Mittlerweile gibt es tausende verschiedene Notebookmodelle, aus der grauen Masse herauszustechen wird damit für Hersteller zum echten Kunststück. Gigabyte hat mit Aero 15 seit kurzem einen spannenden Kandidaten im Angebot, der sich vor allem an Foto- und Video-Enthusiasten richtet.
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Das Besondere? Neben den drei Farbvarianten (Schwarz, Grün und Orange) sticht vor allem das 15,6 Zoll große X-Rite Pantone zertifizierte Display mit seinem dünnen Rahmen hervor, doch mehr dazu später im Detail. Der dünne Rahmen macht aus dem Aero 15 in den Außenmaßen beinahe ein 14-Zoll-Modell (mit 1-2 cm breitem Rand) und spart somit Platz im Rucksack oder der Notebooktasche. Auch das Gewicht von 2,1 kg ist, angesichts des großen 94-Wattstunden-Akkus, noch vergleichsweise gering für Notebooks mit 15,6 Zoll Diagonale.
Anschlussseitig stehen 3x USB 3.0, USB 3.1 (Typ C) inkl. Thunderbold 3, HDMI, DisplayPort, SD-Kartenleser (UHS-I) und sogar ein RJ-45-Netzwerkanschluss bereit. Ein echter Hingucker ist die Tastatur mit RGB-Beleuchtung und vielen Modi, die die Farbe für jede einzelne Taste ändern können. Der Akku wird über ein üppiges 150-Watt-Netzteil geladen und hält im Office-Betrieb mit aktiviertem WiFi gute 8 Stunden durch.
Viel Leistung unterwegs
Anders sieht es aus, wenn man dem Aero 15 alles abverlangt – zum Beispiel Spiele spielt oder Videos in 4K-Auflösung schneidet. Dem rechenstarken Intel Core i7-7700HQ (bis zu 4x 3,8 GHz im Turbo-Modus) stehen 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine Nvidia GTX 1060 mit 6 GB GDDR5 Videospeicher zur Seite. Die Leistung liegt damit grob auf dem Niveau eines anständigen Spiele-PCs mit Komponenten aus der letzten Generation (z.B. Intel Core i5-6500 + Nvidia GTX 970).
Die Kehrseite ist eine Akkulaufzeit von knapp unter 2 Stunden bei voller Last und ein deutlich wahrnehmbares Lüfterrauschen. Ein Kompromiss, den man so aber bei allen spieletauglichen Notebooks eingehen muss.
Videoschnitt und Bildbearbeitung unterwegs
Die hohe Rechenleistung bildet zugleich die Grundlage um auch Videos in 4K-Auflösung unterwegs flüssig schneiden zu können – eine aktuelle Videoschnittsoftware mit Hardware-Beschleunigung immer vorausgesetzt. Das echte Alleinstellungsmerkmal ist jedoch ein ab Werk vorkalibriertes Display, welches eine nachträgliche Kalibrierung mit einem Kolorimeter für die meisten Nutzer unnötig macht. Zwar lassen sich die Ergebnisse noch minimal verbessern und eine regelmäßige Rekalibrierung ist im professionellen Sektor eh Standard, für ambitionierte Nutzer ist die Kalibrierung ab Werk jedoch ausreichend um die Gamma-Kurve und den Weißpunkt sehr nahe an den sRGB-Standard anzugleichen.
Natürlich lässt sich das Display, auch dank guter Blickwinkelstabilität, ebenfalls für die Bildbearbeitung nutzen. Jedoch ist weder für die Bildbearbeitung noch den Schnitt von gewöhnlichem Full-HD-Videomaterial die hohe Rechenleistung notwendig. Anwender, die kein 4K-Videomaterial schneiden und/oder Spiele spielen wollen, können also auch zu günstigeren und leichteren Modellen ohne dedizierte Grafikkarte und mit sparsameren Ultrabook-Prozessor greifen.
Auffällig ist die verhältnismäßig lange Boot-Dauer für einen so leistungsstarken Prozessor und eine 512 GB große SATA-SSD (M.2-Anschluss). Auch das Aufwachen aus dem Stand-By-Modus geht anderen Notebooks deutlich schneller von der Hand.
Fazit und Empfehlung
Gigabyte trifft mit dem Aero 15 eine Marktnische. Notebooks mit 15,6-Zoll-Display gibt es unzählige, spieletaugliche Modelle auch noch vergleichsweise viele und zum gleichen Preis oft mit ein wenig mehr Rechenleistung (eine Nvidia GTX 1070 ist zum Preis um 2.000 Euro bereits vereinzelt zu bekommen). Besonders spannend ist ganz klar das vorkalibrierte Display, das das Aero 15 zu einem echten Allrounder macht und natürlich auch bei Filmen und Spielen für ein natürliches Bild sorgt.
Kleine Kritikpunkte sind die recht lange Boot-Dauer und die noch nicht optimale Lüftersteuerung, die den Lüfter im Office-Betrieb nicht automatisch ausstellt und zugleich die maximal mögliche Leistung unter Last bereitstellt („Game-Mode“). In beiden Fällen kann Gigabyte hoffentlich via Software-Update ein wenig nachhelfen.