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Gigaset GX290: Erstes Outdoor-Smartphone von Gigaset im Test

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Der deutsche Hersteller Gigaset hat mit dem Gigaset GX290 sein erstes Outdoor-Smartphone auf den Markt gebracht. Das neue Modell kostet 299 Euro (UVP) und zeichnet sich durch eine besonders robuste Verarbeitung und einen riesigen Akkus aus. Wir haben das Android-Gerät getestet.

Das Gigaset GX290 ist das erste Outdoor-Smartphone des Herstellers

Das Gigaset GX290 ist laut Hersteller eine wichtige Portfolio-Erweiterung und soll das Feld „Robustheit“ besetzen. Zielgruppen sind Bauarbeiter, Kfz-Mechaniker, Hausmeister und Handwerker sowie Menschen, die ihre Freizeit gern Outdoor-Aktivitäten widmen.

Das Gigaset GX290 funktioniert auch mit Handschuhen, was z.B. auf dem Bau von großer Wichtigkeit ist. Zudem verfügt es über die strenge IP68-Zertifizierung für Wasser- und Staubschutz. Gigaset wendet bei seinem neuen Smartphone ein Zwei-Komponenten-TPU-Spritzguss-Verfahren an. Zusätzlich wird das Gerät von einem stabilen Metallrahmen verstärkt.

Der Akku des Gigaset GX290 misst stattliche 6.200 mAh und ist fest verbaut

Nachteil der ultrarobusten Bauweise ist natürlich das enorm hohe Gewicht von 279 g. Mit Außenabmessungen von 162,4 x 79 x 15,3 mm ist das Gigaset GX290 zwar so hoch und breit wie ein normales Smartphone, aber fast doppelt so dick.

Während frühere Outdoor-Smartphones trotz ihrer Außenmaße nur ziemliche kleine Displays aufwiesen, verfügt das Gigaset GX290 über einen immerhin 6,1 Zoll großen IPS-Bildschirm. Dessen Auflösung von 1.560 x 720 Pixeln ergibt zwar eine Pixeldichte von nur 283 ppi, aber dank guter Kontrast- und Helligkeitswerte lässt sich die Anzeige gut ablesen.

Leistung und Android

Da Smartphones wie das Gigaset GX290 gern auch bei Wanderungen und anderen Outdoor-Aktivitäten mitgenommen werden, verfügt das neue Modell über einen riesigen Akku mit einer Kapazität von 6.200 mAh, der in unserem Praxistest locker zwei Tage durchhält. Optional kann der Energiespeicher des Gigaset GX290 auch als Powerbank für andere elektronische Geräte fungieren.

Das Display des Gigaset GX290 misst 6,1 Zoll und bietet eine Full-HD-Plus-Auflösung. Lautstärkewippe und An/Aus-Knopf liegen auf der rechten Seite des Gehäuses.

Im Gegensatz zum Akku hinterlässt der Prozessor des Gigaset GX290 keinen so guten Eindruck. Zwar bietet der MediaTek Helio P23 eine nominelle Taktung von bis zu 2,0 GHz und wird von immerhin drei GB RAM unterstützt, die Benchmark-Testergebnisse liegen dennoch deutlich unter denen konventioneller Smartphones in dieser Preisklasse.

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Der interne Speicher fällt mit 32 GB ausreichend aus und kann bei Bedarf um bis zu 256 GB erweitern, wenn man eine Speicherkarte im microSD-Format einlegt wird. Alternativ zur Speicherkarte kann eine zweite Nano-SIM-Karten eingelegt werden, so dass das Gigaset GX290 zum Dual-SIM-Smartphone mutiert.

Zum Start läuft das Gigaset GX290 auf dem aktuellen Android 9.0 (Pie) in Reinform. Informationen zu künftigen Updates gibt es aktuell noch nicht, die Konzeption des Betriebssystems könnte aber dazu führen, dass das Outdoor-Smartphone verhältnismäßig lange mit Updates versorgt wird.

