Bisher war der schnelle mobile Internet-Standard 5G nur der Oberklasse vorbehalten, doch mit dem Motorola Moto G 5G Plus gibt es nun ein 5G-Smartphone zu erschwinglichen Preisen, das darüber hinaus insgesamt sechs Kameras, einen immerhin 5.000 mAh starken Akku und ein 90-Hz-Display besitzt. Wir haben das 349,99 Euro (UVP) teure Mittelklasse-Handy getestet.
Das 5G-Smartphone misst 168 x 74 x 9 mm und wiegt 207 g. Es ist also relativ groß und schwer. Zieht man die mitgelieferte Schutzhülle aus durchsichtigem Weichplastik über die Rückseite des Motorola Moto G 5G Plus, wird die blanke Oberfläche vor hässlichen Fingerabdrücken geschützt.
Die Tasten für Lautstärke stechen leicht hervor und lassen sich auch über die Weitergabe des Druckimpulses auf die mitgelieferte Hülle gut bedienen. Der Fingerabdruck-Scanner liegt auf der rechten Seite und ist in den An/Aus-Knopf des Motorola Moto G 5G Plus integriert – eine Positionierung, die einst Sony erfunden hat. In der Regel lässt sich das 5G-Smartphone zuverlässig entsperren. Darüber hinaus verfügt das Mittelklasse-Gerät über eine Gesichtserkennung.
Im Gegensatz zum Motorola Moto G8 Power, das wir schon einem Test unterzogen haben, ist das neue Modell nicht wasserabweisend. Die beiden Frontkameras stecken nicht in einer Notch, sondern innerhalb des Displays. Somit erreicht das das Motorola Moto G 5G Plus eine gute Display-Oberflächen-Relation.
Der IPS-Bildschirm selbst misst stattliche 6,7 Zoll in der Diagonalen und löst mit 2.520 x 1.080 Pixeln auf. Dadurch ergibt sich eine für diese Preisklasse normale Pixeldichte von 409 ppi. Das Panel spiegelt leider relativ stark und wird von einem Helligkeitssensor geregelt, der es eher zu dunkel einstellt. Danke des besonders langen 21:9-Formats und der hohen Bildfrequenz von 90 Hz wirken insbesondere Spiele und Videos auf dem Motorola Moto G 5G Plus wunderbar flüssig.
Leistung und Android
Der Akku des Motorola Moto G 5G Plus fasst stattliche 5.000 mAh. In unserem Praxistext schafft das Motorola Moto G 5G Plus gute 40 Stunden. Dank Schnellladetechnik ist der Energiespeicher innerhalb von ungefähr anderthalb Stunde wieder voll aufgeladen. Möglich macht dies das 20-Watt-Ladegerät, dass Motorola mit in den Karton gepackt hat. Auffällig ist, dass sich das 5G-Smartphone bei ungünstigen äußeren Bedingungen (hohe Außentemperatur, schlechter Empfang) relativ schnell aufheizt.
Als CPU verwendet das Motorola Moto G 5G Plus den 5G-fähigen Qualcomm Snapdragon 765 5G mit einer Taktung von 2,4 GHz. Das reicht zwar für keinen Spitzenplatz in unserem Benchmark-Ranking, aber doch zumindest für eine gute Platzierung für ein Mittelklasse-Smartphone:
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Das Motorola Moto G 5G Plus bietet klassenübliche vier GB Arbeitsspeicher und 64 GB internen Speicher. Für 50 Euro Aufpreis gibt es auch eine Version mit 128 GB Speicher. Dateien können zudem bei Bedarf auf eine microSD-Speicherkarte mit maximal einem TB Volumen ausgelagert werden. Leider muss man sich beim Motorola Moto G 5G Plus zwischen Speicherkarte und zweiter Nano-SIM-Karte entscheiden.
Schon fast traditionell liefert Motorola seine Smartphones mit fast reinem Android-Betriebssystem aus. Zum Marktstart läuft das Motorola Moto G 5G Plus auf dem aktuellen Android 10, das durch ein paar Motorola-Anwendungen wie die Gestensteuerung Moto Action erweitert wird.
Kamera und Ton
Die QuadKamera auf der Rücksseite des 5G-Smartphones ist quadratisch angeordnet. Die Hauptlinse löst mit 48 MP auf und verfügt über eine f/1.7-Blende. Daneben liegen eine Acht-MP-Ultraweitwinkel-Kamera mit f/2.2-Blende und 118 Grad Abdeckung, eine 5-MP-MakroKamera mit f/2.2-Blende sowie ein Zwei-MP-Tiefensensor.
