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Samsung Galaxy Note 10+: Phablet mit S-Pen im Test

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Samsung hat seine neue Note-Serie auf den deutschen Markt gebracht. Neben dem normalen Samsung Galaxy Note 10 kann man erstmals einen größeren Ableger namens Samsung Galaxy Note 10+ kaufen. Wir haben das 999 Euro (UVP) teure Phablet mit S-Pen getestet.

Das Samsung Galaxy Note 10+ unterscheidet sich gegenüber dem kleineren Samsung Galaxy Note 10 nur in puncto Außenmaße, Akku und Display-Diagonale

Während das kleinere Schwestermodell Samsung Galaxy Note 10 einen 6,3-Zoll-Bildschirm mit einer Auflösung von 2.280 x 1.080 Pixeln bietet, ist das Samsung Galaxy Note 10+ deutlich größer. Sein 6,8-Zoll-Bildschirm kratzt schon an der Grenze zum Tablet, die ja traditionsgemäß bei sieben Zoll beginnt.

Die Bildschirm-Auflösung beträgt 3.040 x 1.440 Pixel, kann aber praktischerweise bis auf HD-Plus-Qualität heruntergefahren werden, um Strom zu sparen. Wie schon bei den Vorgängerserien kommt die bewährte Super-AMOLED-Technik zum Einsatz. Das Display des Samsung Galaxy Note 10+ bieten darüber hinaus einen hohen Helligkeitswert von 1.200 nits.

Die Auflösung des 6,8-Zoll-Displays des Samsung Galaxy Note 10+ kann bis auf HD-Plus-Qualität heruntergestuft werden

Trotz seiner Maße von 162,3 x 77,2 x 7,9 mm und seines Gewichts von 196 g wirkt das Phablet erstaunlich handlich, was an den äußerst dünnen Display-Rändern wirkt. Leider ist die Oberfläche an den Seiten und hinten extrem glatt, so dass das Samsung Galaxy Note 10+ auf einer Tischplatte schnell ins Rutschen geraten kann.

Der gut funktionierende Fingerabdruck-Scanner liegt unterhalb des Bildschirms, kommt aber wegen der ebenfalls optimal funktionierenden Gesichtserkennung kaum zum Einsatz. Der S-Pen ist bündig ins Gehäuse integriert und kann auf dessen Unterseite herausgezogen werden.

Leistung und Android

Der S-Pen ist wie beim Samsung Galaxy Note 9 per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. Deshalb kann er auch als Fernsteuerung für einige Funktionen dienen. So kann man ihn beispielsweise bei Selfies als Fernauslöser für die Kamera nutzen oder eine Powerpoint-Präsentation aus der Ferne dirigieren. Neu sind die sogenannten „Air Gestures“. Diese Gesten werden in die Luft gezeichnet, um bestimmte Applikationen auf dem Samsung Galaxy Note 10 zu starten.

Statt der zweiten Nano-SIM kann das Samsung Galaxy Note 10+ eine microSD-Speicherkarte aufnehmen. Zudem gibt es neben der Basisversion mit 256 GB internem Speicher auch eine Variante des Phablets mit 512 GB internem Speicher.

Auch der Arbeitsspeicher ist beim Samsung Galaxy Note 10+ mit zwölf GB großzügig bemessen. Zusammen mit dem 2,7 GHz schnellen Exynos-9825-Prozessor, der von Samsung selbst hergestellt wird und der auf acht Rechenkernen läuft, schafft das Phablet somit absolute Spitzenleistungen in unseren Benchmark-Tests:

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Als Betriebssystem kommt ab Werk das veraltete Android 9 zum Einsatz, ein Update auf Android 10 wird auf erste Geräten seit Oktober ausgeliefert. Darauf aufgesetzt hat Samsung seine Benutzeroberfläche One UI, die insgesamt einen gut bedienbaren, aber auch etwas überladenen Eindruck hinterlässt.

Nach Angaben von Samsung sollen alle Modelle der aktuellen Note-Generation locker einen Tag durchhalten und besonders schnell aufgeladen werden können. Der Akku des Samsung Galaxy Note 10+ misst 4.300 mAh und ist damit bauartbedingt deutlich größer als der des Samsung Galaxy Note 10 mit 3.500 mAh. In der Praxis hielt der Energiespeicher des größeren Phablets circa 36 Stunden durch.

