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Sony Xperia 1 III mit vielen Sony-Alpha-Kamera-Funktionen im Test

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Das Sony Xperia 1 III ähnelt seinem Vorgänger Sony Xperia 1 II zwar sehr, doch im 1.299 Euro (UVP) teuren High-End-Smartphone stecken viele Funktionen der Sony-Alpha-Kameras. Außerdem sind ein 6,5-Zoll-4K-OLED-Display, 256 GB interner Speicher und ein schneller Snapdragon 888 5G an Bord. Wir haben das neue Oberklassen-Smartphone des japanischen Herstellers für euch getestet.

Viele Funktionen der Sony-Alpha-Kameras finden sich auch im Smartphone Sony Xperia 1 III

Während viele Konkurrenten versuchen mit Farb- oder Lichteffekten Eindruck zu schicken, besticht das Sony Xperia 1 III durch seine japanische Schlichtheit. Das Design, das im Prinzip noch vom Urahn Sony Xperia Z stammt, ist so kantig, dass man das Sony Xperia 1 III mit etwas Geschick auf einer Gehäuseseite stehend auf den Tisch stellen kann. Das 165 x 72 x 8,2 mm große Android-Smartphone wiegt 186 g. Die Rückseite ist matt gehalten, so dass Fingerabdrücke keine Chance haben. Positiv ist auch der umfassende Schutz gegen Wasser (nach IPX5/IPX8) und Staub (nach IP6X).

Eine Sony-typische Besonderheiten des Sony Xperia 1 III sind der Karten-Slot, der sich mit dem Fingernagel statt mit einer eigenen Spange öffnen lässt, der separate Fotoauslöser, der im Zusammenhang mit der ultraschnellen Hauptkamera ein echter Gewinn ist, sowie der Fingerabdruck-Scanner, der auf der rechten Gehäuseseite liegt und in den An/Aus-Knopf integriert ist. Leider muss dieser Scanner mit großer Sensibilität gedrückt werden, damit er das Sony Xperia 1 III auch entriegelt. Selbst kleinste nasse oder verschmutzte Stelle auf dem Finger werden mit der Verweigerung der Entsperrung quittiert. Auch für die USB-Schnittstelle meldet das Smartphone allzu schnell Feuchtigkeit, wenn man das Smartphone einfach nur hochkant hält und mit dem Finger diese Schnittstelle berührt.

Das Sony Xperia 1 III sticht durch sein kantiges Design aus der Masse heraus

Wie das Vorgängermodell hat das Sony Xperia 1 III ein besonders langes Display im 21:9-Format. Die Auflösung des 6,5-Zoll-Bildschirms liegt bei satten 3.840 x 1.644 Pixeln. Das entspricht einer enorm hohen Pixeldichte von 643 ppi. Zudem gefällt das OLED-Display durch satte Farben und Kontraste sowie eine anständige Helligkeit. Standardmäßig läuft das Sony Xperia 1 III mit einer Bildwiederholfrequenz von nur 60 Hz. Diese kann aber auf 120 Hz gestellt werden, um Video- und Filmsequenzen flüssiger darzustellen.

Leistung und Android

Das Sony Xperia 1 III wird von einem Qualcomm Snapdragon 888 angetrieben, der keine Wünsche offenlässt und 5G-fähig ist. Die 2,84 GHz schnelle CPU wird von immerhin zwölf GB RAM unterstützt und so schlägt sich das Sony Xperia 1 III in unseren Benchmark-Tests hervorragend. Üppig ausgestattet ist auch der interne Speicher mit 256 GB Kapazität. Darüber hinaus kann das Sony Xperia 1 III eine microSDXC-Speicherkarte aufnehmen. Statt der Speicherkarte kann man aber auch eine zweite Nano-SIM einlegen, wodurch das Sony Xperia 1 III zum Dual-SIM-Smartphone mutiert.

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Löblicherweise hat Sony beim Akku ordentlich nachgerüstet. War der Energiespeicher beim Vorgänger nur 4.000 mAh groß, sind nun 4.500 mAh unter der Haube. Um auf eine anständige Akkulaufzeit wie die von uns gemessenen 36 Stunden zu kommen, sollte man allerdings die Bildfrequenz bei 60 Hz belassen. Im 120-Hz-Modus verkürzt sich die Laufzeit nämlich auf spärliche 24 Stunden. Auch die Ladezeit via USB Typ C muss man kritisieren. Während Konkurrenten trotz mehr Kapazität häufig nur eine Stunde benötigen, nimmt sich das Sony Xperia 1 III geschlagene drei Stunden Zeit.

Als Betriebssystem verwendet das Sony Xperia 1 III Android 11, auf das Sony seine eigene Benutzeroberfläche aufgesetzt hat. Die Unterschiede zum reinen Android-Betriebssystem sind aber marginal. So sind ein paar zusätzliche Apps wie z.B. das Foto-Programm Photo Pro, das Video-Tool Cinema Pro oder der Musik- und Video-Streaming-Dienst Tidal vorinstalliert.

Kamera und Ton

A propos Sound: Wenn man Tidal einmal ausprobiert, kann man Musik und Videos in 360 Reality Audio hören. Als weitere Sound-Technologien sind Dolby Atmos und DSEE Ultimate an Bord. Im Gegensatz zu anderen Herstellern ist es für Sony außerdem selbstverständlich, dass Headsets nicht über USB, sondern über eine 3,5-mm-Audio-Buchse angedockt werden, um eine bessere Ausgabequalität zu gewährleisten.