Kamera und Ton

Häufig hatten Outdoor-Smartphone früher schlechte Kameras – nicht so das Gigaset GX290, dessen Hauptkamera mit 13 MP auflöst. Daneben liegt eine 2-MP-Kamera für Tiefeninformationen, sodass das Gigaset GX290 bei Bedarf Bokeh-Bilder schießen kann. Leider wirkt der Bokeh-Effekt nicht sonderlich ausgeprägt, auch wenn die Aufnahmequalität sonst in Ordnung geht.

Dank Dual-Kamera kann das Gigaset GX290 Bokeh-Bilder aufnehmen

Die 13-MP-Hauptkamera verfügt und über einen Sony-Bildsensor. Das merkt man auch an der guten Restlichtverwertung bei Innenaufnahmen.

Dank der guten Restlichtverwertung des Sony-Bildsensors schießt das Gigaset GX290 gute Innenaufnahmen

Die Dual-Kamera nimmt Full-HD-Videos auf und wird von einem LED-Blitzlicht unterstützt. Die Kamera-Software stammt von ArcSoft und umfasst High Dynamic Range sowie einen Ultra-HD- und Nachtmodus. Diese gute Ausstattung sorgt in der Regel für qualitativ ordentliche Nachtaufnahmen, aber manchmal tendiert das Gigaset GX290 zu Überblendungen:

Bei Nachtaufnahmen tendiert das Gigaset GX290 leider mitunter zu Überblendungen

Die Frontkamera des Gigaset GX290 löst mit maximal acht MP auf und dient auch zur Entsperrung des Smartphones per Gesichtserkennung. Während die Qualität der Bilder bei Tage gut ist, fällt das Display-Fotolicht leider zu schwach aus:

Die Frontkamera des Gigaset GX290 hat bei Tage keinerlei Probleme

Da das Display-Fotolicht äußerst schwach ausfällt, sollte man mit dem Gigaset GX290 lieber keine Selfies im Dunklen machen

Mobilfunk (LTE)

Im Gegensatz zu früheren Outdoor-Smartphones hat bietet das Gigaset GX290 eine ordentliche Auswahl an Schnittstellen. So sind ein NFC-Chip, ein Fingerabdruck-Scanner, A-GPS und GLONASS an Bord. Das Gigaset GX290 bietet darüber hinaus selbst in Gebäuden eine gute Empfangsqualität sowie die Sprachtechnologien Voice over WiFi und Voice over LTE (VoLTE).

Die ultrarobuste Verarbeitung und der riesige Akku sind die Pluspunkte des Gigaset GX290

Zwar ist das Surfen über den schnellen WLAN-ac-Standard nicht möglich, aber beide Nano-SIM-Karten bieten bei Bedarf LTE. In unserem Praxistest mit einer LTE-fähigen SIM-Karte von Vodafone in Düsseldorf erreicht das Gigaset GX290 im Download bis zu 134 MBit/s, im Upload bis zu 62 MBit/s.

Fazit und Empfehlung

Das [[ASIN:B07VJJM597|Gigaset GX290]] ist das erste Outdoor-Smartphone des deutschen Herstellers Gigaset und in vielen Punkten gelungen. So verfügt es über einen riesigen Akku, ausreichend Speicherplatz, ein gut ablesbares und ausreichend großes Display, eine gute Sprach- und Empfangsqualität und kann schnell via LTE surfen. Die Kameras sind besser als bei früheren Outdoor-Smartphones, Schwächen beim Bokeh-Effekt außen vor. Selfies im Dunklen sollte man aufgrund des schwaches Display-Fotolichts lieber ganz sein lassen.

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Neben dem nicht allzu flotten Prozessor sind sicherlich das hohe Gewicht von 279 g und die Bautiefe von stattlichen 15,3 mm ein Problem im Alltagsbetrieb. Wenn man das Gigaset GX290 tatsächlich beruflich auf dem Bau oder privat auf einer Wanderung nutzt, ist das nicht so wichtig.