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OnePlus Nord (5G) - OnePlus’ Mittelklasse-Debüt im Test

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Bislang war OnePlus dafür bekannt ausschließlich High-End-Smartphones zu produzieren, doch mit dem OnePlus Nord hat der chinesische Hersteller sein erstes Mittelklasse-Smartphone auf den Markt gebracht. Die Einsteiger-Version mit 128 GB internem Speicher und acht GB Arbeitsspeicher kostet 399 Euro (UVP). Wir haben die Top-Version des OnePlus Nord mit 256 GB internem Speicher und zwölf GB Arbeitsspeicher getestet.

Das Quad-Kamera-Modul ragt ein wenig aus der Rückseite des OnePlus Nord hervor

Was als Erstes auffällt: Für ein Mittelklasse-Smartphone verfügt das OnePlus Nord über ein außerordentlich helles Display. Bis zu 869 cd/m² sind möglich, was gerade bei direkter Sonneinstrahlung oder beim Spielen hilft. Der flüssig laufende Helligkeitssensor dimmt den Bildschirm im Normalbetrieb aber meist gekonnt herunter.

Dank OLED-Technik wirken Farben satt und Kontraste scharf. Die Bildwiederholrate liegt bei guten 90 Hz. Der Fingerabdruck-Scanner ist wie bei High-End-Smartphones des Herstellers im Display integriert und funktioniert wunderbar.

Die beiden Frontkameras sind im Display des OnePlus Nord integriert und auf der rechten Gehäuseseite liegt der Alert-Slider

Das Display deckt 85% der Vorderseite des OnePlus Nord ab und misst in der Diagonalen 6,4 Zoll. Das Format ist mit 20:9 recht länglich, doch mit einer Hand steuern kann man den Bildschirm nicht. Die Auflösung von 2.400 x 1.080 Bildpunkten ergibt eine Pixeldichte von für diese Preisklasse ordentlichen 409 ppi.

Das Gehäuse ist leider weder wasser- noch staubgeschützt. Es wiegt 184 g und misst 158,3 x 73,3 x 8,2 mm und besteht aus solidem Gorilla Glass 5. Das wirkt gerade in der uns vorliegenden hellblauen Farbversion ausgesprochen edel. Der Rahmen des OnePlus Nord besteht aus Metall und weist einen Slide aus geriffeltem Metall auf, mit dem zwischen lauten Tönen, Vibration und leisem Modus hin- und herschalten kann.

Leistung und Android

Normalerweise laufen OnePlus-Smartphones immer auf den schnellsten verfügbaren Prozessoren, doch diese Ehre bleibt dem Top-Modell OnePlus 8 bzw. dessen Nachfolger OnePlus 8T vorenthalten. Beim OnePlus Nord kommt ein Qualcomm Snapdragon 765 5G zum Einsatz, der 5G ermöglicht und eine Taktung von "nur" 2,4 GHz aufweist. Die von uns getestete Version mit 12 GB RAM erreicht in 3D-Anwendungen gute Mittelklasse-Ergebnisse, in sämtlichen Browser-Benchmarks schneidet das OnePlus Nord jedoch deutlich schlechter ab als andere Smartphones mit gleichem Prozessor (schwarz markiert).

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Auf Android 10 hat OnePlus sein selbst entwickeltes OxygenOS in der Version 10.5 aufgesetzt. So gibt es Features wie Gestensteuerung und Anwendungen wie einen geteilten Bildschirm. Zeitnah ist zudem das Update auf Android 11 zu erwarten.

Für die meisten User dürfte indes die 100 Euro günstigere Basisversion des OnePlus Nord mit acht GB RAM wohl ausreichen. Auch der interne Speicher ist mit 128 GB (acht GB RAM) bzw. 256 GB (zwölf GB RAM) üppig bemessen. Trotzdem ist es bedauerlich, dass ein microSD-Kartenfach weggelassen wurde. Der Akku des OnePlus Nord hat eine Kapazität von 4.115 mAh. In der Praxis realisiert es so circa 36 Stunden Laufzeit – ein guter Wert. Besonders beeindruckend ist aber, dass das mitgelieferte 30-W-Netzteil den Energiespeicher in circa 45 Minuten voll auflädt.

Kamera und Ton

Bei den Kameras merkt man schon ein wenig, dass OnePlus sein neues Modell in der Mittelklasse platziert hat. Die Hauptkamera übernimmt der chinesische Hersteller aus dem Top-Modell OnePlus 8. Sie verfügt über einen Sony-IMX586-Bildsensor, ist optisch stabilisiert und löst mit 48 MP auf. Dazu gibt es noch eine 119-Grad-Ultra-Weitwinkel-Kamera mit acht sowie eine Makro-Kamera mit zwei MP Auflösung:

Die Ultra-Weitwinkel-Kamera des OnePlus Nord deckt 119 Grad ab

Die 48-MP-Hauptkamera des OnePlus Nord verfügt über einen Sony-Bildsensor, der auch bei bewölktem Himmel mit einer guten Restlichtverwertung überzeugt