Auf das Fotografieren hat sich der Hersteller am meisten fokussiert. Auf der Rückseite des Sony Xperia 1 III sitzen eine Hauptkamera, eine Ultra-Weitwinkel-Linse und ein Teleobjektiv, die allesamt mit einer Auflösung von zwölf MP aufwarten und vom deutschen Spezialisten Zeiss zugeliefert werden. Das hört sich nicht spektakulär an, aber anstatt auf immer höhere Auflösung legt Sony Wert auf eine professionelle Software.

So kann man zwischen dem Basic- und dem Pro-Modus hin- und herschalten, wobei Letzterer eine Automatik oder wahlweise eine manuelle Bedienung ermöglicht – ganz so, wie man es von Sony-Alpha-Kameras kennt. Bekannt aus Sony-Kameras ist auch die Augen-Erkennung, nicht nur für den Menschen, sondern auch für einige Tiere. Hier kommt ein Autofokus zum Einsatz, der sich bis zu 24-mal pro Sekunde neu ausrichten kann.

Das Ergebnis ist eine durchweg beeindruckende Bildqualität. Selbst die Ultra-Weitwinkel-Kamera des Sony Xperia 1 III produziert kaum Verzerrungen und sehr detailtreue Aufnahmen:

Aufnahmen der Ultra-Weitwinkel-Kamera des Sony Xperia 1 III weisen am Rande allenfalls ganz leichte Verzerrungen auf

Im normalen Zoom überzeugt die gute Restlichtverwertung der Hauptkamera des Sony Xperia 1 III, was auf den Sony-eigenen Bildsensor Exmor RS for mobile zurückzuführen ist:

Dank des Sony-eigenen Bildsensors Exmor RS for mobile schießt die Hauptkamera des Sony Xperia 1 III hervorragend detailgetreue Bilder

Darüber hinaus ist im Basic-Modus auch ein zweifacher Zoom fast ohne Qualitätsverluste möglich:

Auch Bilder im zweifachen Zoom haben fast gar keinen Qualitätsverlust

Wählt man den sowie ein 4,4-fachen Zoom, muss man hingegen mit Unschärfen leben:

Bilder des Sony Xperia 1 III mit 4,4-fachem Zoom sind leider unscharf, wenn das Zielobjekt sich weiter weg befindet

Auch bei Nacht kommt das Sony Xperia 1 III so gut wie immer ohne LED-Blitzlicht aus. Allerdings ist dieses, wenn nötig, schön kräftig, so dass kaum Körnungen auftreten. Zusätzlich sammelt ein Time-of-Flight-Sensor Tiefenschärfeinformationen, so dass das Sony Xperia 1 III gelungene Bokeh-Bilder schießen kann:

Bokeh-Bilder gelingem dem Sony Xperia 1 III vor allem im Pro-Modus richtig gut

Videos dreht die Hauptkamera des Smartphones mit bis zu 4K bei 60 Bildern pro Sekunde. Bei Selfie-Videos ist das auch so – ein Unterschied zu vielen Konkurrenten, die hier häufig nur Full-HD bieten. Die Frontkamera löst mit acht MP auf und hat eine f/2.0-Blende zur Verfügung, die einen Blickwinkel von 78 Grad abdeckt. Zudem verfügt sie wie die Hauptkamera über den Basic- und Pro-Modus und produziert so gerade bei Tage sehr schöne Bilder. Bei Selfies im Dunklen treten allenfalls leichte Unschärfen und Körnungen auf, aber das Display-Fotolicht des Sony Xperia 1 III ist ausreichend hell.

Die Frontkamera hat mit acht MP eine relativ niedrige Auflösung, verfügt aber wie die Hauptkamera über einen guten Sony-eigenen Bildsensor

Mobilfunk (5G und LTE)

Das Sony Xperia 1 III verfügt über Bluetooth 5.2, NFC, schnelles WLAN ac/ax und natürlich den Mobilfunkstandard 5G. Mit unserer 5G-Testkarte, die uns freundlicherweise von Vodafone zur Verfügung gestellt wurde, waren wir in Düsseldorf unterwegs. Dabei konnten wir im Stadtzentrum bis zu 420 MBit/s im Download und 43 MBIt/s im Upload messen.

Via LTE bietet das Sony Xperia 1 III in der Theorie bis zu zwei GBit/s im Download und 300 MBit/s im Upload. Unsere Messungen in der Praxis im Düsseldorfer 4G-Netz von Vodafone ergaben bis zu 419 MBit/s im Download und 31 MBit/s im Upload – das sind Werte fast auf dem Niveau unserer Messungen im 5G-Netz.

Fazit und Empfehlung

Das [[MMID:2736277|Sony Xperia 1 III]] beweist, dass Sony locker in der Oberklasse mitspielen kann. Ob allerdings eine UVP von sage und schreibe 1.299 Euro (UVP) nicht doch etwas zu hoch angesetzt ist, wird der Markt entscheiden. Das Sony Xperia 1 III sticht allerdings mit seinem schlichten, kantigen Design aus der Masse heraus und schneidet in unserem Test sehr gut ab. Vor allem in puncto Fotografie lässt das japanische Smartphone fast keine Wünsche offen, doch auch in Sachen Sound, Prozessor und Display kann es voll überzeugen.

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Bedauerlich sind die kurze Akkulaufzeit im 120-Hz-Modus sowie die mit drei Stunden überlange Ladezeit. Der widerspenstige Fingerabdruck-Scanner ebenso wie die häufigen Fehlermeldungen zu Flüssigkeit in der USB-Schnittstelle sind ebenfalls ein Ärgernis.