Mit dem Motorola Moto G22 kehrt Motorola zurück zu den Wurzeln. Einst wurde ja das erste Moto G als Einsteiger-Smartphone konzipiert und nun kommt mit dem Moto G22 ein Gerät in den Handel, das mit einer UVP von nur 169,99 Euro genau dieses Kriterium erfüllt. Wir haben das Android-Smartphone mit 50-MP-Hauptkamera getestet.
Das 164 x 74,9 x 8,5 mm große Motorola Moto G22 bringt 185 g auf die Waage. Es ist in den Farben Schwarz und Blau erhältlich. Beide Versionen weisen eine matte Kunststoff-Rückseite auf, wodurch das Smartphone auf glatten Tischoberflächen nicht ins Rutschen gerät. Die Verarbeitungsqualität des gegen Spritzwasser geschützten Handys ist für diese Preisklasse gut.
Das 6,5-Zoll-Display des Motorola Moto G22 bietet zwar einen großen Betrachtungswinkel, wirkt aber ziemlich matt. Das liegt an der verbauten LCD-Technologie. Dass die Auflösung mit 1.600 x 720 Pixeln nicht besonders berauschend ist, merkt man vor allem beim Spielen. Immerhin kann die Anzeige aber auf eine Wiedergabefrequenz von 90 Hz hochgestellt werden. Auch die Entriegelung per rechts liegendem Fingerabdruck-Scanner funktioniert gut.
Leistung und Android
Ein Highlight des Motorola Moto G22 ist natürlich der Akku, der mit einer Kapazität von 5.000 mAh rund 48 Stunden Laufzeit ermöglicht – das können nicht viele Smartphones. Blöd nur, dass der zu Lenovo gehörende Traditionshersteller nur ein 10-W-Netzteil beigelegt hat. Damit dauert das Laden leider geschlagene drei Stunden.
Die lange Akkulaufzeit ergibt sich nicht nur aus der schieren Größe des Energiespeichers, sondern auch aus der Trägheit des Prozessors. Der MediaTek Helio G37 kommt trotz einer nominellen Taktung von 2,3 GHz kaum aus dem Quark und schneidet in den Benchmark-Tests entsprechend schlecht ab. Das kaum teurere Moto G60s (2021) aus gleichem Hause ist, je nach verwendetem Benchmark, beispielsweise satte 60 bis 471 Prozent flotter unterwegs.
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Dass das Motorola Moto G22 eine eher unterdurchschnittliche Bediengeschwindigkeit bietet, liegt natürlich auch am Arbeitsspeicher, der mit vier GB äußerst knapp bemessen ist. Auch beim internen Speicher zeigt sich, dass das Motorola Moto G22 ein Kind der Einsteigerklasse ist. Hier stehen gerade mal 64 GB zu Buche.
Vom Start weg läuft das Motorola Moto G22 auf Android 12, also der aktuellen Version des von Google zugelieferten Betriebssystems. Der Hersteller gibt zwar keine Update-Garantie, aber eine Versorgung mit Updates scheint möglich, da Android in Reinform anliegt – solange die bereits erwähnten vier GB RAM nicht zum Problem werden.
Kamera und Ton
Ein herausstechendes Merkmal des Motorola Moto G22 gegenüber der Konkurrenz in der Einsteigerklasse ist die Hauptkamera. Diese kann zwar nur Full-HD-Videos drehen, löst jedoch mit immerhin 50 MP auf und verfügt über eine f/1.8-Blende. Dank Quad-Pixel-Technologie werden vier Pixeln zu einem zusammengefasst, wodurch wunderbar präzise Fotos entstehen:
In der Dunkelheit zeigt sich, dass das LED-Blitzlicht des Motorola Moto G22 ausreichend wirkungsvoll ist:
Die Ultraweitwinkel-Kamera mit ihrer Acht-MP-Auflösung und f/2.2-Blende schießt insgesamt qualitativ nicht so gute Fotos wie die Hauptkamera, aber zumindest halten sich Verzerrungen am Bildrand in Grenzen:
Mit jeweils zwei MP lösen die Makro- und Tiefensensor-Kamera des Motorola Moto G22 auf. Während das Makro-Objektiv kaum zu gebrauchen ist, ermöglicht die Tiefensensor-Linse zumindest ordentliche Bokeh-Aufnahmen:
Im Display integriert findet sich die Frontkamera des Motorola Moto G22, die mit 16 MP auflöst und Full-HD-Videos aufnehmen kann. Das Display-Fotolicht ist noch einmal schwächer als das LED-Blitzlicht der Hauptkamera. Deshalb wirken Nacht-Selfies häufig unscharf.
Der Mono-Lautsprecher des Motorola Moto G22 tendiert bei voller Belastung leider zum Scheppern. Ein Stereo-Headset wird nicht mitgeliefert, was allerdings heutzutage bei fast allen neuen Smartphones der Fall ist. Immerhin ist aber eine 3,5-mm-Klinkenbuchse mit ordentlicher Ausgabequalität an Bord.
Mobilfunk (LTE)
Leider unterstützt das Motorola Moto G22 nicht den schnellen 5G-Standard, doch via LTE kann man mobil mit dem Einsteiger-Smartphone surfen. Im Download stellen wir bei unserem Test im Düsseldorfer Vodafone-Netz bis zu 120 Mbit/s fest. Im Upload sind es maximal 54 Mbit/s. Das sind zwar keine überragende Werte, doch in der Praxis reicht das aus.
Andererseits verfügt das Motorola Moto G22 über WLAN ac, um schnell am Router zu surfen, und auch Bluetooth 5.0 und NFC gehören zur Ausstattung. Die Sprach- und Empfangsqualität ist sowohl im Vodafone- als auch im O2-Netz hervorragend – aber das ist ja traditionell auch eine Stärke der Motorola-Handys.
Fazit und Empfehlung
Trotz seines niedrigen Preises von 169,99 Euro (UVP) bietet das [[MMID:2797532|Motorola Moto G22]] ein paar Features, die man nicht unbedingt im Einsteiger-Segment erwartet. Zu den Pluspunkten zählen die hochauflösende Hauptkamera, die lange Akkulaufzeit, das aktuelle Betriebssystem sowie die sehr gute Sprach- und Empfangsqualität.
Nervig ist vor allem der lahme Prozessor, der das eigentlich recht intuitive Benutzererlebnis nachhaltig stört. Das Display kann zwar 90 Hz darstellen, wirkt aber recht matt. Das mobile Surfen im Internet könnte ebenfalls schneller sein und ein Stereo-Headset fehlt im Lieferumfang.