Ja, durch ein sehr weitwinkliges Objektiv können Objekte verzerrt dargestellt werden, v.a. wenn du für ein Close Up sehr nah heran gehst.
100mm ist eine klassische Makro Brennweite (am Vollformat) ja, allerdings würde ich behaupten wollen, dass du bereits deutlich vorher Bilder ohne störende Verzerrungen.
Zu deiner Liste:
Ich würde noch definitiv das aktuelle Tamron SP 90mm mit aufnehmen. Gerade hinsichtlich der Preis-Leistung ist es weit vorne und daher eine echte Alternative zum Canon 100mm. Würde aber deine Bedenken teilen, dass dich dieses gerade im Vergleich zum Sigma 70mm in der Flexibilität einschränkt. Wenn es nicht immer ein 1:1 Makro sein muss, kann man ja problemlos auch mal ein Schritt zurück gehen. Daher wäre dieses wohl auch mein Favorit.
Das EF 50mm ist nicht wirklich für die Produktfotografie gedacht sondern für Portraits. Von der Version II solltest du eh die Finger lassen und wenn zum aktuelleren STM greifen. Das mehr an Lichtstärke bringt dir nichts. Bei Close Ups oder gar Makros musst du ja eh abblenden, um mehr als 1-2mm Schärfentiefe (oder Tiefenschärfe?) zu erhalten. Gleichzeitig ist der Abbildungsmaßstab weit weg von einem 1:1 Makro. Mir persönlich ist auch das Bokeh (zumindest an APS-C) zu unruhig. Um mal in den Bereich der Portraits rein zu schauen sicherlich den Preis wert, aber eben nicht für deine Zwecke.
Sigma 17-70mm: Kann natürlich hinsichtlich des Maßstabes auch nicht mit einem echten Makro mithalten... und auch nicht in Sachen Abbildungsleistung und Bokeh. Da du ja aber das Thema offenbar professioneller betreibst, würde ich die Kompromisse nicht eingehen, selbst wenn du zusätzlich zum Makro für die Produktfotografie noch ein Standardzoom suchen solltest.
EF-S 60mm: Ja der EF-S Mount ist speziell und ausschließlich für APS-C Kameras und Objektive entwickelt worden. Dies bedeutet aber nur, dass die EF-S Objektive nicht an Vollformatkameras passen (aufgrund einer zu weit in die Kamera ragenden Linse). Auch der Bildkreis ist kleiner aber das alles hat nichts mit dem Crop von 1.6 zu tun. Dieser ergibt sich ausschließlich aus der Sensorgröße und muss daher auf jeden Objektiv gerechnet werden, sodass du auf 96mm kommst. Über das Objektiv an sich habe ich noch nichts gelesen, weshalb ich hier keine Wertung abgeben kann.
Ein genereller Vorteil von vollformattauglichen Objektiven an APS-C ist, dass der Bildkreis (also die hintere Öffnung am Objektiv) größer ist, als es für die APS-C Kamera nötig ist, wodurch der Rand quasi abgeschnitten wird bzw. das Licht einfach nicht auf den Sensor trifft. Hierdurch fallen die typischen Schwächen/Schwierigkeiten am Rand wie Abschattung, chromatische Fehler, Verzeichnung und Unschärfe weniger ins Gewicht, da man ja nicht so viel vom Rand abbekommt.
Dies bedeutet natürlich nicht, dass Vollformatobjektive immer besser sind, da die Fehler an APS-C Objektiven schon in der Kondtruktion leichter korrigiert werden können, ist aber dennoch häufig der Fall. Dafür sind die Objektive eben auch größer, schwerer und teurer.