Anders sein. Nicht das Silicon Valley von Skandinavien, sondern einfach nordisch, einfach finnisch, einfach Helsinki. Das ist der Gedanke hinter der weltgrößten Startup-Messe Slush, die zwar auch in Asien stattfindet, jedoch im hohen Norden ihren alljährlichen Höhepunkt hat. Mit viel Humor und einer großartigen Location war die Messe – oder Show? – auch 2016 wieder eine Reise wert.
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„Niemand bei Verstand würde im November nach Helsinki kommen. Außer ihr. Ihr Draufgänger. Willkommen.“ Mit diesem Plakat und fast schon Leitspruch begrüßen die Veranstalter die Besucher auf dem Messegelände von Helsinki (aka Messukeskus). Bei etwa -10 °C in der Nacht, sehr kurzen Tagen und Schnee (Slush heißt übersetzt in etwa 'Schneematsch') eine sogar ganz treffende Bezeichnung.
Zu sehen gab es 2.336 Start-Ups aus aller Welt, die auf der Messe vor allem nach Investoren und potentiellen Kunden suchen. Aber auch ein paar bekannte Gesichter wie die deutsche Lufthansa, Microsoft und Google waren mit ihren hauseigenen Ideenschmieden vertreten und zeigten verschiedene Projekte. Die meisten vertretenen Start-Ups richten sich jedoch primär an Geschäftskunden – verständlich, sind hier doch vergleichsweise schnell hohe Umsätze und damit auch Gewinne für die Investoren zu erwarten.
CybelAngel
Weniger spannend muss es dadurch jedoch keineswegs sein. Die Gewinner des, mit 500.000 Euro dotierten, Slush 100 Pitching-Wettbewerbs war das Start-Up CybelAngel, die eine Suchmaschine der besonderen Art entwickelten haben. Diese durchsucht das Netz nach Inhalten aller Art, vornehmlich streng geheime Firmendaten wie Konstruktionspläne oder Präsentationen, die eigentlich nicht im WWW auftauchen sollten. Mit Google und Co lassen sich diese Daten zwar in den seltensten Fällen finden, in geschützte Server einbrechen muss man jedoch auch nicht. Es geht um das Deep- und Dark-Web. Also die Teile des Internets, die zwar prinzipiell für jedermann frei zugänglich, jedoch nicht im „normalen Internet“ verlinkt sind.
Neben illegalen Markplätzen im Dark-Web sind das beispielsweise nicht zugangsgeschützte Server zum Dateiaustausch in Firmen oder von Mitarbeitern aus Unwissenheit auf Online-Plattform hinterlegte Präsentationen. Vor allem die Indexierung dieser gigantischen Datenflut (Big Data) als auch die anschließende Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen ist alles andere als trivial. Kein Wunder also, dass bereits Firmen wie Deutsche Bank und Sanofi zum Kundenstamm gehören.
ASMO und Hatch
Für Endkunden gibt es von ASMO ein sicheres Ladegerät fürs Smartphone und Tablet. Sicher heißt dabei vor allem: Wird kein Gerät geladen, verbraucht das Ladegerät keinerlei Energie und kann somit kein Feuer fangen. Derzeit ist das Ladeadapter nur mit einem fest verlötetem Micro-USB-Kabel zu haben, 2017 sollen jedoch auch mehrere Versionen mit USB-C-Anschluss auf den Markt kommen. Darunter auch eine deutlich leistungsstärkere Version für moderne Notebooks mit USB-C-Ladeschnittstelle.
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Der Plattformbetreiber Hatch wiederum hat sich ganz dem Thema Cloud-Gaming verschrieben und will damit das Spielen auf Smartphones und Tablets revolutionieren. Alle Spiele werden in der Cloud ausgeführt, was eine Installation auf dem Endgerät unnötig macht. Aber nicht nur das: Es lässt sich beispielsweise auch die Kontrolle an Freunde oder Zuschauer eines Streams übertragen, Mobile-Games streamen und vieles mehr.