Wegen Corona verspätet sich der neue James-Bond-Film weiterhin, doch das neue James-Bond-Smartphone ist schon da. Agentin Nomi alias Ashana Lynch ist mit einem Nokia 8.3 5G im Dienste Ihrer Majestät unterwegs. Wir haben das James-Bond-Smartphone-Smartphone mit Android One, 4.500-mAh-Akku, 128 GB internem Speicher, Dual-SIM und fünf Kameras getestet.
Das Nokia 8.3 5G spielt – wen wundert’s bei so einer berühmten Werbefigur – die Rolle des neuen Stars unter den Nokia-Smartphones. Das 649 Euro (UVP) teure James-Bond-Smartphone ist sowohl in puncto Preis als auch in puncto Ausstattung deutlich über dem Nokia 3.4 und Nokia 5.4 angesiedelt.
Das fängt schon beim Material des Gehäuses an. Statt schnödem Kunststoff kommt beim Nokia 8.3 5G Glas zum Einsatz und im Farbton Polarnacht macht das neue Nokia-Flaggschiff auch tatsächlich optisch etwas her. Blöd nur, dass es in der Realität für 007 wohl kaum praktischen Nutzen hätte, da es leider weder gegen Staub noch gegen Wasser geschützt ist.
Aufgrund des großen 6,81-Zoll-Displays ist das James-Bond-Smartphones zudem recht groß und schwer geraten. Mit Abmessungen von 172 x 78,6 x 9 mm und einem Gewicht von 227 g lässt das Nokia 8.3 5G leider nicht mit einer Hand bedienen.
Das Display selbst löst mit 2.400 x 1.080 Bildpunkten auf und bietet somit eine Pixeldichte von annehmbaren 396 ppi. Anders als bei vielen Konkurrenten in dieser Preisklasse kommt aber kein OLED-, sondern nur ein IPS-Bildschirm zum Einsatz. So kann das Nokia 8.3 5G zwar nicht mit satten Farben und Kontrasten glänzen, verfügt aber über einen großen Betrachtungswinkel und einen gut funktionierenden Helligkeitssensor.
Leistung und Android
In puncto Speicherplatz lässt sich das James-Bond-Smartphone indes nicht lumpen. Der interne Speicher ist mit 128 GB schon ausreichend groß für einige Spionage-Videos im 4K-Format. Zudem kann eine bis zu 512 GB große microSD-Karte eingesteckt werden. Der Arbeitsspeicher ist mit acht GB auch mehr als ausreichend bestückt. Als Prozessor kommt ein Qualcomm Snapdragon 765G mit 8 GB RAM zum Einsatz. In den Benchmark-Tests schneidet das Nokia 8.3 5G gut, aber nicht überragend ab:
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Ein gutes Kaufargument für das Nokia 8.3 5G ist die Update-Garantie. Das finnische Smartphone läuft auf einem veralteten, aber immerhin reinen Android-10-Betriebssystem von Google und bekommt zwei Jahre lang garantiert Aktualisierungen, weil es an Googles Android-One-Projekt teilnimmt. So ist für das Frühjahr eine Aktualisierung auf Android 11 avisiert. Sicherheits-Updates werden sogar bis zu drei Jahre geliefert.
Auch der Akku des Nokia 8.3 5G ist ein Pluspunkt. Der fest verbaute Energiespeicher fasst 4.500 mAh, was in der Praxis für eine ordentliche Laufzeit von rund 36 Stunden sorgt. Leider dauert das Aufladen über das mitgelieferte Netzteil circa zwei Stunden und 45 Minuten. Da bleibt locker Zeit für ein Abendessen mit Miss Moneypenny.
