Mit dem Gigaset GS185 bietet der deutsche Hersteller Gigaset ja schon ein Smartphone an, das im nordrhein-westfälischen Bocholt gebaut wird. Nun kommt mit dem 249 Euro (UVP) teuren Gigaset GS280 ein weiteres Gerät „made in Germany“ hinzu. Was das Smartphone der unteren Mittelklasse in der Praxis leistet, zeigt unser Test.
Mit dem Gigaset GS270 plus hat das Gigaset GS280 einen Vorläufer, der mit einem besonders großen Akku überzeugen konnte. Und tatsächlich ist auch der Energiespeicher des Gigaset GS280 mit 5.000 mAh üppig bemessen.
Die Größe des Energiespeichers zeigt sich natürlich in den äußeren Dimensionen und im Gewicht unseren Probanden. Aufgrund des großen Akkus bringt das Gigaset GS280 immerhin 174 g auf die Waage und ist 9,2 mm dick. In der Höhe misst es 152,6 und in der Breite 73,7 mm, was durch den relativ breiten Display-Rahmen verursacht wird.
Das Gehäuse des Gigaset GS280 besteht größtenteils aus Aluminium und wirkt solide verarbeitet. Leider ist jedoch weder gegen Wasser- noch gegen Staubeinwirkung geschützt.
Der nicht immer ganz präzise arbeitende Fingerabdruck-Scanner liegt ergonomisch günstig mittig auf der Rückseite. Alternativ kann man das Gigaset GS280 per Gesichtserkennung entsperren.
Leistung
Der 5.000 mAh große Akku ist natürlich das Prunkstück des Smartphones „made in Germany“. Laut Hersteller sind bis zu zehn Stunden Video-Wiedergabe am Stück möglich.
In der Praxis muss das Gigaset GS280 erst nach rund 48 Stunden Nutzung an die Steckdose. Über die USB-Typ-C-Schnittstelle lassen sich mit dem Gigaset GS280 bei Bedarf unterwegs sogar andere Geräte laden.
Gesteuert wird das Gigaset GS280 über eine 5,7 Zoll großen IPS-Bildschirm mit einer Full-HD-Plus-Auflösung von 2.160 x 1.080 Pixeln. Das entspricht einer Pixeldichte von 427 ppi. Die maximale Helligkeit des Displays beträgt laut Hersteller 450 Candela pro Quadratmeter, so dass man den Bildschirm auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesen kann.
Angetrieben wird das Gigaset GS280 von einem Qualcomm Snapdragon 430. Diese Octa-Core-CPU ist mit lediglich 1,4 GHz getaktet. Dementsprechend bescheiden fallen die Benchmark-Testergebnisse aus:
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Der Arbeitsspeicher des Gigaset GS280 misst klassenübliche drei GB. Der interne Speicher des Smartphones „made in Germany“ weist 32 GB auf und ist somit so groß wie der des Vorgängers Gigaset GS270 plus.
Mit Hilfe einer microSD-, microSDHC- oder microSDXC-Karte kann der Speicherplatz erweitert werden. Praktischerweise kann man parallel zur Speicherkarte zwei Nano-SIM-Karten einlegen. Zum Marktstart läuft das Smartphone auf dem veralteten Android 8.1 (Oreo). Nach Informationen des Herstellers wird es kein Update auf die aktuelle Version Android 9 (Pie) geben.
Kamera und Ton
Anders als meisten Konkurrenten in seiner Preisklasse verfügt das Gigaset GS280 über keine Dual-, sondern nur eine einfache Hauptkamera mit einer maximalen Auflösung von 16 MP, die von einer f/2.0-Blende unterstützt wird. Das reicht bei Tage für eine gute Fotoqualität, aber leichte Unschärfen sind dennoch festzustellen:
Zudem ist ein zweifarbiges LED-Blitzlicht an Bord, das schön kräftig ausgefallen ist, wie dieses Testbild zeigt. Der Autofokus hat aber so seine Probleme das Ziel scharf zu erfassen:
Die zweite Kamera auf der Vorderseite löst mit maximal 13 MP auf. Das genügt bei Tage für ordentliche Selfies mit leichten Unschärfen:
Für Selfies im Dunklen steht ein Display-Fotolicht zur Verfügung., das allerdings äußerst schwach ausleuchtet:
Das Gigaset GS280 verfügt über zwei Lautsprecher, von denen einer über dem Display und der andere an der Gehäuseunterseite angebracht ist. Der Sound ist für diese Preisklasse gut und kräftig. Das mitgelieferte Stereo-Headset macht ebenfalls einen ordentlichen Eindruck.
Mobilfunk (LTE)
NFC fehlt, doch Dafür gehört Bluetooth 4.2 zur Ausstattung des Gigaset GS280. Das Smartphone „made in Germany“ bietet zudem die Sprachtechnologie HD Voice und – eher ungewöhnlich für diese Preisklasse – Voice over LTE.
Surft man via WLAN, steht die schnelle WLAN-ac-Schnittstelle zur Verfügung. Surft man via LTE, beschränkt sich die maximale Download-Rate auf 150 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Im Upload sind bis zu 50 MBit/s möglich.
Bei unserem Praxistest im Düsseldorfer 4G-Netz von Vodafone realisiert das deutsche Smartphone bis zu 47 MBit/s im Download und 39 MBit/s im Upload. Das ist im Vergleich zur Konkurrenz doch ein eher bescheidener Wert.
Fazit und Empfehlung
Der absolute Pluspunkt des [[ASIN:B07PH294FS|Gigaset GS280]] ist natürlich seine lange Akkulaufzeit. Außerdem überzeugt das Smartphone „made in Germany“ durch eine gute Fertigungsqualität und steckt kleine Stürze locker weg.
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Eher selten in dieser Preisklasse ist es, dass ein Smartphone Voice over LTE und HD Voice beherrscht. Der Sound der integrierten Lautsprecher und des Stereo-Headsets ist okay. Das Gigaset GS280 bietet Dual-SIM und zusätzlich einen microSD-Karten-Slot. Auch die schnelle WLAN-Schnittstelle spricht für das Mittelklasse-Gerät.
Schade ist, dass unser Testgerät weder gegen Wasser noch gegen Staub geschützt ist. Auch der Prozessor dürfte gern ein bisschen schneller sein. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Gigaset GS280 auf Android 8.1 läuft und wohl kein Update erhalten wird. Aufgrund des breiten Display-Rahmens verfügt das Gigaset GS280 trotz seiner Größe nur über ein 5,7-Zoll-Display, das allerdings gut abgelesen werden kann.