Mit der R9-390-Serie möchte AMD gehobene Mittelklasse-Grafikkarten als Pendant zu Nvidias erfolgreicher GTX-970/980-Serie schaffen. Mit der DD Black Edition R9 390X vom Hersteller XFX haben wir heute einen interessanten Vertreter aus dieser Leistungsklasse bei uns im Test.
Testkandidat im Detail
Die R9 390X ist, wie schon die R9 390, keine Neuerfindung, sondern im Grunde eine R9 290X mit verdoppeltem Speicher als auch etwas mehr Takt, letzteres ist vom jeweiligen Board-Partner abhängig. AMD lässt hier etwas Spielraum für Anpassungen, auch was das Kühlsystem anbetrifft.
XFX stattet bereits seit einigen Jahren seine Grafikkarten mit dem hauseigenen Double-Dissipation-Kühler (kurz: DD) aus, der den XFX-Karten ihren typischen Look verleiht. Das Design wurde im Laufe der Jahre nur etwas angepasst. Auf der XFX R9 390X DD Black Edition ist dieser komplett in schwarz gehalten und weiss so, bei der Optik zu gefallen. Zwei 90-mm-Axiallüfter sorgen für genügend Frischluft für die GPU. Durch den Kühler benötigt man im PC neben zwei freien PCIe-Slots mindestens 30,5 cm Platz bis zum nächsten Festplattenkäfig oder Gehäuseende.
Für den Betrieb der XFX R9 390X DD Black Edition werden ein 8-Pin- sowie ein 6-Pin-PCIe-Stromstecker benötigt. Monitore können via HDMI, DVI und DisplayPort verbunden werden. Wie auf allen neueren Radeon-Grafikkarten besitzt auch die R9 390X keine klassischen Crossfire-Anschlüsse für den Betrieb mehrerer Grafikkarten mehr, stattdessen wird die PCIe-Schnittstelle genutzt.
Taktraten und Boost-Verhalten
Die XFX R9 390X DD Black Edition kommt von Haus aus mit einem GPU-Takt von 1.090 MHz daher, der Speicher taktet mit 1.500 MHz. Übertakter kommen können sich etwas freuen: Unser Testmodell landetet mit 1.120 MHz für die GPU und bei 1.675 MHz für den Speicher. Im Idle taktet die GPU mit 300 MHz und der Speicher mit 150 MHz.
Benchmarks
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Die XFX R9 390X DD Black Edition schlägt sich sowohl unter Full HD (1080p) als auch WQHD (1440p) mehr als überzeugend. In 1080p sind sämtliche Spiele, auch mit aktivierten Bildverbesserungen, flüssig spielbar und auch in 1440p können die meisten aktuellen Titel mit maximalen Details und Bildverbesserungen gespielt werden. Es muss jedoch angemerkt werden, dass die 390X-Serie sich nicht merklich von der kleineren R9 390 absetzten kann. Besonders in höheren Auflösungen kommen sich die beiden Karten, was die Leistung angeht, immer näher.
Lautstärke
Die XFX R9 390X DD Black Edition ist im Idle-Betrieb nicht zu hören. Unter Last wird man die Grafikkarte zwar, je nach System, leicht wahrnehmen können, jedoch bewegt sich die Lautstärke noch im Rahmen. Über das nervige Phänomen „Spulenfiepen“ verfügt unsere Exemplar auch nicht.
Fazit
Die XFX R9 390X DD Black Edition ist eine hervorragende Karte für den heimischen Spiele-PC. Sowohl Leistung, Lautstärke als auch die Temperaturen wissen zu gefallen. Sie benötigt zwar mehr Strom als die Nvidia-Konkurrenz (GTX 970), angesichts der dauerhaft etwas höheren Leistung und des doppelt so großen VRAM jedoch noch im Rahmen.
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Problematisch an der R9 390X ist einfach die Tatsache, dass sich die Karte nicht maßgeblich von einer R9 390 absetzten kann. Dieses Phänomen konnten wir auch schon bei der Vorgängergeneration R9 290 und R9 290X beobachten. Die beiden Karten sind von den Spezifikationen her einfach zu nahe beieinander.
Spezifikationen
GPU-Name | Sapphire Nitro R9 390 | ASUS R9 290 DirectCU II OC | MSI GTX 970 Gaming 4G | MSI GTX 960 2GDT5 OC | MSI GTX 950 Gaming 2G |
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Chip | Grenada PRO | Hawaii PRO | GM204 | GM206 | |
Fertigung | 28 nm | ||||
DirectX | 12.0 | ||||
Speichergröße | 8.192 MB | 4.096 MB | 2.048 MB | ||
Speicheranbindung | 512 bit | 256 bit | 128 bit | ||
Speichertakt | 1.500 MHz | 1.400 MHz | 1.753 MHz | 1.650 MHz | |
Speicherbandbreite | 384,0 GB/s | 344,3 GB/s | 224.4 GB/s | 112,2 GB/s | 106,0 GB/s |
Chiptakt (Boost) | 1.010 MHz (1.040 MHz) |
947 MHz (1.000 MHz) |
1.114 MHz (1.253 MHz) |
1.178 MHz (1.241 MHz) |
1.102 MHz (1.279 MHz) |