Direkt aus der Kamera-App des OnePlus Nord heraus kann man den zweifachen Zoom anwählen und bekommt hier auch ein gutes Fotoergebnis

Der Sony-Bildsensor liefert zusammen mit dem hellen LED-Blitzlicht auch gute Fotos in der Dunkelheit:

Das LED-Blitzlicht der Hauptkamera des OnePlus Nord ist schön hell und ermöglicht sogar die relativ detailgetreue Wiedergabe von Effekten wie hier beim schimmernden Satin-Fortuna-Trikot

Wer in den Porträt-Modus wechselt, kann mit dem OnePlus Nord kinderleicht richtig gute Bokeh-Bilder schießen. Dafür nutzt das Smartphone die vierte Kamera auf der Rückseite, die ausschließlich für Tiefeninformationen zuständig ist und mit fünf MP auflöst:

Im Porträt-Modus des OnePlus Nord kann man qualitativ hochwertige Bokeh-Bilder erzeugen

Selbst bei Bildern, wo der Fokus auf dem Hintergrund liegt, wirkt der Bokeh-Effekt nicht übermäßig künstlich

Für Selfies im Dunkeln steht leider nur ein Display-Fotolicht zur Verfügung, das ausreichend hell ausgefallen ist. Neben der normalen Frontkamera mit Sony-IMX616-Sensor und 32 MP Auflösung steht beim OnePlus Nord auch eine Ultra-Weitwinkel-Kamera mit acht MP zur Verfügung, die einen Blickwinkel von 105 Grad abdeckt:

Die Haupt-Frontkmamera des OnePlus Nord löst mit immerhin 32 MP auf und verfügt über eine gute Restlichtverwertung

Die Ultra-Weitwinkel-Frontkamera löst der Haupt-Frontkamera qualitativ hinterher, deckt aber immerhin 105 Grad ab

Beim Sound hat OnePlus gegenüber seinen Flaggschiffen am meisten gespart. Das OnePlus Nord bietet zwar einen ordentlichen Klang, aber eben nur aus einem Lautsprecher. Auch Dolby Atmos ist nicht an Bord. Zudem verfügt das Mittelklasse-Smartphone über keine Audio-Buchse und Headsets werden auch nicht mitgeliefert.

Mobilfunk (LTE und 5G)

Das OnePlus Nord kann im neuen 5G-Netz surfen. Leider ist das superschnelle Netz noch an nur wenigen Stellen ausgebaut, aber am Vodafone Campus in Düsseldorf-Heerdt konnten wir mit unserer Vodafone-Testkarte immerhin 346 MBit/s im Download ermitteln. Das ist zwar deutlich weniger als der theoretische Maximalwert von 4,7 GBit/s, aber immer noch sehr schnell. Im Upload maßen wir ebenfalls schnelle 52 MBit/s.

Eigentlich braucht man auch nicht unbedingt ein 5G-Netz, denn für das Surfen via 4G ist das OnePlus Nord bestens gerüstet. In der Theorie bietet es via LTE bis zu 1,2 GBit/s im Download sowie maximal 225 MBit/s im Upload. Unsere Messungen im Düsseldorfer 4G-Netz von Vodafone ergaben in der Praxis bis zu 346 MBit/s im Download – der beste Wert, der von uns jemals ermittelt wurde. Im Upload standen immerhin 50 MBit/s zu Buche.

Das OnePlus Nord bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ein paar Highlights wie das hochauflösende, helle Display

Außerdem bietet das OnePlus Nord wie viele Oberklassen-Smartphones WLAN ac, Bluetooth 5.1 und NFC und kann zwei Nano-SIM-Karten aufnehmen. Die Sprachqualität ist gut und Dienste wie VoLTE und WiFi Calling stehen optional zur Verfügung. Beim Empfang im Vodafone- und O2-Netz gab es keinerlei Probleme.

Fazit und Empfehlung

Mit dem [[ASIN:B08BPGR7DB|OnePlus Nord 5G]] ist OnePlus ab Anhieb ein wirklich interessantes Mittelklasse-Smartphone gelungen. Zwar muss man gegenüber der Oberklasse des Herstellers ein paar Abstriche machen, bekommt aber zu Preisen ab 399 Euro (UVP; 8+128 GB) ein Gerät mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Besonders auffällig ist das helle und gut ablesbare 6,4-Zoll-Display des OnePlus Nord. Zudem glänzt es in puncto Akkulaufzeit und Prozessor-Performance. Die Qualität der Kameras und der Verarbeitung ist gut. Die Download-Raten via LTE in der Praxis sind sogar sehr gut. On top bekommt man sogar 5G zum verhältnismäßig kleinen Preis.

Das OnePlus Nord hat aber auch ein paar Schwächen. So ist das Gehäuse weder wasser- noch staubfest. Es ist zwar massig interner Speicher, aber kein Steckplatz für eine Speicherkarte an Bord. Auch eine Audio-Buchse sucht man vergebens. Das Mittelklasse-Gerät hat nur einen Lautsprecher und wird ohne Headset ausgeliefert.