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SteelSeries H Wireless - Gaming-Headset im Test

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Zur Abwechslung neben Kameras, Objektiven und Smartphones testen wir heute einmal mehr ein Headset. Nach dem kabellosen Logitech G930 und dem kabelgebundenen SteelSeries Siberia Elite haben wir das SteelSeries H Wireless zu Besuch, welches – der Name verrät es bereits – ebenfalls kabellos ist. Auch dieses Headset ist mit einer UVP von 299 Euro alles andere als günstig, versteht sich aber auch als Anlaufstelle für Konsolen und PC gleichermaßen. Zudem sollte es natürlich angenehm sitzen und gut klingen, was wir im Folgenden herausfinden wollen.

Klangqualität

Nehmen wir dabei eines direkt Vorweg: Wer nicht gerade Spieler ist und auf viele Extras steht, wird das H Wireless nicht auf seinen Wunschzettel setzen. Das Klangbild ist klar auf Gaming ausgerichtet: Ein merklich betonter, aber nicht maßlos übertriebener Tieftonbereich, und angehobene Höhen sorgen für das bei Spielern beliebte "knackige" und besonders klar wirkende Klangbild. HiFi-Fans werden hingegen definitiv keinen Gefallen am H-Wireless finden, besser (im Sinne von neutraler und höher auflösend) klingende Kopfhörer gibt es bereits zu einem Drittel des geforderten Preises.Steelseries H Wireless - Ein Akku wird für den Betrieb benötigt, der zweite kann parallel geladen werdenDer Sound Share Port fällt in die Kategorie: Gut gemeint, es ginge aber besser. Zwar lässt sich definitiv gut ein weiterer Kopfhörer direkt an das H Wireless anschließen (zumindest solange dieser nicht besonders hochohmig ist), jedoch kein weiteres H Wireless. Denn der sowohl als Ein- und Ausgang gedachte Port liefert eine kaum nennenswerte Lautstärke und ein extrem dumpfes Klangbild, selbst in leisen Umgebungen. Wer einen Kopfhörer sucht, der sowohl zu Hause funktioniert als auch unterwegs, muss sich ebenfalls anderweitig umsehen.

Verarbeitung und Funktionsumfang

Der wohl größte Unterschied zwischen der Siberia- und H-Serie ist wohl der Fakt, dass man hier auf einen klassischen Kopfbügel statt eines flexiblen Bandes setzt. Dieser ist ebenso wie die Ohrmuscheln auch mit Gedächtnis-Schaum versehen, was auch längere Spielsitzungen ohne Schmerzen ermöglicht. Metall kommt hier – wenn überhaupt – nur im Inneren des Bügels zum Einsatz, oberflächlich ist nichts davon zu erkennen.

Das macht das Headset aber nicht unbedingt weniger hochwertig, denn das schwarze Design wirkt in Kombination mit orangenen Highlights unauffällig, aber edel. Einzig die abnehmbaren Deckel der Ohrmuscheln in Hochglanzoptik verschmieren gern mit Fingerabdrücken. Die drehbaren Ohrmuscheln bewegen sich zwar nicht lautlos, von einem Knarzen kann aber keineswegs die Rede sein. Einzig und allein die Höhenverstellung ist viel zu leichtgängig, ansonsten ist das Headset wirklich tadellos verarbeitet.

Im Vergleich zum Siberia Elite handelt es sich hierbei jedoch um einen reinen Over-Ear-Kopfhörer, der die Ohren komplett umschließt – und nebenbei bemerkt dennoch für Brillenträger ohne Probleme nutzbar ist. Ein weiteres Plus ist der perfekte Sitz, da das H Wireless auch kopfüber noch am Kopf anliegt, ohne über einen längeren Zeitraum unangenehm zu drücken.Steelseries H Wireless - Das Mikrofon lässt sich wieder einfahren

Der Punkt, der das H Wireless wohl am meisten von der Konkurrenz absetzt, ist die kleine Empfängerstation. Mit je einem analogen sowie optischen Ein- und Ausgang und USB-Anschluss ist sie ohne Probleme mit PC, Xbox 360, PlayStation 3, PlayStation 4 und anderen (Heimkino-)Systemen nutzbar. Ein einfaches Bedienkonzept, das elegante Design und das gute OLED-Display sind eine perfekte Ergänzung für das Headset, mit dem man über das Lautstärkerad ebenfalls Einstellungen vornehmen kann.