Kamera und Ton

Für Selfies hat das Samsung Galaxy Note 10+ eine Linse mit zehn MP, die auf der Vorderseite in den Bildschirm eingelassen ist. So wird eine größere Display-Abdeckung der Vorderseite des Smartphones erzielt. Der Autofokus der Frontkamera funktioniert gut und das Display-Fotolicht leuchtet die Szenerie ausreichend hell aus:

Bei Tage kommt die Frontkamera des Samsung Galaxy Note 10+ dank gutem Bildsensor auch mit wenig Restlicht zurecht

Dank eines hellen Display-Fotolichts sind Selfies für das Samsung Galaxy Note 10+ bis auf ein paar Unschärfen am Rand kein Problem

Auf der Rückseite des Samsung Galaxy Note 10+ findet sich eine Zwölf-MP-Hauptkamera mit einer Blende. Diese kann mechanisch zwischen f/1.5 und f/2.4 umgeschaltet werden. Daneben liegt das 16-MP-Weitwinkel-Objektiv. Das Samsung Galaxy Note 10+ hat zudem eine VGA-3D-Tiefenkamera an Bord, die misst, inwieweit die Objekte im Sucher vom Smartphone entfernt sind. So gelingen Makro-, Normal- und Weitwinkelaufnahmen selbst bei Nacht tadellos:

Das Weitwinkel-Objektiv des Samsung Galaxy Note 10+ löst mit 16 MP auf

Daneben liegt die Zwölf-MP-Hauptkamera des Samsung Galaxy Note 10+

Die Hauptkamera kann mechanisch zwischen f/1.5- und f/2.4-Blende umgeschaltet werden

Auffällig ist die gute Restlichtverwertung. Sowohl bei Innen- als auch bei Tagaufnahmen im Winter mit wenig Tageslicht holt der Bildsensor des Samsung Galaxy Note 10+ das Beste heraus:

Selbst bei diffusen Lichtverhältnissen, wie sie typisch für den Winter sind, zeichnet sich das Samsung Galaxy Note 10+ durch eine gute Restlichtverwertung aus

Auch bei Innenaufnahmen leistet der Bildsensor des Samsung Galaxy Note 10+ gute Arbeit

Neu entwickelt wurden die Mikrofone, für die Samsung so etwas wie einen Audio-Zoom verspricht. Konkret sollen die drei Mikrofone beim Filmen genau die Geräusche aufzeichnen, die von den Objekten erzeugt werden, die auch im Bild sind. Was darum herum passiert, wird ausgeblendet. Eine 3,5-Millimeter-Audio-Buchse fehlt hingegen leider. Stattdessen legt Samsung ein USB-C-Headset und einen USB-C-zu-Audio-Adapter bei.

Mobilfunk (LTE)

Das Samsung Galaxy Note 10+ ist mit der neuen WiFi-6-Technologie ausgerüstet und kann in der Theorie via LTE mit bis zu zwei GBit/s im Download und 300 MBit/s im Upload surfen. Bei unserem Praxistest im Düsseldorfer 4G-Netz von Vodafone realisierte das Phablet sehr gute 235 MBit/s im Download und 55 MBit/s im Upload.

Die Rückseite und die abgerundeten Kanten des Gehäuses des Samsung Galaxy Note 10+ sind so glatt, dass das Phablet schon mal ins Rutschen geraten kann

Das Samsung Galaxy Note 10+ beherrscht den aktuellen Bluetooth-5.0-Standard, so dass der Klang über eine Freisprechanlage optimal drahtlos übertragen wird. Sowohl im Vodafone- und Telefónica-Netz als auch in Gebäuden und Tunneln gab sich das Phablet keine Blöße bei der Sprach- und Empfangsqualität.

Fazit und Empfehlung

Das [[MMID:2581997|Samsung Galaxy Note 10+]] lässt keine Wünsche offen. Es bietet mit seinem S-Pen diverse Funktionen, die normale Smartphones ohne Bedienstift nicht haben. Trotz eines schnellen Prozessors und hochauflösenden Displays ist die Akkulaufzeit passabel. Kameras und Sound bewegen sich auf absolutem Oberklassen-Niveau.

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Zu kritisieren ist am Samsung Galaxy Note 10+ allenfalls die äußerst glatte Oberfläche. Zum einen sorgt das schnell für hässliche Fingerabdrücke, zum anderen gerät das Phablet gern auch mal ins Rutschen. Wer bereit ist den hohen Preis von 999 Euro (UVP) bzw. circa 850 Euro in Online-Shops zu bezahlen, dürfte jedoch auch die nötigen Euros für eine passende Hülle aufbringen.