Wieder einmal bringt die zu Lenovo gehörende Traditionsmarke Motorola ein preislich interessantes Smartphone auf den Markt. Das nur 269,99 Euro (UVP) teure Motorola Moto G60s soll als neuester Ableger der G-Serie vor allem junge Gamer mit schmalem Portemonnaie ansprechen. Wir haben den Androiden mit 5.000 mAh starkem Akku und 6,8 Zoll großem 120-Hz-Display ausführlich getestet.
Der fette Akku und der große Bildschirm fordern ihren Tribut bei Außenmaßen und Gewicht. Das Motorola Moto G60s misst happige 169,6 x 75,9 x 9,5 mm und bringt satte 212 g auf die Waage, obwohl als Gehäusematerial leichter Kunststoff zum Einsatz kommt. Das Gehäuse erfüllt zudem die IP52-Norm, d.h. der Newcomer ist zumindest gegen Spritzwasser geschützt.
Die Tasten für Lautstärke stechen leicht hervor und lassen sich auch über die Weitergabe des Druckimpulses auf die mitgelieferte Hülle gut bedienen. Der Fingerabdruck-Scanner liegt auf der Rückseite. In der Regel lässt sich das Gaming-Smartphone damit zuverlässig entsperren. Darüber hinaus verfügt es über eine Gesichtserkennung.
Der IPS-Bildschirm misst zwar stattliche 6,8 Zoll in der Diagonalen, löst aber nur mit 2.460 x 1.080 Pixeln auf. Dadurch ergibt sich eine Pixeldichte von 395 ppi, was für ein Gaming-Smartphone eigentlich recht wenig ist. Da die maximale Bildwiederholrate 120 Hz beträgt, kann man aber darüber hinwegsehen, denn nicht nur Spiele, sondern auch Videos wirken auf dem Motorola Moto G60s wunderbar flüssig.
Leistung und Android
Gamer sind ja dafür bekannt auch gern mal stundenlang zu zocken. Insofern ist es sinnvoll, dass Motorola sein neues Modell mit einem äußerst großen Akku ausgestattet hat. Der 5.000-mAh-Energiespeicher des Motorola Moto G60s schafft in unserem Praxistext denn auch rund 48 Stunden Laufzeit mit einer Ladung. Für das Aufladen benötigt das Smartphone nur rund eine Stunde. Möglich macht dies das 50-W-Ladegerät, dass Motorola mit in den Karton gepackt hat.
Als CPU verwendet das Motorola Moto G60s einen optimierten MediaTek Helio G95 mit einer Taktung von 2,05 GHz. Das reicht zwar für keinen Spitzenplatz in unserem Benchmark-Ranking, aber doch zumindest für eine ordentliche Platzierung.
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Das Motorola Moto G60s bietet nur vier GB Arbeitsspeicher, aber immerhin 128 GB internen Speicher, also genug Platz für ein einige angesagte Games. Dateien können zudem bei Bedarf auf eine microSD-Speicherkarte mit maximal einem TB Fassungsvermögen ausgelagert werden. Leider muss man sich beim Motorola Moto G60s zwischen Speicherkarte und zweiter Nano-SIM-Karte entscheiden.
Ein Pluspunkt des Motorola Moto G60s ist das fast reine Android-Betriebssystem. Zum Marktstart läuft es auf dem aktuellen Android 11, das durch ein paar Motorola-Anwendungen wie die Gestensteuerung Moto Action erweitert wird. Ein Update auf Android 12 gilt als sicher.
Kamera und Ton
Auch in puncto Fotografie ist das Motorola Moto G60s für diese Preisklasse gut ausgestattet. Die Hauptlinse löst mit 64 MP auf und verfügt über eine f/1.7-Blende. Daneben liegen eine Acht-MP-Ultraweitwinkel-Kamera mit f/2.2-Blende und 118 Grad Abdeckung, eine Fünf-MP-MakroKamera mit f/2.4-Blende sowie ein Zwei-MP-Tiefensensor mit f/2.4-Blende.
Die 64-MP-Hauptkamera des Motorola Moto G60s schießt vor allem bei Tage detailreiche Bilder, denn sie fasst vier Pixel zu einem zusammen:
Die Ultraweitwinkel-Kamera des Motorola Moto G60s löst mit nur acht MP auf und produziert Bilder mit deutlichen Verzerrungen am Rande:
Der Bokeh-Effekt ist dank der Tiefensensor-Kamera leicht herzustellen, wirkt aber etwas künstlich. Die Makro-Kamera des Motorola Moto G60s löst mit nur fünf MP auf und hat keine sonderlich gute Restlichtverwertung. Im Zweifelsfall sollte man deshalb lieber die Hauptkamera wählen:
Nimmt man mit der Hauptkamera des Motorola Moto G60s ein Bild in absoluter Dunkelheit auf, wird die Szenerie vor dem Auslösen leider nicht kurz erhellt. Allerdings ist das LED-Blitzlicht schön kräftig. Die Frontkamera des Motorola Moto G60s löst mit 16 MP auf und verfügt über eine f/2.25-Blende. Vor allem bei Tage schießt sie ordentliche Selfies:
Im Dunklen wird die Selfie-Kamera durch ein LED-Fotolicht unterstützt. Hier kann man eine akzeptable Ausleuchtung feststellen, aber andere Smartphones sind da besser:
Der Lautsprecher-Sound des Motorola Moto G60s ist für ein Gaming-Smartphone schon recht dürftig, kommt hier doch nur ein Mono-Lautsprecher zum Einsatz. Ein Stereo-Headset gehört zwar nicht zum Lieferumfang, doch wenigstens bietet Motorola seinen Kunden eine 3,5-mm-Audio-Buchse an, an die man konventionelle Kopfhörer andocken kann. Die Ausgabequalität ist recht passabel.
Mobilfunk (LTE)
Das Motorola Moto G60s verfügt über Bluetooth 5.0, NFC und schnelles WLAN ac. Den schnellen mobilen 5G-Standard hat es leider nicht – vielleicht in der Annahme, dass preisbewusste Gamer das Surfen über den heimischen Router vorziehen. Bei unserem Test im LTE-Netz von Vodafone konnten wir aber bis zu 276 MBit/s im Download und 58 MBIt/s im Upload messen. Das ist fast genauso schnell wie 5G.
In puncto Sprach- und Empfangsqualität muss sich das Motorola Moto G60s gegenüber teureren Geräten nicht verstecken. Insbesondere die Rauschunterdrückung funktioniert gut. Gesprächspartner waren sowohl im Vodafone- als auch im O2-Netz selbst bei lauten Hintergrundgeräuschen gut zu verstehen.
Fazit und Empfehlung
5.000-mAh-Akku und 120-Hz-Display – das gibt es in dieser Preisklasse sonst kaum. Das 269,99 Euro (UVP) teure [[ASIN:B09928F74M|Motorola Moto G60s]] bietet zudem eine gute Haupt- und Frontkamera und ein fast reines Android-Betriebssystem. Stereo-Headsets werden nicht mitgeliefert, aber wenigstens ist eine Audio-Buchse an Bord.
Das Motorola Moto G60s bietet eine gute Verarbeitungsqualität, aber leider nur Spritzwasserschutz. Allerdings ist eine Schutzhülle im Lieferumfang enthalten. Auch der Prozessor ist für ein Gaming-Smartphone ausbaufähig. Der dünne Lautsprecher-Sound ist ebenso ein Manko wie der fehlende 5G-Empfang.