Aber auch am Headset selbst hat man nicht gespart: Das verstellbare Mikrofon samt "Stummschaltungs-LED", das erwähnte Lautstärkerad und ein Knopf, der zum Ein-, Aus- und Stummschalten dient sind zwar normal, ein analoger Ein-/Ausgang um den eigenen Ton an ein weiteres kabelgebundenes Headset weiterzugeben aber auf keinen Fall. Unter einem der beiden Deckel versteckt sich einer von zwei mitgelieferten 1.000 mAh Akkus, von denen immer einer in der Empfängerstation geladen wird, denn auf ein USB-Kabel zum Aufladen wird hier gänzlich verzichtet. Das hat den Nachteil, dass bei einem Akkuwechsel der Ton zwangsweise kurz unterbrochen wird und die Akkus nur in der Station geladen werden können, dafür ist man aber auch wirklich nie an ein Kabel gebunden. Immerhin: Eine Akkuladung hält bei uns problemlos über 10 Stunden Betrieb aus. Eine Reichweite von vier bis sechs Metern (auch mit Wand dazwischen) ist problemlos machbar, laut Spezifikationen sind ohne Hindernis maximal zwölf zu schaffen.Steelseries H Wireless - Ohne den Controller läuft nichts Leider hat das System auf den zweiten Blick auch seine Schattenseiten. So fallen beim Betrieb am PC über den USB-Anschluss wichtige Funktionen wie Chatmix und Livemix weg, die die Lautstärke des Sprachchats an die Umgebung anpassen, aber auch der optische Ausgang an der Empfängerstation ist für die meisten Leute wohl nicht von Nutzen. Wir hätten uns eher einen zweiten optischen Eingang gewünscht, damit das H Wireless an Xbox, PlayStation und PC gleichzeitig betrieben werden kann.

Positiv sei aber auch noch der reiche Lieferumfang erwähnt: Gleich sechs Kabel werden beigelegt, darunter ein optisches, ein USB-Kabel und zwei für analoge Geräte. Auch ein Netzteil mit vier verschiedenen Stromsteckern ist dabei, wodurch es gleichzeitig als Reise-USB-Netzteil auch für das Smartphone zu gebrauchen ist.

Fazit und Empfehlung

Nachdem wir uns im Fazit des SteelSeries Siberia Elite schon eine kabellose Version gewünscht hatten, war die Ankündigung des [[ASIN:B00FAN4LTI|SteelSeries H Wireless]] schon fast etwas überraschend. Es kommt zwar nicht an die Verarbeitung und Materialwahl eines Siberia heran, doch auch als Mitglied der H-Serie kann es überzeugen. Die Zielgruppe sehen wir klar bei den PC-Spielern und Konsoleros: Das H Wireless eignet sich hervorragend als Sound-Schaltzentrale für die Multimedia-Ecke zu Hause, gern auch für zwei Geräte gleichzeitig. Der gute Sound ist deutlich stärker auf Spiele statt Musik optimiert, lässt sich durch den Equalizer aber problemlos anpassen.

[[YT:IXjoe0nM5AU]]

Negativ anzumerken ist jedoch, dass kabelgebunden keine nennenswerten Pegel zu erzielen sind. Da man auch kein Bluetooth für die Wireless-Verbindung nutzt, fällt die Verwendung abseits des Transmitters - also unterwegs - praktisch komplett flach. Das SteelSeries H Wireless ist somit aufgrund des Preises ein echtes Nischenprodukt für anspruchsvolle Spieler, das diese dafür aber vollends glücklich machen sollte. Abseits dieser Nische wird es wohl eher weniger Fans finden. Ob der Preis gerechtfertigt ist, muss dementsprechend jeder für sich entscheiden.