenöffnungen in Abhängiket der Brennweite). Manchmal werden diese auch so angegeben: 1:3,5 - 1:5,6 oder f/3,5 - f/5,6.
Die Lichtsärke ist durch die Bauart bedingt. Wenn du dich mal bei Zoom-Objektiven umsiehst, wirst du sehen, dass die zwischen 3...4...5 liegen (pauschal kann man sagen: je kleiner die Blendenzahl, umso teurer sind die Objektive). Objektive mit Festbrennweite können günstiger so konstruiert werden, dass die Grenze der Blendenzahl sehr gering ist, 1,5 zum Beispiel.
Bei deinem Wissen hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen:
Die Blendenöffnung beeinflusst die Belichtungszeit und die Tiefenschärfe (fachlich richtige Bez. "Schärfentiefe"):
(1) Große Blendenöffnung [niedrige Blendenzahl] = niedrige Tiefenschärfe
(2) Kleine Blendenöffnung [hohe Blendenzahl] = hohe Tiefenschärfe
Zur Hilfe ist auf Objektiven mit Festbrennweite eine Skala, auf der kann man sehen, von wo bis wo alles scharf ist:
http://www.photoscala.de/grafi…milux-M-35mm-ASPH-neu.jpg
Hier sieht man, dass bei Blende 16 alles ab 2,5 Meter bis Unendlich scharf ist. Bei Blende 5,6 ist erst ab 7 Meter alles scharf (der Fokus ist auf Unendlich gestellt).
Stellt man den Fokus auf 1,5 Meter und die Blende auf 2,8 ist ungefähr von 1,20 bis 2 Meter alles scharf, Bei Blende 16 ist wieder alles zwischen 0,8 - 7 Meter scharf (viel größerer Bereich!). usw...
Die Skala hatte noch einen weiteren Grund.
Beispiel - du möchtest etwas fotografieren und findest folgende Situation vor:
- deine Kamera und dazu das Objektiv von dem obrigen Bild
- Objekt der Begierte: Freundin auf dem Fahrrad
- Kamera wird beim Foto schießen mitgeschwenkt
- sehr viel Licht, Bewegungsunschärfe der Räder gewünscht (Dynamik erzeugen)
--> daher kleine Blendenöffnung, Blende 11 = großer Schärfebereich
--> Blende nicht verstellbar da: kleiner Schärfenberich = geringere Blendenzahl = größere Blendenöffnung = kürzere Belichtungszeit = keine Bewegungsunschärfe
Du
_________________________________Freundin auf Fahrrad
____hässlicher Mülleimer
__________Bäume/viel Grün
0,0m______________________1,2m________________2,0m_____________________2,5m_______________________20,0m____
du fokusierst auf 2,0m
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der Mülleimer ist durch das Mitschenken nur leicht unscharf (grüner Bereich), du:
.
Aber dank Skala weißt du, wie weit du den Fokus verschieben darfst. Also Fokus auf 1,2m:
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Jetzt hast du ein super Ergebnis, Mülleimer ist komplett in der Unschärfe verschwunden. Das geht natürlich auch anders herum, Fokus nach hinten verlegen um störende Dinge im Vordergrund, die normalerweise scharf wären, unscharf zu stellen. (Ich hoffe mein Beispiel ist etwas verständlich geworden
)
Warum das heutzutage auf Zoomobjektiven fehlt weiß ich nicht. Das Problem mit dem unterschiedlichen Schärfebereich bei den Brennweiten könnte man ohne Probleme digital (im Sucher oder am Objektiv) lösen.