LG ist bekannt dafür auch mal etwas Neues zu wagen. So brachten die Koreaner mit dem LG G3 einst das erste Oberklassen-Smartphone mit rückseitiger Rear-Key-Steuerung heraus. Im letzten Jahr wurde dann mit dem LG G5 ein modular aufgebautes Smartphone-Flaggschiff vorgestellt. Nun kehrt man mit dem LG G6 zum klassischen Unibody-Gehäuse zurück und legt vor allem Wert auf ein verhältnismäßig großes Display.
Das Gehäuse des LG G6 besteht aus Metall und Glas und macht nicht nur optisch etwas her, sondern hat auch praktischen Nutzen, denn es ist wasserdicht nach der strengen IP68-Norm. Zwar machte das riesige 5,7-Zoll-Display es notwendig den Fingerabdruck-Sensor auf die Rückseite des LG G6 zu verbannen, aber anders als bei vielen einfacheren Smartphones ist der Sensor in einem physischen Home-Button untergebracht. Das sorgt nicht nur für mehr Präzision beim Entriegeln des Displays, sondern vermittelt auch ein Gefühl von Wertigkeit.
Der Eindruck der äußerst hochwertigen Verarbeitung setzt sich über das ganze Gehäuse des LG G6 fort. Die kräftigen integrierten Lautsprecher sind aufgrund der Bauweise leider am unteren Gehäuserand platziert und werden beim Spielen im Querformat gern mal von einem Finger verdeckt.
Trotz des großen Displays ist das LG G6 erstaunlich handlich. Zudem bringt das 149 x 71,9 x 7,9 mm messende Oberklassen-Smartphone nur 163 g auf die Waage. Damit man lange Freunde an seinem LG G6 hat, legt LG seinem neuen Flaggschiff serienmäßig eine Wildlederhülle sowie ein Tuch aus dem gleichen Material bei.
Leistung
Da Smartphones mit Metallgehäuse gern mal schneller heiß laufen als solche ohne, konstruierten die LG-Ingenieure eine Hitzeableitung. Der Prozessor des LG G6 wird wie schon bei den Vorgängermodellen von Qualcomm zugeliefert und bleibt auch unter Volllast erstaunlich cool. Datenintensive Spiele wie Dream League Soccer steckt die CPU geradezu spielend weg
Der gute Eindruck aus der Praxis verfestigt sich auch bei den Benchmark-Testergebnissen. So schneidet der 2,35 GHz schnelle Quad-Core-Prozessor im LG G6 z.B. im Benchmark-Test von AnTuTu mit 152.266 Punkten ab, womit das LG G6 nur etwas schlechter als das Apple iPhone 7 Plus (183.106 Punkte) abschneidet:
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Der Akku weist eine Kapazität von 3.300 mAh auf und ist im Gegensatz zu den Vorgängermodellen nicht manuell tauschbar. Gepaart mit einem intelligenten Energie-Management realisiert das LG G6 laut Hersteller eine Stand-by-Laufzeit von maximal 500 Stunden. Zudem ist der Energiespeicher dank Qualcomm Quick Charge 3.0 innerhalb von 35 Minuten schon zu 50 Prozent aufgeladen.
Ein weiteres Highlight des LG G6 ist der große Speicherplatz. Der Arbeitsspeicher misst vier GB, der interne Speicher 32 GB. Optional kann man eine microSD mit bis zu zwei TB Kapazität einlegen. Auf das Betriebssystem Android 7.0 hat LG seine eigene Benutzeroberfläche gelegt. Dies äußert sich jedoch lediglich im gewohnt ausführlichen Drop-Down-Menü, dem Wetter-Widget und ein paar zusätzlichen LG-Apps.
Multimedia
Untersuchungen hätten ergeben, dass 69 Prozent der befragten Kunden ein größeres Display bei nicht zu großen Außenmaßen wünschten, so Juno Cho, Chef von LG Mobile, bei der Präsentation des LG G6 auf dem Mobile World Congress. Deshalb weist das neue LG-Flaggschiff ein 5,7 Zoll großes Quad-HD-Display auf und übertrumpft so Konkurrenten wie das Samsung Galaxy S7 oder Apple iPhone 7 Plus. Andererseits ist der Display-Rahmen extrem dünn, so dass das LG G6 problemlos mit einer Hand gesteuert werden kann.
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Neu ist beim Bildschirm des LG G6 auch das Format. Erstmals setzen die Koreaner auf ein 18:9-Display. Dieses sogenannte Univisium-Format ist aus der Filmindustrie bekannt. Fast schon logisch ist es deshalb, dass das LG G6 auch Dolby Vision und High Dynamic Range 10 an Bord hat.
Auf der Rückseite des LG G6 findet man eine Dual-Weitwinkel-Kamera, die Fotos mit bis zu 13 Megapixeln sowie 4K-Videos aufnehmen kann. Die zweite Kamera bietet eine f/2.4-Blende sowie einen Weitwinkel-Radius von 125 Grad. Ebenfalls wieder an Bord sind ein extrem schneller Laser-Autofokus und ein helles LED-Blitzlicht.
Wenn es etwas am LG G6 zu kritisieren gibt, ist es die Selfie-Kamera. Zwar bietet sie eine Weitwinkel-Perspektive, was bei Gruppen-Selfies praktisch ist, aber mit einer maximalen Auflösung von fünf Megapixeln fällt sie gegenüber der Dual-Kamera auf der Rückseite des LG G6 deutlich ab.
Fazit und Empfehlung
In Korea gab es in den acht Tagen vor dem Verkaufsstart des LG G6 bereits 80.000 Vorbestellungen. Hierzulande bekamen Vorbesteller einen mydays-Reisegutschein im Wert von 159 Euro geschenkt. Aber nicht nur deswegen ist das neue High-End-Smartphone von LG ein ernstzunehmender Konkurrent für das ebenfalls kürzlich vorgestellte Samsung Galaxy S8.
Das [[ASIN:B06XFS8F1Z|LG G6]] bietet in fast allen Bereichen eine sehr gute Leistung. Trotz des immerhin 5,7 Zoll großen Quad-HD-Display ist es angenehm handlich und vermittelt mit seinem Gehäuse aus Metall und Glas ein durchweg wertiges Gefühl. Der Prozessor ist rasend schnell, läuft aber nicht heiß. Die Speicherkapazität ist groß und auch die Akkulaufzeit kann sich gegenüber der Konkurrenz sehen lassen.
Die 13-Megapixel-Dual-Kamera auf der Rückseite zählt ebenfalls zu den Pluspunkten des LG G6. Der einzige wirkliche Schwachpunkt des Oberklassen-Smartphones ist die Selfie-Kamera, die nur mit fünf Megapixeln auflöst.