Kamera und Ton
Auf der Rückseite des Nokia 8.3 5G sind gleich vier Kameras im Nokia-typischen Rundelement untergebracht, die mit einer Optik des deutschen Zulieferers Zeiss ausgerüstet sind. Einen agententauglichen Eindruck hinterlässt dabei vor allem die Hauptkamera, die mit 64 MP auflöst:
Nachtaufnahmen sind für das Nokia 8.3 5G dank hellem LED-Blitz und Bildstabilisator auch kein Problem. Ultraweitwinkel-Aufnahmen sind mit bis zu zwölf MP möglich, zwar leider nur mit den üblichen Verzerrungen am Bildrand, aber die Objekte im Zentrum werden doch schön detailliert und scharf dargestellt:
Eine Zwei-MP-Kamera für Tiefeninfos und der sogenannte Porträt-Modus ermöglichen Bilder mit gut ausgeprägtem Bokeh-Effekt. Auch das Umschalten des Fokus auf den Hintergrund geschieht rasend schnell:
Darüber hinaus verfügt das Nokia 8.3 5G zusätzlich über eine Makro-Kamera. Diese löst aber nur mit zwei MP auf, schießt aber aus Entfernungen um die vier cm recht scharfe Bilder. Die Selfie-Kamera des Nokia 8.3 5G kann wie die Hauptkamera auf der Rückseite 4K-Videos drehen. Die Frontkamera schießt Fotos mit mehr als ausreichenden 24 MP:
Der Sound des Nokia 8.3 5G kann leider nicht so ganz überzeugen. Der Mono-Lautsprecher spielt die James-Bond-Titelmelodie zwar kräftig und klar, aber Stereo-Sound wäre in dieser Preisklasse eigentlich selbstverständlich. Ein Stereo-Headset wird mitgeliefert und geht von der Klangqualität in Ordnung. Lobenswert ist, dass konventionelle Kopfhörer an eine Audio-Klinkenbuchse angedockt werden können. Die Ausgabequalität der Buchse ist zudem sehr gut.
Mobilfunk (LTE)
Wie der Namenszusatz „5G“ schon vermuten lässt, ist das Nokia 8.3 5G für den Empfang des neuen superschnellen Mobilfunknetzes ausgelegt. Beim Praxistest im 5G-Netz von Vodafone in Düsseldorf stehen denn auch zackige 594 MBit/s im Download und 109 MBit/s im Upload zu Buche.
Das Nokia 8.3 5G beherrscht zudem LTE in der Theorie mit Download-Raten von bis zu 1,2 Gbit/s und Upload-Raten von maximal 225 MBit/s. Beim Praxistest schafft das Nokia 8.3 5G im Düsseldorfer 4G-Netz von Vodafone gute 199 MBit/s im Download. Im Upload wurden hingegen unterdurchschnittliche 33 MBit/s gemessen.
NFC für mobiles Bezahlen ist ebenso an Bord wie schnelles WLAN ac für das Surfen am Router. Für das drahtlose Andocken von Freisprecheinrichtungen oder Kopfhörern steht Bluetooth in der Version 5.0 zur Verfügung.
Wie fast alle Nokia-Smartphones bietet das Nokia 8.3 5G eine außerordentlich gute Sprach- und Empfangsqualität. Sowohl im O2- als auch im Vodafone-Netz kommt es zu keinen Gesprächsabbrüchen. Darüber hinaus unterstützt das James-Bond-Smartphone die Services Voice over LTE und Voice over Wi-Fi.
Fazit und Empfehlung
Die UVP des [[MMID:2689838|Nokia 8.3 5G]] ist mit 649 Euro zu hoch angesetzt. Im Online-Handel liegen die Preise mit rund 430 Euro aber schon deutlich darunter.
Das James-Bond-Smartphone glänzt beim 5G- und 4G-Empfang. Zudem bekommt man eine zweijährige Update-Garantie für das Android-Betriebssystem sowie eine dreijährige Garantie für Sicherheits-Updates. Verarbeitung, Akku, Prozessor, Speicherplatz, Kameras sowie Sprach- und Empfangsqualität sprechen ebenfalls für das Flaggschiff des finnischen Herstellers HMD Global.
Ein Kritikpunkt sind die großen Abmessungen und das hohe Gewicht, aber andererseits misst das Display auch stattliche 6,81 Zoll. Leider kommt hier nicht wie bei vielen Konkurrenten OLED, sondern nur IPS zum Einsatz. Unverständlich auch, warum HMD Global nur einen Mono-Lautsprecher verbaut. Einen Wasser- und Staubschutz sucht man ebenfalls vergebens.