Mit dem Wiko Power U30 hat der französische Hersteller Wiko ein nur 179 Euro (UVP) teures Android-Smartphone mit großem 6.000-mAh-Akku auf den Markt gebracht. Ebenfalls an Bord sind vier Kameras, ein 6,82-Zoll-Display, ein 2,3-GHz-Prozessor von MediaTek, 64 GB interner Speicher und Dual-SIM. ValueTech hat den Newcomer aus Frankreich getestet.
Der große Akku bringt es mit sich, dass das Wiko Power U30 immerhin 9,45 mm dick ist und stattliche 214 g wiegt. Die Höhe beträgt 173,8 mm und die Breite 78,6 mm. Eine Ein-Hand-Steuerung ist somit leider nicht möglich, aber die Verarbeitung des Gehäuses ist grundsolide und auch an der Konturierung von An/Aus-Knopf und Lautstärkewippe gibt es nichts auszusetzen. Wie in dieser Preisklasse üblich kommt als Material Polycarbonat zum Einsatz.
Das Display des Wiko Power U30 misst in der Diagonalen 6,82 Zoll, löst aber nur mit 1.640 x 720 Bildpunkten auf. Dadurch ergibt sich eine niedrige Pixeldichte von 263 ppi. Der LCD-Bildschirm hat einen hohen Blickwinkel und ist für den Normalbetrieb ausreichend, bei direktem Sonnenlicht aber schlecht abzulesen.
Leistung und Android
Das Highlight des Wiko Power U30 ist natürlich der Akku. Wiko wirbt damit, dass der 6.000-mAh-Energiespeicher mit einer Ladung bis zu vier Tage durchhält. In der Praxis schafft das Wiko Power U30 immer noch sehr gute 54 Stunden, bevor es an die Steckdose muss. Die Aufladung via USB Typ C dauert allerdings recht lange. Zweieinhalb Stunden sind bei so einer großen Akkukapazität in Kombination mit einem 15-W-Netzteil aber auch nicht verwunderlich.
Angetrieben wird das Wiko Power U30 von einem 2,3 GHz schnellen MediaTek G35, der von lediglich vier GB RAM unterstützt wird. Das ist für den Normalbetrieb völlig okay. Wer auf seinem Smartphone spielen will, sollte hingegen einen weiten Bogen um das Smartphone machen. Die Leistung ist bestenfalls unterdurchschnittliche und das langsamste Android-11-Gerät in unserer Testdatenbank.
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Als Betriebssystem kommt Android 11 zum Einsatz, ein Update auf Android 12 wurde bisher nicht angekündigt. Der interne Speicher des Wiko Power U30 misst 64 GB, was mittlerweile in der Preisklasse unter 200 Euro Standard ist. Zusätzlich können microSD-Speicherkarten mit bis zu 256 GB eingesteckt werden.
Kamera und Ton
Die Hauptlinse des Wiko Power U30 löst mit lediglich 13 MP auf und erzeugt schon bei Tage recht verwaschene Bilder. In der Dunkelheit schaltet sich ein für diese Preisklasse recht potentes LED-Blitzlicht ein, sorgt aber für Überblendungen. Dank der Zwei-MP-Tiefenkamera kann das Wiko Power U30 Bokeh-Aufnahmen fabrizieren. Der Bokeh-Effekt wirkt aber recht künstlich.
Auf der Vorderseite verfügt das Wiko Power U30 lediglich über eine Acht-MP-Kamera. Selfies bei Tage wirken analog zur Hauptkamera recht matt. Bei Aufnahmen in der Dunkelheit zeigen sich leichte Unschärfen und Körnungen. Das Display-Fotolicht des Wiko Power U30 ist auch nicht sonderlich hell.
Praktischerweise wurde beim Wiko Power U30 nicht auf eine Audio-Buchse verzichtet. Konventionelle Headsets können also direkt angedockt werden. Im Lieferumfang sind tatsächlich Kopfhörer enthalten, nur leider bieten einen recht dünnen Klang. Der Mono-Lautsprecher tendiert zu einem leichten Scheppern.
Mobilfunk (LTE)
Mittlerweile gibt es ja schon Smartphones, die via 5G surfen können und weniger als 200 Euro kosten – nicht so das Wiko Power U30. Beim mobilen Surfen im Internet muss sich der Nutzer hier mit LTE Kategorie 4 begnügen, d.h. es stehen theoretisch lediglich bis zu 150 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload zur Verfügung. In der Praxis schafft das Wiko Power U30 im LTE-Netz von Vodafone Werte von maximal xxx MBit/s im Download und xx MBit/s im Upload. Leider unterstützt das Wiko Power U30 auch nicht den schnellen WLAN-ac-Standard.
Das Wiko Power U30 kann gleich zwei Nano-SIM-Karten aufnehmen und bietet eine ausreichend gute Sprachqualität für diese Preisklasse. Die Empfangsqualität im Vodafone-Netz ist gut, doch im O2-Netz zeigt das Smartphone mit dem Monster-Akku beim Empfang in Gebäuden und in schwierigen Empfangssituationen wie z.B. Unterführungen deutliche Schwächen. Für Drahtlosverbindungen ist nur der veraltete Bluetooth-4-2-Standard an Bord.
Fazit und Empfehlung
Die meisten Kunden dürften das [[ASIN:B095KQ5Q7M|Wiko Power U30]] wegen seines Monster-Akkus kaufen und in der Tat schafft das Smartphone in der Praxis 54 Stunden Laufzeit – das hat bis jetzt kein anderes Gerät im Test erreicht. Auch der Preis ist heiß. Für nur 179 Euro (UVP) bietet das Wiko Power U30 Android 11, Dual-SIM, einen 2,3-GHz-Prozessor und 64 GB internen Speicher.
In puncto Fotografie hinterlässt das Wiko Power U30 leider einen guten Eindruck. Das Display bietet eine für diese Preisklasse typische niedrige Auflösung und ist bei Sonnenlicht schlecht abzulesen. Zudem kann das Wiko Power U30 weder via 5G noch via WLAN ac im Internet surfen. Der Lautsprecher- und Kopfhörer-Sound ist nicht so prickelnd, aber immerhin kann man konventionelle Headset direkt über die 3,5-mm-Klinkenbuchse anschließen.