Zwischen der Haupt- und der Ultraweitwinkel-Kamera kann man innerhalb der Kamera-App des Motorola Moto G 5G Plus einfach hin- und herwechseln und erzielt gute Ergebnisse:
Der Bokeh-Effekt ist dank der Tiefensensor-Kamera leicht herzustellen, wirkt aber etwas künstlich:
Die Makro-Kamera des Motorola Moto G 5G Plus löst mit nur fünf MP auf und hat keine sonderlich gute Restlichtverwertung. Im Zweifelsfall sollte man deshalb lieber die Hauptkamera wählen:
Nimmt man ein Foto in absoluter Dunkelheit auf, wird die Szenerie vor dem Auslösen leider nicht kurz erhellt. Allerdings ist das LED-Blitzlicht ausreichend kräftig:
Auf der Vorderseite hat das Motorola Moto G 5G Plus gleich zwei Kameras. Die Hauptlinse löst mit 16 MP auf und verfügt über eine f/2.0-Blende. Daneben liegt eine Acht-MP-Ultraweitwinkel-Kamera, die man z.B. für Gruppen-Selfies nutzen kann:
Beide Frontkameras werden durch ein Display-Fotolicht unterstützt. Selbst bei der Ultraweitwinkel-Kamera kann man eine akzeptable Ausleuchtung feststellen:
Der Lautsprecher-Sound des Motorola Moto G 5G Plus geht für diese Preisklasse in Ordnung, lässt es aber an Klangtiefe mangeln. Ein UKW-Radio ist ebenfalls an Bord. Ein Stereo-Headset gehört zwar nicht zum Lieferumfang, doch wenigstens bietet Motorola seinen Kunden eine 3,5-mm-Audio-Buchse an, über den man konventionelle Kopfhörer andocken kann
Mobilfunk (LTE und 5G)
Das Motorola Moto G 5G Plus verfügt über Bluetooth 5.0, NFC und schnelles WLAN ac. Die meisten Kunden dürften es aber wegen seiner 5G-Fähigkeit kaufen. Schade ist in dieser Hinsicht, dass man im Motorola Moto G 5G Plus die zweite SIM nicht nutzen kann, wenn man auf der anderen 5G aktiviert hat.
Mit unserer 5G-Testkarte, die uns freundlicherweise von Vodafone zur Verfügung gestellt wurde, waren wir in Düsseldorf unterwegs. Dabei konnten wir am Vodafone Campus im linksrheinischen Stadtteil Heerdt bis zu 265 MBit/s im Download und 68 MBIt/s im Upload messen. Noch sind die deutschen 5G-Netz allerdings nur punktuell ausgebaut, doch die Netzbetreiber arbeiten mit Hochdruck am Ausbau.
Via LTE bietet das Motorola Moto G 5G Plus in der Theorie bis zu 300 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload. Unsere Messungen in der Praxis im Düsseldorfer 4G-Netz von Vodafone ergaben bis zu 179 MBit/s im Download und 46 MBit/s im Upload – das sind gute Werte für diese Preisklasse.
In puncto Empfangsqualität muss sich das Android-Smartphone gegenüber teureren Geräten nicht verstecken. Insbesondere die Rauschunterdrückung funktioniert gut. Gesprächspartner waren deshalb sowohl im Vodafone- als auch im Telefónica-Netz selbst bei lauten Hintergrundgeräuschen gut zu verstehen.
Fazit und Empfehlung
Noch ist 5G bei weitem nicht flächendeckend verfügbar, aber das [[MMID:2666454|Motorola Moto G 5G Plus]] ist aufgrund seiner UVP von nur 349,99 Euro (UVP) eine Alternative zu den meisten anderen 5G-Smartphones, die in der Regel in der Oberklasse positoniert sind. Weitere Pluspunkte sind die insgesamt sechs Kameras, der große Akku, die hohe Bildschirmfrequenz, der schnelle Prozessor und das reine Android-Betriebssystem. Stereo-Headsets werden nicht mitgeliefert, aber wenigstens bietet das Motorola Moto G 5G Plus eine Audio-Buchse.
[[YT:PKibv-Rpblc]]
Das Mittelklasse-Gerät bietet eine gute Verarbeitungsqualität, aber leider kein wasserabweisendes Gehäuse. Allerdings ist eine Schutzhülle im Lieferumfang enthalten. Nicht so sehr gefallen konnte uns das Display-Helligkeitssensor des Motorola Moto G 5G Plus. Auch der Lautsprecher-Sound ist ein Manko, da es hier an Klangtiefe mangelt.