Wie im Vorfeld bereits erwartet hat Sigma zur photokina 2016 nicht „nur ein“ Objektiv vorgestellt, sondern gleich drei neue Modelle – darunter je ein Ultraweitwinkel-, Portrait- und Super-Tele-Objektiv – sowie vergangene Woche eine komplette Serie an Cinema-Objektiven.
Mit dem neuen Sigma 85 mm f/1.4 DG HSM Art erfüllen die Japaner dabei einen Wunsch, der bei sehr vielen Fotografen ganz oben auf der Liste stand. Auch Sigma selbst war sich des Leuchtturmprojekts bewusst und hat sich während der Entwicklung nicht weniger als das [[ASIN:B00NGEE102|Zeiss Otus 1.4/85]] als Messlatte im Bereich Bildqualität vorgenommen. Sigma CEO Kazuto Yamaki persönlich lobte dabei im gleichen Atemzug die Konkurrenz aus Deutschland ausdrücklich für sein gelungenes Portrait-Objektiv, machte aber auch klar, dass Sigma optisch „mindestens auf vergleichbarem Niveau“, aber mit Autofokus und das zu einem deutlich attraktiveren Preis, landen wollte. Mit einer UVP von nur 1.299 Euro und der abermals sehr guten Verarbeitung ist der Grundstein gelegt, alles Weitere müssen erste Tests zeigen.
Auch bei der zweiten Neuankündigung, dem Ultraweitwinkel-Zoom-Objektiv 12-24 mm f/4 DG HSM Art für Vollformat-Kameras, hat man die Konkurrenz nicht verschwiegen: Als die Entwicklung hausintern schon lange im Gange war, kündigte Canon überraschend das [[ASIN:B00T90G8UI|EF 11-24 mm f/4L USM]] an. Den „Kampf“ um den größeren Zoom-Bereich hatte man damit bereits verloren, kannte abermals die Leistung der Konkurrenz an, konzentrierte sich schlussendlich aber auch hier auf einen fairen Preis, der zugleich eine größere Zielgruppe ansprechen kann. Mit einer UVP von 1.799 Euro ist das Sigma 12-24 mm f/4 DG HSM Art gewiss kein Schnäppchen, immerhin jedoch 1.000 Euro günstiger als die Canon-Konkurrenz.
Die Überraschung des Abends: Mit dem 500 mm f/4 DG OS HSM Sport stellt Sigma seine erste Tele-Festbrennweite für die Sport-Serie vor. Mit „nur“ 3.300 Gramm fällt das Objektiv dabei sehr leicht aus und die gezeigte MTF-Diagramme sorgten unter den anwesenden Journalisten für Beifall – alles andere als alltäglich in der eher trocken-technischen Zahlenwelt. Auch hier werden erst finale Tests beweisen müssen, inwieweit Sigma diese Leistung auch auf die Straße bringen kann. Sollten die Werte (erfahrungsgemäß) nah an der Wirklichkeit liegen, müssen sich Canon und Nikon jedoch schon jetzt warm anziehen. Auch angesichts der mit 6.999 Euro moderaten Preisgestaltung.
Das Sigma 12-24 mm f/4 Art und 500 mm f/4 Sport sollen ab Oktober, das 85 mm f/1.4 Art ab November im Handel erhältlich sein.