Sony Mobile hat mit dem Sony Xperia XZ2 Premium ein neues Smartphone in der Oberklasse platziert, das sich vor allem durch seine sehr gute Dual-Kamera und seinem hochauflösenden Display von der Konkurrenz unterscheiden soll. Ob der Neuling aus Japan Samsung Galaxy S9+ oder iPhone XS Max Paroli bieten kann, zeigt unser Test.
Das Unibody-Gehäuse des Sony Xperia XZ2 Premium besteht auf Vorder- und Rückseite aus Gorilla Glass 5 sowie aus einem Metallrahmen. Dabei sticht die stark gewölbte Rückseite ins Auge. Das Android-Smartphone erfüllt die strenge IP68-Norm und somit weitgehend gegen Wasser und Staub geschützt. Mit Maßen von 158 x 80 x 11,9 mm und einem Gewicht von 236 g kann das High-End-Gerät nicht mit einer Hand gesteuert werden.
Die Tasten für Lautstärke und An/Aus stechen leicht aus dem Gehäuse leicht hervor. Darüber hinaus verfügt das Sony Xperia XZ2 Premium über einen eigenen Foto-Auslöser. Der Fingerabdruck-Scanner liegt leider außerhalb des Sichtfelds und ziemlich weit unten auf der Rückseite. Dadurch drückt man anfangs öfter versehentlich auf die Dual-Hauptkamera statt auf den Fingerabdruck-Scanner. Wenn man den Bogen heraushat, funktioniert dieser aber präzise und schnell.
Leistung
Das Sony Xperia XZ2 Premium wird von einem Qualcomm Snapdragon 845 angetrieben. Dies ist eine der besten SoCs, die man derzeit auf dem Markt bekommen kann. Kombiniert werden acht CPU-Kerne mit einer Taktung von 2,8 GHz und sechs GB Arbeitsspeicher mit der Adreno 630 GPU. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass das XZ2 Premium in diversen Tests sehr gut abschneidet und mit dem Samsung Galaxy S9+ mehr als nur mithalten kann.
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Zum Marktstart läuft das Sony Xperia XZ2 Premium noch auf dem veralteten Google-Betriebssystem Android 8.0 (Oreo), doch ein Update auf das neuere Android 9.0 (Pie) wurde schon angekündigt. Auf Android hat Sony seine eigene Benutzeroberfläche aufgesetzt. Ferner wurden ein paar Sony-Anwendungen wie die Xperia-Lounge- und Playstation-App vorinstalliert.
Der Akku unseres Probanden hat eine Kapazität von 3.540 mAh. Das ist nominell nicht viel, doch Sony gibt an, dass das Sony Xperia XZ2 Premium trotzdem bis zu 26,5 Stunden Sprechzeit und 600 Stunden im Stand-by-Modus liefern soll. De facto kommt man geradeso über den Tag. Das Laden des leeren Energiespeichers über den USB-Typ-C-Anschluss nimmt trotz Schnellladetechnik geschlagene drei Stunden in Anspruch.
Kamera und Ton
Die Stereo-Lautsprecher des Sony Xperia XZ2 Premium bieten einen kräftigen Sound ohne bei maximaler Lautstärke zu übersteuern. Nettes Gimmick: Der Sound kann durch die sogenannte dynamische Vibration verstärkt werden, was gerade beim Zocken oder beim Abspielen von fetten Bässen schön ist. Ein Stereo-Headset gehört natürlich zum Lieferumfang, aber leider bietet das Sony Xperia XZ2 Premium keine 3,5-mm-Audio-Buchse. So müssen die Kopfhörer umständlich über einen Adapter an die USB-Buchse des Smartphones angeschlossen werden.
