Die Gerüchteküche der letzten Tage hat es bereits vermutet, am Ende kam es doch anders als erwartet: Sigma stellt zur photokina 2014 gleich zwei Super-Tele-Zoom-Objektive mit einer Brennweite von 150-600 mm vor. Eines, wie zu erwarten, aus der S- bzw. Sports-Serie, das andere aus der C- oder Contemporary-Serie. Was beide Objektive bieten und wo genau die Unterschiede liegen haben wir für Sie kurz aufgeschlüsselt.
Noch im September soll das 150-600 mm f/5-6.3 DG OS HSM aus der S-Serie in den Handel kommen. Mit fast 3 kg ist es gute 50 Prozent schwerer als das im Frühjahr getestete Tamron SP 150-600 mm, soll laut Aussagen von Sigma aber insbesondere optisch noch einmal in einer ganz anderen Liga spielen und vor allem im Tele-Bereich eine sehr hohe Detailschärfe bieten. Mit 2.099 Euro ist auch die UVP entsprechend höher angesetzt.
Die Konstruktion des S-Modells basiert grundlegend auf dem Design vom beliebten [[ASIN:B00AXZYVNE|Sigma S 120-300 mm f/2.8 DG OS HSM]], natürlich wird das 150-600 bei maximaler Brennweite deutlich länger. Im Vergleich zum neuen C-Modell fällt der Filterdurchmesser mit 105 mm größer aus und auch die Abdichtung gegen Staub- und Spritzwasser ist nicht nur auf das Bajonett beschränkt sondern bezieht sich auf den gesamten Korpus.
Das C-Modell gleicht nicht nur optisch dem Tamron SP 150-600 in vielerlei Hinsicht, auch die Datenblätter lesen sich recht ähnlich. Da Tamron leider bis heute noch Schwierigkeiten hat sein 150-600-mm-Modell verfügbar zu machen kann es gut sein, dass beide Modelle erst Anfang 2015 breit im Handel verfügbar sein werden. Leider hat sich Sigma noch nicht zu den entscheidenden Punkten wie Gewicht und Preis geäußert.
Beiden neuen Sigma-Objektiven gemein sind einige nette, zum Teil neue, Funktionen. Darunter der Zoom-Lock-Schalter, der nun bei allen "markierten" Brennweiten einrasten kann und beim Drehen des Zoom-Rings die Fixierung wieder aufhebt (ausgenommen die Transport-Fixierung bei 150 mm). Der Autofokus kann am Objektiv nun auch in den MO-Modus (Manual-Override) gestellt werden. Befindet sich die Kamera z.B. im AF-C-Modus (kontinuierlicher Autofokus) und der Nutzer greift in den Fokus ein, geht das Objektiv automatisch in den manuellen Modus über. Das für den Wechsel nötige Drehmoment lässt sich zudem individuell mit dem USB-Dock am PC einstellen.
Der Bildstabilisator kommt in zwei Stufen daher. Modus 1 ist als klassischer Bildstabilisator in beiden Achsen zu verstehen, im zweiten Modus sind Beschleunigungssensoren aktiv und erlauben sowohl in horizontaler als auch vertikaler Richtung Mitzieher-Aufnahmen.
Tamron SP 150-600 mm f/5-6.3 Di VC USD | Sigma [C] 150-600 mm f/5-6.3 DG OS HSM | Sigma [S] 150-600 mm f/5-6.3 DG OS HSM | |
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Konstruktion | 20 Elemente in 13 Gruppen | 20 Elemente in 14 Gruppen | 24 Elemente in 16 Gruppen |
Speziallinsen | 3x LD | 1x FLD, 3x SLD | 2x FLD, 3x SLD |
Blendenlamellen | 9 | ||
Autofokus | Ring-Ultraschallfokus | Ring-Ultraschallfokus mit Manual Override | |
Bildstabilisator | Ja | Ja, mit Beschleunigungssensor (Hoch- und Querformat) | |
Staub- und Spritzwasserschutz | Ja, einfach (Bajonett mit Gummilippe) | Ja, erweitert (Dichtungen im Objektiv) | |
Filterdurchmesser | 95 mm | 105 mm | |
Naheinstellgrenze | 270 cm (1:5) | 280 cm (1:5) | 260 cm (1:5) |
Abmessungen | 105 x 258 mm | 105 x 260 mm | 121 x 290 mm |
Gewicht | 1.951 g | 1.830 g (1.930 g mit Stativschelle und Gummiabdeckung) | 2.860 g |
UVP | 1.199 Euro | N/A | 2.099 Euro |
Verfügbarkeit | Im Handel/Im Zulauf | Frühjahr 2015 | September 2014 |
Update vom 10.02.2015: Sigma hat nun auch das Gewicht vom C-Modell bekanntgegeben und liegt, erwartungsgemäß, auf einem Niveau mit dem Tamron SP 150-600 mm Di VC USD.