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Gigaset GX6: Outdoor-Smartphone "made in Germany" im Test

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Als einer von ganz wenigen Herstellern produziert Gigaset seine Smartphones in Europa. Aus dem nordrhein-westfälischen Bocholt kommt nun nach dem Gigaset GX290 plus ein zweites Outdoor-Smartphone „made in Germany“ auf den Markt. Wir haben das 579 Euro (UVP) teure Gigaset GX6 mit 50-MP-Hauptkamera und manuell tauschbarem Akku getestet.

Das Gigaset GX6 erfüllt strenge Wasser- und Staubschutznormen

Das Gigaset GX6 ist als Outdoor-Smartphone logischerweise optimal gegen Wasser und Staub geschützt. Das Mittelklasse-Gerät aus Polycarbonat erfüllt nicht nur die gängige IP68-Norm, sondern auch den besonders strengen US-Militärstandard MIL-STD-810H.

Das Outdoor-Smartphone misst 170,7 x 82,2 x 11,9 mm und bringt satte 278 g auf die Waage – das ist natürlich zu groß und zu schwer für den täglichen Gebrauch.

Der Fingerabdruck-Scanner steckt im An/Aus-Knopf auf der rechten Seite des Gigaset GX6. Zudem verfügt das Smartphone über eine Gesichtserkennung, die im Test leider nicht sonderlich zuverlässig funktioniert.

Das Gigaset GX6 wird über ein LC-Display gesteuert und kann kabellos geladen werden

Das Gigaset GX6 wird über ein 6,6 Zoll großes Display mit einer ordentlichen Auflösung von 2.412 x 1080 Pixeln gesteuert. Normalerweise könnte man für einen Preis von 549 Euro (UVP) eigentlich einen OLED-Bildschirm erwarten, doch Gigaset verbaut nur eine LCD-Anzeige, die sich allerdings bei Sonneneinstrahlung gut ablesen lässt.

Leistung und Android

Angetrieben wird das Gigaset GX6 von einem MediaTek Dimensity 900 5G mit acht Kernen und einer Taktung von bis zu 2,4 GHz. Deshalb schafft unser Testgerät recht gute Werte in den Benchmark-Tests.

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Wie bei Gigaset üblich verfügt das Gigaset GX6 über separate Slots für zwei Nano-SIM-Karten sowie für eine microSD-Karte, die laut Hersteller bis zu ein TB Speicherplatz aufweisen darf. Der interne Speicher misst 128 GB und der Arbeitsspeicher sechs GB – das ist Klassendurchschnitt.

Das Gigaset GX6 läuft auf Android 12 in Reinform. Darüber hinaus erhalten die Kunden nach Angaben des deutschen Herstellers garantiert Updates auf Android 13 und 14. Gigaset verspricht darüber hinaus Sicherheits-Updates für bis zu fünf Jahre nach Markteinführung.

Der Akku des Gigaset GX6 kann manuell entnommen werden

Der Akku ist sicherlich ein Pluspunkt des Gigaset GX6. Er ist manuell tauschbar und fasst stattliche 5.000 mAh. Nach Angaben von Gigaset reicht dies für bis zu 25 Stunden Sprechzeit im 5G-Netz und maximal 24 Stunden im 4G-Netz. In der Praxis schaffen wir rund 46 Stunden normaler Nutzung mit einer Akkuladung.

Die Länge dess Aufladen über die USB-Typ-C-Schnittstelle des Gigaset GX6 richtet sich nach dem Netzteil, das man einsetzt. Im Lieferumfang ist leider kein Netzteil vorhanden – offiziell aus Umweltgründen.

Kamera und Ton

Die 50-MP-Hauptkamera des Gigaset GX6 schießt vor allem bei Tage gute Fotos. Man sollte allerdings die standardmäßige Ausgabe bei zwölf MP belassen, um optimale Ergebnisse zu erzielen:

Standardmäßig gibt die 50-MP-Hauptkamera des Gigaset GX6 Bilder mit zwölf MP aus

Bei Nachtaufnahmen tendiert das Gigaset GX6 zwar zu leichten Unschärfen, doch die Bilder werden vom LED-Blitzlicht gut ausgeleuchtet. Neben der Hauptkamera liegt eine Makro-Kamera mit nur zwei MP Auflösung, die qualitativ leider überhaupt nicht mit der Hauptkamera mithalten kann. Bokeh-Bildern schießt das Gigaset GX6 im Porträt-Modus:

Bokeh-Aufnahmen gelingen dem Gigaset GX6 besser als jedem anderen Gigaset-Smartphone bislang

Die Frontkamera des Gigaset GX6 löst mit klassenüblichen 16 MP auf:

Bei Tage hat die Frontkamera des Gigaset GX6 keinerlei Probleme

Das Display-Fotolicht das Gigaset GX6 könnte indes gern etwas stärker sein. Die Darstellung wirkt bei diesem Selfie auch recht flächig:

Nacht-Selfies des Gigaset GX6 wirken etwas flächig und weisen teils schwammige Konturen auf

Das Gigaset GX6 verfügt zwar über eine 3,5-mm-Klinkenbuchse mit guter Ausgabequalität, doch Stereo-Headsets gehören nicht zum Lieferumfang – das ist mittlerweile selbst in der Oberklasse leider so. Der Lautsprecher-Sound des Smartphones ist im normalen Lautstärkenbereich klar, doch bei voller Belastung ist ein Scheppern zu vernehmen.

Mobilfunk (LTE und 5G)

Das Gigaset GX6 ist mit WLAN a/b/g/n/ac/ax, Bluetooth 5.2 und NFC ausgestattet. Zudem ist es das erste Gigaset-Smartphone, das via 5G surfen kann.

In der Praxis schafft das Gigaset GX6 im 5G-Netz von Vodafone in Düsseldorf im Download 438 und im Upload 84 Megabit pro Sekunde (MBit/s) – das sind sehr gute Werte. Doch auch via LTE ist das Outdoor-Smartphone mit 148 MBit/s im Download und 57 MBit/s im Upload alles andere als langsam unterwegs.

Das Gigaset GX6 hat sehr gute Sprach- und Empfangseigenschaften

Die Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen gelingt dem Dual-Mikrofon des Gigaset GX6 sehr gut. Sprach-Technologien wie Voice over LTE und Voice over WiFi sind ebenfalls an Bord. Die Empfangsqualität ist – wie üblich bei Gigaset-Smartphones – besser als der Durchschnitt.

Fazit und Empfehlung

Das [[[ASIN:B0BFDKZNPT|Gigaset GX6]] hat nicht nur ein Kunststoffgehäuse, das höchsten Ansprüchen in puncto Wasser- und Staubschutz genügt. Es hat einen austauschbaren und langlebigen Akku, eine sehr gute Sprach- und Empfangsqualität, ausreichend Speicherplatz, einen guten 5G-Empfang und einen schnellen Prozessor. Die Hauptkamera hinterlässt einen ordentlichen Eindruck. Ebenfalls positiv zu bewerten ist die lange Versorgung mit Android- und Sicherheits-Updates.

Der Lautsprecher-Sound des Gigaset GX6 wirkt, wenn man das Volumen voll aufdreht, schepperig, doch immerhin ist eine Audio-Buchse vorhanden. Das Display bietet zwar nur die günstige LCD-Technik, hat aber eine gute Auflösung und lässt sich unter Sonnenlicht gut ablesen.