Ein Highlight des Sony Xperia XZ2 Premium ist sicherlich seine Dual-Hauptkamera. Diese besteht aus einer Zwölf-MP-Schwarz-Weiß-Kamera und einer 19-MP-Motion-Eye-RGB-Linse. Videos kann das Oberklassen-Smartphone in 4K-HDR-Qualität aufnehmen. Auch Zeitlupen mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde sind möglich. Für Bokeh-Aufnahmen hat das Android-Smartphone eine eigene Einstellung parat, was nicht so versierten Handy-Nutzern zugutekommt:
Für normale Fotos bietet das Sony Xperia XZ2 Premium einen manuellen und einen automatischen Modus, der bei Sony „überlegene Automatik“ heißt. Auffällig ist, dass der von Sony selbst produzierte Bildsensor in Kombination mit HDR hervorragend Restlicht verwerten und gestochen scharfe Bilder ohne Blitz schießen kann:
Die zweite Kamera des Sony Xperia XZ2 Premium löst mit maximal 13 MP auf und hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck. Da auch hier HDR an Bord ist, werden detailreiche Selfies mit relativ kräftigen Farben geschossen:
Ein leichtes Bildrauschen fällt bei Selfies im Dunkeln auf. Leider hat das Sony Xperia XZ2 Premium kein eigenes Fotolicht für Selfies an Bord:
Der 5,8 Zoll große Bildschirm des Sony Xperia XZ2 Premium ist anders als der der meisten Konkurrenten im herkömmlichen 16:9-Format gehalten, was sich bei der Nutzung vieler gängiger Apps bezahlt macht. Der Bildschirm bietet eine Auflösung von 3.840 x 2.160 und somit eine gigantische Pixeldichte von 760 ppi. Auch die Helligkeit ist mit 900 cd herausragend.
Mobilfunk (LTE)
In der Theorie bietet das Sony Xperia XZ2 Premium via LTE bis zu 1,2 GBit/s im Download, was viele Netze in Deutschland de facto noch gar nicht unterstützen, sowie maximal 150 MBit/s im Upload. Unsere Messungen in der Praxis im Düsseldorfer 4G-Netz von Vodafone ergaben bis zu 233 MBit/s im Download und 26,5 MBit/s im Upload. Das ist ein sehr gutes Ergebnis.
Als Dual-SIM-Smartphone kann das Sony Xperia XZ2 Premium zwei Nano-SIM-Karten aufnehmen, die beide LTE-fähig sind. Leider fährt das Smartphone neu hoch, wenn man die SIM-Karte für den Datenempfang wechselt. Alternativ zur zweiten SIM-Karte bietet der Karten-Slot Platz für eine bis zu 400 GB große Speicherkarte. Erstaunlich ist die schlechte Empfangsqualität im Telefónica-O2-Netz, während das Oberklassen-Smartphone im Vodafone-Netz überhaupt keine Probleme hat. VoLTE und WiFi Calling stehen optional bereit.
Fazit und Empfehlung
Das [[ASIN:B07GFLNYDR|Sony Xperia XZ2 Premium]] ist das mutigste Smartphone in der Oberklasse. Mit 236 g ist es ein ziemlicher Brocken, bietet aber ein eigenständiges Design und eine gute Verarbeitung inklusive Wasser- und Staubschutz nach der strengen IP68-Norm.
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Das Highlight des Oberklasse-Smartphones ist sicherlich die Dual-Hauptkamera, an der sich die Konkurrenz von Samsung und Apple messen lassen muss. Superschnelles LTE, ein satter Sound sowie ein quicklebendiger Prozessor sprechen ebenfalls für das Sony Xperia XZ2 Premium. Mit 760 ppi bietet der Neuling aus Japan das Display mit der höchsten Pixeldichte in der Oberklasse.
Das Sony Xperia XZ2 Premium hat aber auch Schwächen. So wird zwar ein Stereo-Headset mitgeliefert, kann aber nur mittels Adapter an die USB-Buchse des Smartphones angedockt werden. Trotz des großen und schweren Gehäuses ist der Akku nur 3.540 mAh groß. Der Preis ist mit 899 Euro (UVP) sicherlich hoch, doch Konkurrenten wie das iPhone XS Max überbieten ja sogar locker die 1.000-Euro-Grenze.