ValueTech.de Logo ValueTech
Technik. Einfach. Verstehen.

Gigaset GS190 - Einsteiger-Smartphone mit Dual-Kamera im Test

|

Das 169 Euro (UVP) teure Gigaset GS190 beerbt das Gigaset GS180 und spielt wie sein Vorgänger in der Einsteigerklasse mit. ValueTech.de hat das günstige Smartphone mit Dual-Kamera, Dual-SIM, reinem Android und Fingerabdruck-Scanner getestet.

Anders als der Vorgänger Gigaset GS180 hat das Gigaset GS190 ein V-Notch-Display. Der Fingerabdruck-Scanner verbleibt hingegen auf der Rückseite.

Die glänzende Rückseite unseres Testgeräts ist leider ziemlich schnell übersät von hässlichen Fingerabdrücken. A propos Fingerabdruck: Ebenfalls auf der Rückseite hat das Gigaset GS190 einen Fingerabdruck-Scanner, der das Smartphone zuverlässig entriegelt.

Das Gehäuse des Gigaset GS190 ist weder wasser- noch staubdicht, aber aus robustem Polycarbonat gefertigt, das kleine Stürze locker wegsteckt. Das 156,5 x 74 x 9,5 mm große und 172 g schwere Gerät liegt aufgrund seiner Kompaktheit gut in der Hand.

Das HD-Plus-Display des Gigaset GS190 misst in der Diagonalen 6,1 Zoll und lässt sich auch bei Sonnenlicht und größerem Blickwinkel gut ablesen

Die kompakte Bauweise führt dazu, dass das Display mit einer Diagonalen von 6,1 Zoll nicht sonderlich groß ist. Die Auflösung liegt bei 1.560 x 720 Pixeln, was einer Pixeldichte von 282 ppi entspricht. Der Helligkeitssensor reagiert manchmal etwas langsam, aber die Ablesbarkeit ist recht gut für die Einsteigerklasse.

Leistung und Android

Anders als beim Vorgägermodell Gigaset GS180 ist der Akku beim Gigaset GS190 fest verbaut. Die Kapazität wird von Gigaset mit 4.000 mAh angegeben, womit das Gigaset GS190 bis zu 20 Stunden Sprechzeit und bis zu 600 Stunden im Stand-by-Modus erreichen soll. In der Praxis erreichen wir eine Laufzeit von circa 36 Stunden mit einer Akkuladung. Über die USB-Typ-C-Schnittstelle ist das Einsteiger-Smartphone innerhalb einer Stunde wieder zu 100 Prozent geladen.

Der 4.000-mAh-Akku ist fest im Gigaset GS190 verbaut und schafft relativ lange Laufzeiten

Nur 16 GB klein ist der interne Speicher des Gigaset GS190. Man ist praktisch gezwungen eine microSD-Speicherkarte dazuzukaufen, will man häufiger fotografieren oder größere Mengen Musik speicher. Praktischerweise kann die microSD-Karte parallel zu zwei Nano-SIM-Karten betrieben werden.

Mit zwei GB ebenfalls nicht gerade üppig bemessen ist der Arbeitsspeicher. Er hat zusammen mit dem MediaTek Helio A22 schon im Normalbetrieb sichtlich Mühe Anwendungen zu öffnen, zu bedienen und zu schließen. Zwar ist die Quad-Core-CPU nominell mit zwei GHz getaktet, erreicht in unseren Benchmark-Tests aber nur unterdurchschnittliche Ergebnisse:

[[CHAR:18_phone|67,70,86,89,90,93,99,102,107§FFF]]

Wie üblich verwendet Gigaset Googles Betriebssystem Android in Reinform, wobei beim Gigaset GS190 die aktuelle Version Android 9.0 (Pie) zum Einsatz kommt. Wie es mit künftigen Android-Updates aussieht, steht zum aktuellen Zeitpunkt nicht fest.

