Fotorucksäcke- und Taschen gibt es in diversen Größen, Formen und Farben zu kaufen - nach dem eher kleineren Vertreter Adaptor 46 testen wir heute das Modell The Heralder 46, ebenfalls von Vanguard. Die The Heralder-Serie dürfte dem ein oder anderen (Hobby-)Fotografen bereits von entsprechenden Umhängetaschen bekannt sein, wurde jetzt jedoch noch um vier (große) Fotorucksäcke erweitert.
Bereits das von uns heute getestete und zugleich kleinste Modell mit der Nummer 46 kommt mit Abmaßen von 305 x 265 x 465 mm auf ein stattliches Volumen von 37,6 Litern und ist mit beinahe zwei Kilogramm (genau: 1,96 kg) alles andere als ein Leichtgewicht. Die größte Version, 51T (T = Trolley), bringt es inklusive Rollen und Griff auf üppige 60 Liter und beinahe 4,5 Kilogramm Leergewicht. Tauglich fürs Handgepäck im Flugzeug sind alle Varianten damit (formell) nicht.
Was passt hinein?
Aufgrund des großen Volumens und des gewohnt frei konfigurierbaren Innenraums kann selbst die kleinste Version der The Heralder-Rucksäcke viel Fotoausrüstung aufnehmen. Als "Basis" diente wie immer unsere Canon EOS 5D Mark III mit installiertem EF 24-105 mm f/4L IS Kit-Objektiv. Des weiteren mit dabei:
- Canon EOS 650D
- Canon EF 70-200 mm f/4L IS USM
- Canon EF 100 mm f/2.8L IS USM Macro
- Kenko MC4 DGX 1,4-fach Telekonverter
- Sigma EF-610 DG Super
- Sennheiser EW 112-P G3 Funkstrecke
- Eine CF-Speicherkarte + drei SD-Speicherkarten
- Ersatzakkus (je 1x LP-E6 und LP-E8)
- Lowepro Filter-Pocket für diverse UV-, Grau- und Polfilter
- Asus U38N Ultrathin-Notebook
- Nokia Lumia 800
Man merkt es an der Aufzählung bereits: Platz ist für eine stattliche Fotoausrüstung zu genüge. Das direkt über dem Fotoabteil gelegene Daypack bietet zudem Stauraum für allerhand "Kleinzeug" wie beispielsweise Notizblöcke, Proviant oder ein wenig Wechselwäsche für Tagesreisen. Auch in weiteren kleinen Taschen mit Reißverschluss lassen sich Schlüssel und Portemonnaie sicher verstauen.
Was im Vergleich zum zuvor getesteten Adaptor 46 direkt auffällt ist die Bautiefe in Kombination mit dem primär frontalen Zugriff - das 70-200-mm-Objektiv von Canon passt beispielsweise knapp nicht mehr "stehend" in den Rucksack sondern muss liegend platziert werden. Dadurch entsteht freier Stauraum über dem Objektiv, der nicht mit allen Gegenständen gefüllt werden kann. In unserem Fall passte der Aufsteckblitz von Sigma in seiner Transporttasche jedoch perfekt als "Lückenfüller".
Tragekomfort
Besonders das Modell The Heralder 46 ist nicht zwingend für sehr große Menschen geeignet, zumindest sofern man den (gepolsterten) Hüftgurt verwenden will: Der Rucksack ist schlichtweg zu gedrungen konzipiert um weit genug nach unten zu reichen und so die Belastung auch auf die Hüfte verteilen zu können.
Auch generell hat die gedrungene Form so ihre Tücken und lässt den Rucksack auf den Rücken geschnallt noch voluminöser wirken. Das bekannte Gefühl sich in engen Geschäften mit Rucksack auf dem Rücken nicht bewegen zu wollen, aus Angst etwas umzureißen, schwingt immer etwas mit.
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Der Tragekomfort allgemein ist gut, jedoch nicht besonders für sportliche Aktivitäten geeignet. Einerseits spielt hier das schon erwähnte hohe Grundgewicht mit hinein, andererseits ist der Rucksack für diesen Anwendungsbereich zu starr und lässt dem Rücken zu wenig Raum zum Atmen. Im urbanen Umwelt wiederum ist der Heralder 46 insbesondere bei größeren Projekten ein treuer Begleiter.
Einsatz im Alltag
Gründe dafür gibt es viele: Einerseits hat Vanguard, wie auch schon an unserer "Beladung" zu erkennen, viel Raum und Taschen für multimediales Zubehör gelassen. Ein Notebook-Fach nahe am Rücken, ein Tablet-Fach im Innenraum sowie eine ansteckbare Tasche für Smartphones am Schulterträger sind ein echtes Rundumpaket für digitale Begleiter. Einziger Kritikpunkt: Moderne Smartphones mit einer Bildschirmdiagonale von über 4,3" passen in den seltensten Fällen hinein.
Seitlich lässt sich ein Stativ montieren. Wie schon beim Adaptor 46 wieder mit dabei ist dafür eine kleine, in einer Seitentasche versteckte, Tragetasche in der zumeist zwei von drei Stativbeinen Platz finden. Etwa 20 cm weiter oben befindet sich ein kleiner Gurt mit Klickverschluss zum Festzurren der Stativbeine. Theoretisch lassen sich so auch große Stative vom Schlage eines Vanguard Abeo Pro 283 CGH befestigen, wirklich sinnvoll erscheint uns diese Lösung aufgrund der einseitigen Gewichtsbelastung jedoch nicht.
Bei schlechtem Wetter wird die kostbare Ausrüstung bereits sehr gut durch den Rucksack als solches geschützt, für Starkregen lässt sich aus dem Boden zusätzlich noch ein Regenschutz herzaubern - sehr gut.
Fazit und Empfehlung
Mit dem [[ASIN:B00EB44CKU|The Heralder 46]] bietet Vanguard einen interessanten Fotorucksack für all jene, die bei ihren Fototouren auch einmal etwas mehr Ausrüstung benötigen - und auch bereit sind diese auf ihrem Rücken zu transportieren. Mit einer UVP von 199 Euro spielt man jedoch definitiv abseits der Einsteigerklasse, was angesichts der notwendigen Ausrüstung um den Rucksack zu befüllen prinzipiell aber kein Problem darstellt.
Denn für gut 200 Euro bekommt man als Kunde erneut ein qualitativ hochwertiges Produkt für seine (große) Fotoausrüstung an die Hand und kann dank der vielen Taschen und Einschübe auch Smartphone, Tablet und Notebook mit zum nächsten Shooting nehmen.