Kamera und Ton

Die Hauptkamera des Gigaset GS190 besteht aus einer 13-MP-Standard-Knipse und einem VGA-Objektiv für Bokeh-Aufnahmen. Leider wirkt der Bokeh-Effekt wie bei den meisten Einsteiger-Smartphones doch arg künstlich:

Bokeh-Bilder des Gigaset GS190 wirken ein wenig künstlich

Allerdings werden die Belichtungseinstellungen durch das Gigaset GS190 für ein Einsteiger-Smartphone recht gut angepasst

Neben einem Autofokus und einem relativ kräftigen LED-Blitzlicht ist auch High Dynamic Range (HDR) an Bord, das sich im Automatik-Modus bei diffusen Lichtverhältnissen automatisch zuschaltet. Deshalb fällt die Qualität von Innen- und Nachtaufnahmen für diese Preisklasse recht ordentlich aus:

Die Qualität der Innenaufnahmen des Gigaset GS190 ist für diese Preisklasse ordentlich

Dank eines hellen LED-Blitzlichts und gut funktionierenden Autofokus sind Nachtaufnahmen kein Problem für das Gigaset GS190

Das Gigaset GS190 muss sich bei der Frontkamera mit acht Megapixeln begnügen. Während dies bei Tage zu ausreichend guten Fotos führt, sind Selfies bei Dunkelheit wegen des nicht vorhandenen Display-Fotolichts so gut wie unmöglich:

Die Acht-MP-Frontkamera des Gigaset GS190 schießt bei Tage recht passable Selfies

Der Lautsprecher-Sound des Gigaset GS190 tendiert bei hoher Lautstärke zum Scheppern, aber im leisen bis mittleren Bereich ist der Sound okay. Im Lieferumfang sind keine Headsets inbegriffen, aber immerhin verfügt das Einsteiger-Smartphone über eine 3,5-mm-Klinkenbuchse.

Mobilfunk (LTE)

Das Gigaset GS190 bietet leider kein schnelles WLAN ac, ist aber ein Dual-SIM-Smartphone und anders als beim Vorgänger können beide eingelegten Nano-SIM-Karten im LTE-Netz genutzt werden. Die theoretische Maximal-Geschwindigkeit liegt dabei bei 150 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload. In der Praxis schafft das Gigaset GS190 im Düsseldorfer 4G-Netz von Vodafone 106 MBit/s im Download und 47 MBit/s im Upload – ein guter Wert.

Ungewöhnlich für diese Preisklasse ist, dass das Gigaset GS190 Voice over LTE bietet

Bei der Empfangsqualität merkt man die Expertise des Herstellers Gigaset aus dem Bereich der DECT-Telefone. Selbst wenn man das Telefónica-Netz in Gebäuden nutzt, bleibt der Empfang stabil. Zudem unterstützt das Gigaset GS190 Voice over LTE, was für Einsteiger-Smartphones eher selten ist.

Fazit und Empfehlung

Neben dem niedrigen Preis sind das kompakte Format, die gute Verarbeitungsqualität sowie die relativ große Akkukapazität die Pluspunkte des [[ASIN:B07VG9YLDY|Gigaset GS190]]. Zudem bietet es schnelles LTE inklusive Voice over LTE, ein reines Android-Betriebssystem und einen zuverlässigen Fingerabdruck-Scanner.

Der langsame Helligkeitssensor ist ein Ärgernis, aber im Großen und Ganzen kann man das Display des Gigaset GS190 gut ablesen. Die Dual-Hauptkamera fertigt für diese Preisklasse recht ordentliche Fotos, hat aber Probleme beim Bokeh-Effekt. Bei Tage schießt das Einsteiger-Smartphone passable Bilder, aber ein Display-Fotolicht für Selfies ist nicht an Bord.

[[YT:OZu_l57WU4U]]

Neben zwei Nano-SIM-Karten kann auch eine Speicherkarte eingelegt werden. Das ist auch dringend nötig, denn der interne Speicher ist mit 16 GB viel zu klein bemessen. Gleiches gilt für den nur zwei GB kleinen Arbeitsspeicher, der zusammen mit dem Quad-Core-Prozessor schon im Normalbetrieb äußerst langsam arbeitet.